Istanbul mit Kindern – 10 Tipps für 4 Tage in Istanbul
Istanbul mit Kindern ist aufregend, anders und einfach cool. Warum Istanbul auch Catstanbul heißt, ob Istanbul mit Kleinkindern eine gute Idee ist, warum man sich in der Stadt am Bosporus ordentlich waschen (lassen) sollte, welche Restaurants und welches Viertel fürs Wohnen zu empfehlen sind, erfahrt hier.
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Istanbul ist mit über 15 Millionen EinwohnerInnen nicht nur die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei, sie ist auch mit ihrer besonderen Lage am Bosporus zwischen Asien und Europa ein faszinierender Mix aus vergangenen Großreichen, Kulturen und Lebensstilen. So seht Ihr in der Tram immer wieder Frauen mit schwarzer Totalverschleierung neben Mädchen im Minirock. Hippe Rooftopbars gibt’s hier genauso wie wuselige Bazare, die anmuten wie aus einer anderen Zeit. Nach meinem 4-tägigen Besuch in Istanbul im Mai 2024 mit meinen drei Töchtern zwischen 12 und 16 Jahren meinen wir daher: Istanbul ist ein perfekter Städtetrip mit Kindern und Teens, wenn Ihr richtig eintauchen wollt in eine andere, spannende Welt. Wir verraten Euch dafür 10 unserer Lieblingstipps für Istanbul mit Kindern.
Istanbul mit Kleinkindern – eine gute Idee?
Ich bin ja der Meinung, dass es kein Reiseziel gibt, das nicht für eine Familie mit Kleinkindern und Babys geeignet ist. Denn auch in Istanbul leben ja Babys und Kleinkinder. Verschweigen möchte ich jedoch nicht die Herausforderungen, die ein Istanbultrip mit kleinen Kindern mit sich bringen könnte:
- Die Altstadtgassen sind sehr eng, die Bürgersteige so schmal, dass teils nicht mal zwei Menschen aneinander vorbei passen. In Kombination mit Motorradfahrern, die um die Kurve rasen, kann das lebensgefährlich werden. Ihr solltet daher besonders auf mobile Kleinkinder gut aufpassen und den Kinderwagen könnt Ihr gleich daheim lassen.
- Istanbul ist hügelig. Es geht ständig auf und ab und das nicht zu knapp. Das kann für kurze Beine schnell anstrengend werden.
- Überall wird geraucht – auch in den Bazaren trotz Verbotsschildern. Und zwar viel. Selbst meine Teens hat das oftmals gestört.
- Eine Stadt mit mehr als 15 Mio Einwohnern ist voll! Sehr voll. In Kombination mit viel Verkehr und wenig Regeln führt das oftmals zu Chaos und Stau, auch unter den Fußgängern. Haltet Eure Kinder daher am besten an der Hand, um sie nicht zu verlieren.
- Die Busse fahren echt wild. Selbst meinen Teenagertöchtern hat mal die Fliehkraft den Boden unter den Füßen weggezogen und sie hingen nur noch an den Griffen, die von der Decke hängen. Mit kleinen Kindern könnte es eine Herausforderung sein, Kind und sich selbst festzuhalten.

Istanbul ist hügelig, Straßen und Bürgersteige sind sehr eng. Das kann mit kleinen Kindern eine Herausforderung sein
Das gesagt, hat Istanbul aber auch einige Features, die den Urlaub mit Kleinkindern angenehm machen: Die Istanbuler sind sowieso unglaublich hilfsbereit und gastfreundlich und noch viel kinderfreundlicher. Eure Kinder werden überall herzlich empfangen und verhätschelt. Die vielen Katzen sorgen für die Kleinkindunterhaltung beim Sightseeing und auch das Essen wird kaum Probleme bereiten. Durch die fast 3 Millionen türkischstämmigen Menschen in Deutschland kennen Eure Kinder viele Gerichte aus Deutschland, Pizza und Pasta gibt es auch überall. Zudem sind die öffentlichen Verkehrsmittel gut ausgebaut und günstig sowie einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Laufdistanz zu erreichen.
Istanbul mit Kindern und Teenagern entdecken
Istanbul ist allein deshalb das perfekte Reiseziel mit Teens, weil ihnen – falls sie im Geschichts- und Lateinunterricht aufgepasst haben – Istanbul in der Schule bestimmt schon begegnet ist. Damit Ihr mithalten könnt, kommt hier ein Management Summary zur bewegten Geschichte Istanbuls:
Gegründet wurde Istanbul im 7. Jahrhundert v. Chr. von Griechen als Kalchedon – im heutigen Stadtteil Kadiköy. Danach hieß Istanbul Byzantion. Kaiser Konstantin machte die Stadt 330 vor Christus zur Hauptstadt des spätantiken und mittelalterlichen Römischen Reiches, von nun an hieß Istanbul ganz unbescheiden Konstantinopel (die Konstantinsäule, die Schlangensäule oder das Hippodrom sind heute noch übrig aus dieser Zeit der Prachtbauten, auch die Hagia Sofia wurde im 6. Jahrhundert als christliches Zentrum gebaut). Zwischendrin waren mal die Venezier an der Macht, Mitte des 15. Jahrhunderts übernahm dann Scheich Mehmet und gab der Stadt den Namen Istanbul, als Hauptsitz des Osmanischen Reiches (der große Bazar stammt aus dieser Zeit). Im 19. Jahrhundert wurde dann die erste Brücke über dem Bosporus gebaut (Galatabrücke) und im Jahr 1923 wurde die Türkei als unabhängiger Staat gegründet und das Osmanische Reich war beendet, Ankara wurde zur Hauptstadt des Landes.
Hinkommen ist übrigens einfach, denn es gibt einige recht günstige Direktflüge aus Deutschland. Das Wetter hat uns überrascht, da wir es uns wärmer vorgestellt hatten. Es war Mitte Mai durchwachsen. Untertags warm bis heiß, wenn Wind und Regen aufkamen oder abends war es dann doch jäckchenkühl. Also eigentlich perfekt für einen Städtetrip.
10 Must-dos während Eures Städtetrips nach Istanbul mit Kindern
Zeit hatten wir vier Tage, untergekommen sind wir in Istanbul im authentischen Faik Pasha – perfekte Lage im Beyoglu Viertel, um zur Galatabrücke zu laufen, durch die Altstadtgassen zu tigern, zu schlemmen und zu shoppen. Das Team ist unglaublich nett, das Frühstück im Hinterhofgärtchen war super nett und die Apartments mit Kühlschrank, Küche und Co sind praktisch mit Kindern. Nur ein paar Tramstationen entfernt geht’s von hier dann auch zur Hagia Sophia und zum großen Bazar. Wollt Ihr Euch übrigens einen Überblick über die Viertel Istanbuls verschaffen, schaut mal hier.

Das Faik Pasha liegt nicht nur super zentral in Istanbul, es ist auch entzückend

Das Frühstück findet im „Hinterhof“ des Faik Pasha statt. Fernab vom Trubel vor der Tür…
So, und jetzt kommen unsere zehn persönlichen Highlights und Must-Dos für einen Istanbul-Trip mit Kindern:
Tipp Nummer 1: Katzenliebhaber werden in Istanbul glücklich!
Istanbul, das auch manchmal Catsanbul genannt wird, ist ein Paradies für die schnurrenden Vierbeiner und deren Fans. Katzen wurden wahrscheinlich schon im Osmanischen Reich nach Istanbul „eingeladen“, um die Rattenplage in Schach zu halten. Heute sind sie auch ein Zeichen des Glaubens, denn um die Katze von Mohammed, Muezza, ranken sich viele Geschichten. Schätzungsweise 200.000 Katzen leben in der Stadt, davon 120.000 Streuner. Aber „Streuner“ bedeutet in Istanbul kein schweres Leben wie an anderen Orten. LadenbesitzerInnen und BewohnerInnen kümmern sich um die Tiere, sie bekommen Futternäpfe, bunte Häuschen, immer wieder die eine oder andere Streicheleinheit oder Liebkosung im Vorbeigehen und werden sogar mal auf eigene Kosten zum Tierarzt gebracht. Die Katzen chillen daher gepflegt und recht selbstbewusst überall in der Stadt. In unserer Unterkunft ging beispielsweise eine Katze durchs Fenster ein und aus, die laut Rezeptionisten nur leicht gedämpfte Leber serviert bekam, denn alles andere verschmähte sie… Lasst Euch durch die Straßen treiben, streichelt, fotografiert, beobachtet die Miezen (Ihr werdet nicht die Einzigen sein).

Katzen sind in Istanbul überall. Und was für schöne Expemplare da rumlaufen!

Die Istanbuler kümmern sich gut um „ihre Katzen“. An allen Ecken finden sich gefüllte Näpfe und sogar bunte Häuschen
Tipp Nummer 2: Mit Kindern eine Moschee besuchen in Istanbul
Ein Moscheebesuch ist ein Muss, wenn Ihr in Istanbul seid. Ihr habt dann aber auch die Qual der Wahl. Unser Rat: Sucht Euch eine, die auf dem Weg zu einem anderen Ort liegt. Beispielsweise die blaue Moschee/Sultan-Ahmed Moschee gegenüber der Hagia Sophia oder die Sakirin Moschee, die ungewöhnlicherweise von einer weiblichen Innenarchitektin gestaltet wurde – Frauen und Männer benutzen denselben Eingang! Da die Hagia Sophia mit der Tram direkt von uns gut anzusteuern war (T1, Station Sultanhamat, ein paar Stationen weiter landet Ihr übrigens beim großen Bazar) und nun mal ein sehr bedeutendes Bauwerk ist, haben wir uns dafür entschieden. Die Hagia Sophia wurde als Kirche gegründet, im Osmanischen Reich zur Moschee, von Atatürk in ein Museum verwandelt und ist seit 2020 wieder Moschee (was international mit teils großer Empörung quittiert wurde). An der Decke tummeln sich daher genauso Engel mit goldenen Flügeln wie Koran-Suren. Aber Achtung: Ihr müsst als Frau Euren Kopf mit einem Tuch bedecken, dürft als Nicht-Muslime nur auf die Galerie. Der Eintritt ist gesalzen (25 Euro/Person) und selbst als ausländischer Muslim oder ausländische Muslima dürft Ihr nur zu Gebetszeiten in den ebenerdigen Gebetsraum, nicht fürs Sightseeing. Wir sind uns daher nicht sicher, ob wir uns unter diesen Umständen wieder für die Hagia Sophia entscheiden und nicht lieber eine der anderen wunderschönen Moscheen kostenlos besuchen würden, wo Ihr auch als Tourist den Gebetsraum besuchen und die ganz besondere Atmosphäre dort (mit Respekt bitte!) erleben dürft.

Wer die Hagia Sophia betreten möchte als Frau, muss ein Kopftuch tragen – am Eingang werden auch ganz einfache Tücher für 1 Euro verkauft

Professionelles Kopftuchstyling meiner halbafghanischen Töchter vor dem Besuch der Hagia Sofia
Tipp Nummer 3: Auf der Galatabrücke vom neuen ins alte Istanbul wandern
Vom Faik Pasha aus waren es nur 20 Minuten zu Fuß den Hügel runter (und was für lustige Minuten – wir sind kaum vorangekommen vor lauter Katzen, Süßigkeitenständen und Saftpressen) zur berühmten Brücke, die zwar „nur“ das goldene Horn überspannt und damit rein geografisch auf beiden Seiten in Europa liegt, aber defacto asiatisches, traditionelleres Gewusel mit dem „Europäerviertel“ Istanbuls verbindet. Um hinzukommen, könnt Ihr übrigens auch die Tram 1 nehmen, die auch an der Brücke eine Station hat. Kulturell fühlt es sich so an, als würdet Ihr zwei Kontinente zu Fuß überbrücken, wenn Ihr von Galata – das abendländische „Europäierviertel“ mit Nachtleben und Co. – rüber geht in den Orient. Auf dem Weg schlendert Ihr, wenn Ihr unten lang lauft, an lauter Fischrestaurants vorbei. Zurück sind wir übrigens oben lang gegangen, wo wir die vielen Angler auf der Brücke beobachten konnten und den einen oder anderen Snack gekauft haben. Wer mag, bucht zudem eine kleine Spritztour über den Bosporus auf einem Schiff und schaut sich Istanbul vom Wasser aus an. Wollt Ihr auch geografisch zwei Kontinente überbrücken, müsst Ihr mit dem Auto eine halbe Stunde weiter gen Osten fahren zur Yavuz-Sultan-Selim-Brücke. Laufen könnt Ihr über die Brücke nicht, Ihr könnt diese nur mit dem Auto oder im Bus überqueren. Oder Ihr nehmt ein Boot und schippert von dem einen Kontinent auf den nächsten.

Blick von der von der Galata-Brücke aus

Auf der Brücke wird immer geangelt. Auch Frauen sind mit am Start…
Tipp Nummer 4: Über den Dächern von Istanbul in einem Rooftoprestaurant
Istanbul ist bekannt für seine Rooftoprestaurants mit Blick über die Dächer Istanbuls, auf das Gewusel unter Euch und meist auch auf den Bosporus, der Meerenge zwischen Europa und Asien. Weil es so praktisch zwischen Bazar, Hagia Sophia und Galatabrücke lag, haben wir uns für das Roof Meeze360 entschieden und es nicht bereut. Das Interior ist ein bisschen altbacken, aber das Essen war sehr lecker, der Blick toll. Bei windigerem Wetter könnt Ihr hinter einer Glasscheibe sitzen. Weitere Rooftoprestaurants findet Ihr z.B. hier.

Toller Blick im Rooftoprestaurant – check!

Leckeres Essen im Rooftoprestaurant – auch check!
Tipp Nummer 5: Für Souvenir-Hunting mit den Kids durch einen Bazar wuseln
In Istanbul müsst Ihr unbedingt einen Bazar besuchen, aber haltet die Kinder gut fest! Selbst die Teens und ich haben sich an den Händen gehalten, um nicht verloren zu gehen. Das Gewusel ist komplett überfordernd. Aus dem großen Bazar – der eher einer teils unterirdischen Stadt ähnelt – haben wir kaum mehr rausgefunden. Super mit Kids: Wenn Ihr ihnen ein kleines Budget gebt, können sie davon Unmengen an blauen Augen-Anhängern gegen den bösen Blick, kleine Kettchen und teils sogar Sonnenbrillen kaufen. Aber: Das Handeln nicht vergessen! Gekauft haben wir: Die blauen Augen, eine orientalische Lampe eine kunterbunte Vase und ich habe mir den kaputten Henkel meiner Handtasche reparieren lassen… Aber das ist natürlich nicht der einzige Bazar der Stadt. Beispielsweise gibt es noch den schönen, nicht ganz so touristischen Gewürzbazar (oder auch „ägyptische Bazar“, nur 20 Minuten von der Hagia Sophia entfernt) und – wer gerne Vintage mag – sollte mal auf dem Bomonti Antika Pazari vorbei schauen, wo Ihr allerlei Trödel, Nippes und auch Secondhand Kleidung erstehen könnt.

Im großen Bazar solltet Ihr Eure Kinder gut im Blick behalten. So wenig los wie hier ist selten…

Eine dieser Lampen ziert nun unser Wohnzimmer
Tipp Nummer 6: Im Istanbuler Waschhaus sich waschen lassen wie ein Baby
Hamams gehören in Istanbul zur Kultur wie der überall gereichte Tee. Es gibt daher in Istanbul viele Hamams in uralten – teils in wunderschön restaurierten Gemäuern wie z.B. das Cagaloglu Bad (das letzte Bad, das im Osmanischen Reich gebaut wurde) oder auch das Kilic Ali Pasha Bad (Ihr habt es sicher schon erraten: Liegt auf der Linie T1, Station Topane, von uns war das Hamam aber sogar in Laufdistanz). Der Eintritt ist aber leider ein echtes Investment (und Ihr solltet vorher unbedingt über die Webseite reservieren)! Der zweistündige Besuch kostet 130 Euro für Erwachsene und für Kinder von 4 bis 12 Jahre 75 Euro. Bis 16 Uhr dürfen die Frauen das Bad nutzen, ab 17 Uhr die Männer. Seid Ihr eine gemischtgeschlechtliche Familie, müsst Ihr Euch daher aufteilen – was ja auch mal ganz lustig sein kann! Ich hatte zuerst Sorge, ob ich meine Teenager-Töchter mit der Schrubberei durch eine fremde Lady überfordert habe, aber sie haben es in vollen Zügen genossen. Es ist faszinierend, wie verschleierte Frauen alle Hüllen fallen lassen, sich nur mit einem Höschen bekleidet in den wunderschönen, lichtdurchfluteten Raum aus Marmor setzen, unbekümmert plaudern und waschen lassen. Erst bekommt Ihr ein Getränk, hüllt Ihr Euch in ein Tuch, chillt auf einem heißen Stein und dann geht’s los. Kaltes und warmes Wasser sowie Unmengen an Schaum werden über Euch gekippt, Ihr werdet von der netten Lady, die für Euch zuständig ist (jede Frau hat eine Waschdame) geschrubbt und massiert, was das Zeug hält. Danach werdet Ihr wieder in Tücher gepackt und ruht Euch noch bei Tee und Säften auf Sofas im Empfangsbereich aus. Wir haben uns gefühlt wie in 1001 Nacht!

Das Gebäude des Hamam ist wunderschön restauriert und gepflegt
Tipp Nummer 7: Mal anders shoppen im coolen Balat-Viertel
Für dieses Viertel, das authentisch, alternativ und definitiv weniger touristisch als Beyoglu daherkommt, haben wir sogar mal die T1-Tram verlassen und uns in einen Bus gewagt (wenn Ihr hinten einsteigt, könnt Ihr Eure Istanbulkard einfach zum Fahrer durchreichen lassen und bekommt sie auf demselben Weg wieder zurück). Das Balat Viertel ist wie aus einem Vintage-Film. Schallplattenladen reiht sich an Limo-Geschäft, Tante-Emma-Läden an hippen Szenecafes, teils in alten byzantinischen Gebäuden. Seid aber bitte nicht zu aufdringlich! Viele Ladenbesitzer haben „keine Fotos“-Schilder an den Eingängen, denn scheinbar lichten Touristen gern mal die instagramablen Straßen und Läden aus allen Winkeln ab. Ich würde sagen: Kauft Ihr was, dürft Ihr (nach netter Nachfrage) auch fotografieren. Wir haben uns in der winzigen Traditionskonditorei Balat Merkez Secercisi – die es seit 1879 gibt – die berühmten bunten Bonbons gegönnt, die schon am Eingang in Gläsern aufgereiht stehen. Nehmt am besten Tüten einmal mit allem! Wir probieren uns heute noch durch die bunten Zuckerstücke und werden immer wieder überrascht von den vielen Geschmäckern. Das eine schmeckt nach Zitrone, das nächste nach Sesam, Haselnuss oder Zimt. Ein paar Schritte weiter findet Ihr den coolen Limonadenladen Sevda Gazoscusu Balat, der unzähligen türkische (Retro-)Sodasorten zu bieten hat, durch die Ihr Euch probieren könnt. Auch Retro-Süßigkeiten wie Leblebli tozu (Kichererbsenpulver und Zucker) könnt Ihr hier shoppen.

Einmal von allem bitte! Bunte „Zuckerl“ im Balat-Viertel shoppen

Ein paar Schritte weiter haben wir ein paar coole alte Drucke gekauft…
Tipp Nummer 8: Mit den Kids Streetfood in Istanbul probieren!
Streetfood probieren: Lasst Euch auch einfach mal treiben und probiert Euch durchs Streetfood. Überall in den Straßen werden kleine, günstige Leckereien angeboten. Wir haben zum Beispiel Zuckerstangen probiert, die vor unseren Augen aus der bunten flüssigen Masse gedreht wurden. Das Eis wird in Instanbul – vor allem in der Nähe der Hagia Sophia – mit allerlei Tricks serviert (kennt Ihr vielleicht von Instagram: Die Eisverkäufer ziehen die Waffel z.B. schnell wieder weg, wenn Ihr sie gerade nehmen wollt…). Es gibt aber auch geröstete Maiskolben oder Maronen, frisch gepresste Säfte oder Reis aus dem Straßenwägelchen. Wollt Ihr mal ein echtes Original probieren, kehrt bei Unkapani Pilavcisi ein. Der berühmte Verkäufer ist zwar vom Straßenwagen – der Jahrzehnte lang auf der Atatürk-Boulevard stand – in diesen Laden am Eingang des Istanbuler Tuch- und Stoffbazars umgezogen (damit der Verkehr ob des Andrangs nicht so behindert wurde), der Kichererbsenreis ist aber lecker wie eh und je.

Frische Säfte gibts an jeder Ecke. Unser Favorit ist der Granatapfelsaft in Istanbul

Bunte Süßigkeiten gibts in Istanbul überall. Wird schwer, die Kids davon loszueisen.

So eine geröstete Maiskolbe auf der Galatabrücke für zwischendurch – lecker!

Hier wird vor unseren Auge eine Zuckerstange gedreht
Tipp Nummer 9: Als Familie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Istanbul erkunden
Die Tram ist wirklich ein tolles Fortbewegungsmittel in Istanbul, da sie alle 2- 10 Minuten fährt und Euch richtig eintauchen lässt in das Leben in der Stadt. Kauft Euch an einem der Automaten der öffentlichen Verkehrsmittel gleich zu Anfang die sog. Istanbulkart. Auf diese Plastikkarte könnt Ihr gleich Geld aufladen und zieht dann die Karte für jedes Familienmitglied einmal durch den Eingangsautomaten, wenn Ihr die Tram nutzt. Das System ist wunderbar unkompliziert. Jede Fahrt – ob kurz oder lang – kostet das Gleiche, ca. 50 Cent. Kinder unter 7 Jahren bezahlen nichts. Ist die Karte leer, könnt Ihr sie ganz einfach an jeder Station aufladen. Und wollt Ihr übrigens mal ein kleines Abenteuer erleben und seid zu faul, den Hügel nach Beyoglu raufzulaufen, könnt Ihr auch mal die „Tünel“ benutzen – die Standseilbahn von 1875 ist die zweitälteste U-Bahn weltweit. Nur 600 Meter und 90 Sekunden geht es den Berg hoch und es gibt nur zwei Stationen: Die Talstation in Karaköy und die Bergstation Beyoglu.

Nicht alle Trambahnen sind so hübsch wie diese in Istanbul, aber super praktisch sind die öffentlichen Verkehrmittel in Istanbul allemal
Tipp Nummer 10: Veganes „Undergroundfood“ mit den Lütten in Istanbul probieren
Hier kommt ein persönlicher Extratipp: Da wir alle Veganerinnen sind, sind wir auf Reisen auch immer auf der Suche nach Essensoptionen ohne tierische Produkte. In Istanbul ist das zugegebenermaßen nicht einfach. Überall ist Butter, Fleisch und Käse dran, obwohl die Küche eigentlich mit kleinen Anpassungen wunderbare vegane Gerichte hervorbringen könnte. Das Konzept ist aber einfach nicht bekannt, was zu vielen ratlosen Gesichtern geführt hat. Allerdings haben wir festgestellt, dass es gerade in Kadeköy und Beyoglu immer mehr kleine Läden mit super leckerer Hausmannskost gibt, die auf Außentafeln ihre veganen Gerichte bewerben. Wir sind zum Beispiel in der Community Kitchen – ein Kellerlokal – eingekehrt und waren hin und weg. Das vegane Ayran, Mantu, der Seitan-Dönerteller und die Ravioli waren so lecker, dass wir sogar noch mal nachbestellt haben (so übrigens auch das Kleinkind am Nebentisch, das seine veganen Nudeln mit viel Leidenschaft verputzt hat). Und einen netten Nebeneffekt hatte es auch noch: Veganismus scheint in Istanbul auch mit der politischen Opposition verbunden zu sein. Die Gespräche waren sehr spannend!

Boah, war das lecker in der Community Kitchen in Istanbul
So!
Wir hoffen, wir konnten Euch ein paar Tipps zum Nachmachen für Euren nächsten Familientrip nach Istanbul geben. Viel Spaß und grüßt uns die Miezen.

Hier probiert die Autorin Sonja die Zuckerstange. Naja, es war vor allem pappsüß ehrlich gesagt…
Dies ist ein Blogpost von Sonja Alefi, der Gründerin der Little Travel Society. Sie ist mit ihren drei Töchtern im Frühjahr 2024 nach Istanbul gereist und hatte dort mit den Ladies einen Heidenspaß. Da Sonjas Töchter Halbafghaninnen sind, war das Hamam ein ganz besonderes Highlight für uns vier. Denn Oma und Tanten hatten schon viel von den Badehausaufenthalten in Kabul erzählt, wo diese Waschkultur auch eine lange Tradition hat. Und ja, auch uns wurden die obersten Hautschuppen abgerubbelt, so dass die Haut danach weich wie ein Babypopo war.
Fotos: Sonja Alefi
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Sehr informativ & sympathisch geschrieben!
Macht richtig Lust auf einen Städtetrip nach Istanbul.
Danke 🙂