Estland mit Kindern – Unsere Tipps von A bis Z
Hergehört, Ihr Outdoor-Familien! Habt Ihr eigentlich schon Estland auf Eurer Bucket List? Wenn nicht, wird’s höchste Zeit. Denn dieses kleine Land im Nordosten Europas bietet so ziemlich die letzte echte Wildnis unseres Kontinents – dichte Wälder, wilde Bären, weite Strände und einsame Inseln inklusive. Wir verraten Euch, welche Outdoor-Abenteuer Ihr hier nicht verpassen dürft und was der baltische Staat sonst noch so zu bieten hat. Kommt mal mit!
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Klein, aber oho: Das könnte das offizielle Motto von Estland sein, diesem kleinen baltischen Land im Norden Europas, das aber aus allen Nähten platzt vor lauter Outdoor-Spaß! Hand aufs Herz: Welche Fakten kriegt Ihr über Estland zusammen, außer dass Tallinn die Hauptstadt ist?! Das müssen wir unbedingt ändern. Denn für alle Naturliebhaber, Tierfreunde und Action-Fans unter Euch gehört Estland weit nach oben auf die Liste der Traumziele! Die besten Tipps für den Familienurlaub in Estland verraten wir Euch in diesem Blogpost. Dafür haben wir uns hochkompetente Unterstützung ins Boot geholt: Entstanden ist dieser Beitrag zusammen mit Triin Asi, Biologin und Reiseveranstalterin bei ActivEst, und Nadja Albrecht, Gründerin der Reiseagentur For Family Reisen – die gemeinsam Familienreisen durch Estland anbieten. On top hat uns Destination Managerin Evely vom estnischen Fremdenverkehrsamt Visit Estonia noch ihre besten Geheimtipps zugespielt. Weil die drei Ladies uns all ihr Insider-Wissen verraten und diesen Blogpost gesponsert haben, kennzeichnen wir ihn als Werbung. Aber Ihr wisst, wir empfehlen Euch nur, wovon wir selbst wirklich überzeugt sind. Und wir sind sowas von überzeugt, dass Ihr unbedingt schnell nach Estland müsst!

Einfach magisch: Morgenstimmung im Soomaa-Nationalpark, einem von fünf estnischen Nationalparks.

Beim Estland-Familienurlaub entdeckt Ihr nicht nur Wahnsinns-Natur, sondern könnt auch außergewöhnliche Tiere in freier Wildbahn beobachten!

Estland mit Kindern: Auf ins Outdoor-Abenteuer!
Estland mit Kindern: Das müsst Ihr wissen
Lasst uns mit den Basics anfangen: Estland zählt – neben Lettland und Litauen – zu den drei baltischen Staaten und ist der am nördlichsten gelegene. Das Land ist nur etwas größer als die Schweiz, aber immer noch kleiner als Niedersachsen, und mit nur 1,3 Millionen Esten und Estinnen (nein, nicht Estländer!) eines der am dünnsten besiedelten Länder Europas. Was dafür in Estland gigantisch ist: die Natur! Passt auf, dass Ihr nicht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr seht… schließlich ist die Hälfte der Landesfläche mit Wald bedeckt. Neben viel Wald gibt’s dann aber noch gut 3.800 Kilometer Küstenlinie mit einer vorgelagerten Inselwelt aus 2.200 einzelnen Inselchen, einige der letzten wilden Tief- und Hochmoorgebiete Europas und eine unglaubliche Artenvielfalt an kleinen und großen Wildtieren. Richtig viel Abwechslung habt Ihr also schon mal garantiert.
Familienurlaub in Estland: Sicher & kinderfreundlich
„Viele haben ein etwas tristes, post-sowjetisches Bild von Estland vor Augen“, schmunzelt unsere estnische Reise-Expertin Triin. Wenn Ihr Euch jetzt ertappt fühlt, dann lasst Euch schnell eines Besseren belehren. Estland hat sich seit seiner Unabhängigkeit nämlich rasant entwickelt, gilt als eines der am stärksten digitalisierten Länder weltweit und Internetzugang ist hier sogar ein Grundrecht! Davon könnte sich so manches deutsche Dorf noch eine Scheibe abschneiden… 😉
So ist Estland – aller Wildnis zum Trotz – ein sehr sicheres Reiseland mit gut ausgebauter Infrastruktur. Ausgeschilderte Wanderwege und Toiletten findet Ihr überall, die (hoch digitalisierte!) Gesundheitsversorgung ist top und tropische Krankheiten oder giftige Tiere gibt es im kühlen Norden eh nicht. Selbst von Mücken werdet Ihr kaum geplagt, außer vielleicht mal im Juni und dann auch nur an stehenden Gewässern. Perfekte Rahmenbedingungen für den Familien-Trip also! Dazu kommt, dass Kinder in Estland überall gern gesehen sind: Cafés und Restaurants haben fast immer eine Spielecke, Wickeltische und Hochstühle gehören zum Standard. Weil die Geburtenrate in Estland sehr niedrig ist, gibt’s hier gar nicht so viele Minis – deswegen werden sie umso mehr verwöhnt. „Kinder gehören in der Gesellschaft einfach dazu und sind immer überall dabei“, sagt Triin. Und Evely ergänzt: „Meine Kids lieben die entspannte Atmosphäre und dass sie überall mitmachen können – fast jedes Museum ist interaktiv, bei jeder Veranstaltung ist an Kinder gedacht.“

An Kinder ist einfach immer gedacht in Estland.
Was in Estland auch selbstverständlich ist: Immer und überall saunieren! Die Sauna-Kultur ist vom finnischen Nachbarn geprägt. Estland liegt nur 80 Kilometer Luftlinie von Helsinki entfernt und Estnisch ähnelt dem Finnischen sehr. Kindern wird die Sauna-Kultur schon früh nahegebracht. Familien basteln gemeinsam Birkenruten, mit denen man die Haut „wachklopft“ und kitzeln sich anschließend mit Brennnesseln, was die Haut empfänglicher macht für die Wärme. „Das ganze Ritual hat etwas Verbindendes und Meditatives“, schwärmt Triin.

Saunen findet Ihr in Estland überall.

Zur Abkühlung danach könnt Ihr in einen der zahllosen Seen oder direkt in die Ostsee hüpfen.
Was schmeckt den Kids in Estland?
Typisch Estnisch sind, das haben uns Triin und Evely einstimmig verraten, Suppen und Eintöpfe. Die sind randvoll mit allem, was die estnische Natur hergibt: lokale Gemüsesorten, viele Pilze, Wildkräuter, Blaubeeren, Fisch oder Rotwild. Richtig toll finden wir, dass bei den For Family-Gruppenreisen durch Estland immer authentisches estnisches Essen inklusive ist. Dabei ist das Grundgericht stets vegetarisch, Fleisch gibt’s optional dazu. Extra Kindergerichte wie Pasta und Pommes werden gar nicht angeboten – mit Absicht, der Fokus liegt nämlich auf saisonalen und regionalen Gerichten. Aber wetten, dass Eure Kids ganz begeistert davon sein werden, wenn sie die Pilze selbst gesammelt und die Blaubeeren selbst gepflückt haben, die abends auf dem Tisch landen?! Keine Sorge, dank Pelmeni (gefüllten Teigtaschen ähnlich wie Ravioli) und Pfannkuchen mit (oft hausgemachter) Beerenmarmelade zum Frühstück werden auch mäkelige kleine EsserInnen hier ganz sicher satt. Und wer weiß, vielleicht wird Steckrübeneintopf plötzlich die neue Leibspeise Eurer Kinder…

In den Sommermonaten wird in Estland gern und oft draußen gepicknickt.
Und was kostet so ein Estland-Familienurlaub?
Ein Fehler, den Ihr nicht machen solltet: Auf einen absoluten Spar-Trip hoffen! Das Preisniveau ist auch hier in den letzten Jahren stetig gestiegen. Insbesondere hohe Steuern sind ein Thema, dadurch kostet Essengehen jetzt fast schon so viel wie in Deutschland. Dennoch ist Estland auch zur Hauptreisezeit immer noch günstiger als seine Verwandten Finnland oder Norwegen. Und mit der For Family-Gruppenreise, die wir Euch nachher genauer vorstellen, habt Ihr außerdem schon so gut wie alles mit drin, auch die Verpflegung.
Beste Reisezeit & Anreise für den Familienurlaub in Estland
Jetzt wissen wir schon so einiges mehr über die estnische Kultur, aber bevor es richtig losgehen kann, müssen wir noch über eins sprechen: das Wetter. Gerade Nadja erlebt immer mehr Familien, die sich eine „cool-cation“ im Sommer wünschen. Also angenehme Temperaturen, bei denen Ihr noch was unternehmen könnt. Dafür ist das gemäßigte Klima Estlands ideal geeignet.
Sommer und Winter haben ihren ganz eigenen Reiz
Frühjahr und Herbst sind in Estland schön zum Wandern und Vögel beobachten. Ihr solltet aber wissen, dass das Frühjahr etwas später beginnt als bei uns und der Herbst dafür früher. Schon Ende August färben sich hier oft die Blätter. Zur besten Reisezeit zählen die Sommermonate Juni, Juli und August: Bei milden Temperaturen bis 25 Grad und wenig Regen (auch wenn der durchaus mal vorkommen kann!) sind Outdoor-Abenteuer gut machbar. Zudem finden viele Freiluftkonzerte statt, denn Singen und Tanzen gehört fest zur estnischen Kultur. Evelys Favorit sind Freiluftkonzerte in der mittelalterlichen Stadt Rakvere, die sie im Sommer regelmäßig mit Sohn und Tochter im Gepäck besucht. Sie nächtigt dann übrigens in diesem Hotel mit Spa, welches sie Euch wärmstens empfehlen kann.

Grüne Landschaft, blauer Himmel: Estland im Sommer ist ein Traum!
Auch der Winter hier hat so einiges zu bieten: In Estland könnt Ihr in den eisigen Wintermonaten Snowtube und Tretschlitten fahren, Langlaufen, mit Schneeschuhen durchs Moor wandern, Husky-Touren unternehmen und natürlich – stilecht in coolen Glashütten mitten im Wald – Polarlichter bestaunen. Mit Otepää hat Estland sogar eine eigene kleine Winterhauptstadt, die sich von Anfang Dezember bis Mitte März in ein weißes Wunderland mit Skipisten, Iglus und Snowtube-Bahnen in der ganzen (kleinen) Stadt verwandelt.

Ein puderweißes Wunderland: Estland im Winter!

Bei der For Family-Winterreise gehört die Schlittenhunde-Tour zu den absoluten Favorites der kleinen Gäste.
Hinkommen und Rumkommen in Estland
Die Anreise ist zum Glück denkbar einfach: Fast alle Rundreisen starten in der Hauptstadt Tallinn, die aus den meisten deutschen Großstädten direkt angeflogen wird. Die günstigsten Preise (seit neustem auch von München und Hamburg!) bietet die einheimische Fluglinie Air Baltic an. Von Frankfurt aus startet sogar drei Mal pro Tag ein Direktflug. Wer viel Zeit mitbringt, kann ab Travemünde die Fähre bis Finnland oder Lettland nehmen und per Bus oder Mietwagen weiter nach Tallinn fahren. Allein die Fährüberfahrt dauert aber 18 Stunden, daher empfiehlt Nadja Euch gerade mit jüngeren Kids immer einen Direktflug. Dann seid Ihr in nur zwei Stunden da und weil die Zeitverschiebung bloß eine Stunde beträgt, kann’s direkt losgehen mit dem Entdecken!
Ihr braucht übrigens keine Sorge zu haben, wenn Ihr mit dem Mietwagen selbst durchs Land düst: Die Straßen sind top ausgebaut und sehr sicher, der Verkehr ist entspannt. Doch um auch die versteckten Hotspots zu erkunden, seid Ihr mit einer geführten Reise – wie wir sie Euch gleich vorstellen – einfach besser unterwegs. Und in Tallinn, dem Start- und Endpunkt Eurer Reise, braucht Ihr ohnehin kein Auto. Ihr kommt hier mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zurecht – die nutzt Ihr mit der Tallinn Card kostenfrei und bekommt on top vergünstigen Eintritt in Museen!
Mit For Family unterwegs in Estland
Nadja hat, in enger Zusammenarbeit mit Triin, gleich zwei fantastische Gruppenreisen durch Estland für Familien geplant: Einmal die Sommerreise mit Natur pur inklusive Zelten auf einer einsamen Insel und Bärenbeobachtung, einmal die Winterreise mit Schneeschuhwanderung und Schlittenhunde-Tour. In rund zehn Tagen seht Ihr dank der kurzen Distanzen im Land alle wichtigen Highlights in der Natur. Wenn Ihr noch ein paar Tage mehr Zeit mitbringt, könnt Ihr die coole Hauptstadt Tallinn genauer erkunden oder in den Sommerferien einen Badeurlaub an den Traumstränden der estnischen Ostseeküste anhängen.
Euer Riesen-Vorteil bei der Gruppenreise: Triin, ihr Ehemann Bert und ihr einheimisches Team zeigen Euch vor Ort die geheimsten WOW-Plätze in der Natur. Sie haben nicht nur ein geübtes Auge, um Elche, Luchse, Wölfe und Bären zu spotten – sie sind auch allesamt Biologen, die Euch mit ihrem Wissen zu Flora und Fauna umhauen werden! Zudem wohnt Ihr in schnuckligen kleinen Gästehäusern oder zeltet in der Natur, einfach typisch Estnisch. Das regionale Essen habt Ihr auch gleich inklusive. Intensiver und authentischer könnt Ihr das Land eigentlich gar nicht entdecken! Und in den kleinen Gruppen finden nicht nur Eure Kids sofort Anschluss, auch Ihr Großen werdet merken, wie schön es ist, gemeinsame Erlebnisse zu teilen – gerade, wenn sie so besonders wie wildes Insel-Campen oder Bären beobachten sind.

Einige der Gästehäuser, die Ihr mit For Family ansteuert, liegen so ruhig und idyllisch wie dieses hier hinten rechts im Bild.

Zu den Outdoor-Abenteuern, die Ihr auf Eurer Reise erleben werdet, gehören auch Kajak- und Kanutouren.
Am besten sind Eure Kids dann schon im Schulalter. Weil der Fokus auf Natur, Wandern und Tierbeobachtungen liegt, sollten sie das einerseits körperlich schon gut mitmachen können – andererseits aber auch geduldig genug sein, wenn Elche & Co. sich mal nicht sofort blicken lassen. Aber keine Sorge, wenn Ihr eine Selbstfahrer-Rundreise mit dem Mietwagen plant, gibt’s auch für Kleinkind-Eltern genug zu tun. Nadja macht Euch gern ein individuelles Angebot und die Zweifach-Mamas Triin und Evely haben ganz viele tolle, kleinkindtaugliche Tipps auf Lager.

Bei einer Gruppenreise finden nicht nur die Kleinen Anschluss, auch die Großen können coole Erlebnisse teilen. Und geteilte Freude ist schließlich doppelte Freude!
Estlands Städte: Tallinn & Co. mit Kindern
So, jetzt kann’s so richtig losgehen! Am besten in Tallinn: Die estnische Hauptstadt ist mit Kindern unbedingt einen Besuch wert und ist so viel mehr als nur Start- und Endpunkt eines actionreichen Outdoor-Urlaubs. Die Stadt mit rund 430.000 EinwohnerInnen ist das kulturelle Zentrum des Landes und schön kompakt, sodass Ihr sie auch mit kleinen Beinen im Schlepptau bequem erkunden könnt.

Tallinn mit Kindern ist sommers…

…wie winters einen Besuch wert!
Absolutes Highlight ist die von einer Stadtmauer umschlossene, malerische Altstadt mit Rathausplatz, zwei gut erhaltenen Wehrtürmen, zahllosen Cafés und kleinen, individuellen Shops. Auch der Nikolaikirche (neben der es im Winter eine Pop-Up-Schlittschuhbahn gibt!) solltet Ihr einen Besuch abstatten – und bei gutem Wetter unbedingt eine Radtour machen, etwa vom Wasserflugzeughafen zum zweiten hippen Hafenviertel Noblessner.

Richtig hip: Das Hafenviertel Noblessner mit Cafés und Shops am Wasser.
Tallinn ist berühmt für seine Vielzahl spannender Museen. Unsere Lieblinge mit Kids sind:
- Das interaktive Meeres-Museum am Wasserflugzeughafen: Auf mehreren Ebenen erkunden Eure Kids den „Meeresboden“ mit Schiffswracks, lernen Neues über Wikinger und dürfen sich sogar selbst als Kapitän verkleiden.
- Die spannende PROTO Entdeckungsfabrik: In einer ehemaligen U-Boot-Werft staunen Groß und Klein über die Prototypen weltverändernder Erfindungen wie der ersten Lokomotive oder des ersten Heißluftballons.
- Das Kindermuseum Miiamilla im grünen Park Kadriorg: Zusammen mit dem neugierigen Mädchen Miia-Milla erforschen Eure Kids spannende Sachen drinnen und draußen.
- Das Fotografie-Museum auf dem Kreativcampus Telliskivi: Ältere Kids und Teens werden begeistert sein von dem hippen Museum, der modernen Architektur und natürlich der Eiscremefabrik LaMuu nebenan. Übers Jahr verteilt finden hier mehr als 800 (!) kreative Kunst- und Kulturveranstaltungen für alle Altersklassen statt.

Den Kreativcampus Telliskivi müsst Ihr Euch unbedingt ansehen. Für Kids gibt’s viel zu entdecken!
Reicht Euch das kreative Leben von Tallinn noch nicht, müsst Ihr unbedingt einen Abstecher ins rund zwei Autostunden entfernte Tartu (der europäischen Kulturhauptstadt 2024!) machen: Die älteste Studentenstadt Nordeuropas ist zwar relativ klein, gilt aber als Künstlerzentrum Estlands. Die Vielfalt an Museen und Galerien ist riesig, Kids sind überall willkommen – besonders im spannend gestalteten Wissenschaftsmuseum AHAA. Genau zwischen Tallinn und Tartu bietet sich ein Zwischenstopp im schnuckligen Örtchen Pöltsamaa mit schönem Schloss und abenteuerlichem Kletterpark an.

Ein Muss mit Kids ist das AHAA-Wissenschaftsmuseum in der schnuckligen Studentenstadt Tartu, etwa zwei Autostunden von Tallinn entfernt.
Wer sich dann nach so viel Sightseeing mit den Kids auch mal ausruhen möchte, kann das nicht nur in den kinderfreundlichen Restaurants und grünen Parks Tallinns tun – sondern in den Sommermonaten auch am Strand, schließlich liegt Tallinn direkt am Finnischen Meerbusen. Busse bringen Euch in den Stadtteil Pirita, wo ein wunderschöner langer Sandstrand inklusive Umkleidekabinen und Toiletten, Spielplätzen und Strandbar auf Euch wartet. Trotz des gemäßigten Klimas heizt sich die Ostsee gern mal auf 23 bis 25 Grad auf, sodass selbst Frostbeulen baden können.
Mehr Stadt-Strand-Mix findet Ihr in der knapp anderthalb Autostunden entfernten Lagunenstadt Haapsalu: Der einstige Kurort russischer Zaren hat zwar nur knapp 14.000 EinwohnerInnen, bezaubert Euch aber dafür mit langen Traumstränden nahe dem Zentrum und einer mittelalterlichen Ritterburg zur Besichtigung. Außerdem ist Haapsalus berühmtester Tochter, der Astrid-Lindgren-Illustratorin Ilon Wikland, ein interaktives Themenmuseum mit Pippi-Langstrumpf-Ecke gewidmet. Haapsalu ist der perfekte Zwischenstopp von Tallinn in den Westen Estlands, zum Matsalu-Nationalpark – über den erzählen wir Euch gleich noch mehr.

Evely und Triin lieben sie beide: Haapsalu, die malerische Ostsee-Stadt direkt am Strand.
Ab in die Natur: Wohin mit Kindern in Estland
Wir haben’s Euch ja schon gesagt: Der eigentliche Star in Estland ist die Natur! An kaum einem anderen Ort Europas könnt Ihr noch so viele wilde Tiere in ihrer natürlichen Umgebung sehen, weite Landschaften erkunden oder mit Kanu und Kajak zu einsamen Inseln aufbrechen. Was müsst Ihr mit Kindern unbedingt gesehen haben, wo warten die coolsten Outdoor-Erlebnisse und spannendsten Abenteuer? Das erzählen wir Euch jetzt.
Estlands schönste Nationalparks
Insgesamt hat das kleine Estland gleich sechs (!) Nationalparks – jeder einzelne davon kommt mit einer einzigartigen Landschaft und unzähligen Tieren zum Beobachten daher. Zwei der bekanntesten, die Ihr auf keinen Fall verpassen dürft:
- Der Matsalu-Nationalpark: Dichte Wälder durchzogen von Flüssen, Seen und Inselchen machen Matsalu zum absoluten Hotspot für Vogelbeobachter. Bei einer Wanderung durch die weite Landschaft begegnet Ihr aber nicht nur gefiederten Freunden, sondern erspäht mitunter auch Elche und könnt sogar eine Biber-Safari machen. Die erfahrenen BiologInnen aus Triins Team wissen genau, wo die drolligen Nagetiere ihre Dämme bauen und mit ihren zuckersüßen Jungen schwimmen.

In den Weiten des Matsalu-Nationalparks könnt Ihr nicht nur wunderbar Vögel beobachten, sondern auch Elche, Luchse und Biber sehen.
- Der Soomaa-Nationalpark: Hier warten einige der letzten wilden Tief- und Hochmoore Europas darauf, von Euch entdeckt zu werden! Seid Ihr mit For Family auf einer Gruppenreise unterwegs, macht Ihr Euch mit den bereitgestellten Moorschuhen auf zur Moorwanderung: Mit diesem, zugegebenermaßen nicht besonders stylishen, dafür aber ungemein praktischen Schuhwerk sinkt Ihr im schlammigen Boden nicht mehr ein und durchquert die einzigartigen Feuchtgebiete problemlos. Und ja, Ihr könnt auch Moorbäder nehmen. Wetten, Eure Kids werden es lieben, sich von oben bis unten einzumatschen?! „Manche Leute zahlen für solche Moorbäder mit der heilenden Erde richtig viel Geld – wir können in Estland einfach so ins Moorbad hüpfen“, lacht Triin. Unbedingt mit dazu gehört eine Kanutour vorbei an den Moorlandschaften und Sandbänken Soomaas.

Wunderschön auch von oben: der Soomaa-Nationalpark.

Durch diese paradiesische Landschaft geht’s zu Fuß…

…und anschließend müsst Ihr unbedingt noch eine Moorwanderung mit diesen lustigen Schuhen unternehmen!

Nadja hat uns übrigens erzählt, dass die Moorschuhwanderung oft eins der absoluten Highlights für Kids bei der For Family-Gruppenreise ist.
Insel-Hopping auf Hiiumaa & Saarnaki
Nicht nur an Land, auch auf dem Wasser protzt und prahlt Estlands Natur. Gleich 2.200 (!) Inseln liegen vor der estnischen Küste, sie erinnern an die berühmten schwedischen Schären. Bei so viel Auswahl ist es natürlich schwer zu sagen, welche Insel die schönste ist. Evely und Triin empfehlen Euch die folgenden:
- Die grüne Ostsee-Insel Hiiumaa mit ihrem Postkarten-Leuchtturm erreicht Ihr per Fähre vom Hafenstädtchen Rohuküla aus. Auf der Insel geht’s noch richtig ruhig und ursprünglich zu. Euch erwarten mehr als 300 Kilometer flache Wanderwege, dazwischen malerische Buchten und Badestrände und on top ein Erlebniszentrum mit Aquarium und Indoor-Kletterwand. Von Hiiumaa aus verkehrt eine Fähre zur ebenso schönen Nachbarinsel Saaremaa. Viel aufregender ist aber, was Triin und Nadja bei der For Family-Gruppenreise mit Euch unternehmen:
- Mit einem kleinen Fischkutter schippert Ihr von Hiiumaa aus – vorbei an Robbenbänken, wo Ihr heimische Ringelrobben beim Sonnenbaden und Jagen beobachten könnt – zur einsamen Insel Saarnaki. Dort werden Pilze und Beeren gesammelt, Ihr kocht zusammen im Freien, veranstaltet ein Lagerfeuer am Strand und übernachtet im Zelt. „Es ist typisch Estnisch, mindestens ein Wochenende im Sommer mit den Kids irgendwo auf einer einsamen Insel zu zelten, einfach ins Wasser zu springen und die Natur zu genießen“, erzählt Triin. Estnische Kinder lernen deshalb früh, mit dem Outdoor-Equipment richtig umzugehen. Und Euren Kids wird das auf der Reise dann auch gleich beigebracht.

So ruhig und malerisch ist die Insel Hiiumaa, deren Lavendelfelder im späten Frühjahr und frühen Sommer blühen.

In Estlands vielfältiger Inselwelt könnt Ihr so ziemlich alles auf dem Wasser erleben, worauf Ihr Lust habt. Sogar Yoga auf einem SUP. 😉

Auch eine Kajak-Tour darf nicht fehlen. Mit etwas Glück erspäht Ihr dabei die heimischen Ringelrobben!
Bären beobachten in der Taiga
Achtung, Trommelwirbel! Jetzt kommt unser absolutes Hyper-Highlight. In Estland könnt Ihr nämlich echte, wilde Braunbären beobachten! Mitten im dichten, nordischen Nadelwald – der Taiga, die sich über die nördliche Hemisphäre von Alaska und Kanada übers Baltikum bis Sibirien erstreckt – finden Braunbären noch sichere Lebensräume. Rund 1.000 Exemplare leben in Estland. „Wir schätzen die Bären“, erzählt Biologin Triin, „und verhalten uns in ihrem Wald als Gäste.“ Fasziniert von den Tieren, haben Triin und Bert ein riesiges Waldareal gekauft und das Alutaguse Bear Forest Project gestartet, ein Schutzgebiet für Bären. Deswegen ziehen hier auch viele Bären-Mamas ihre tapsigen Jungen groß.
Im Rahmen der Sommer-Gruppenreise von For Family übernachtet Ihr tiiiief im Wald in Triins und Berts Bären-Beobachtungshütte. Mit maximal neun Personen teilt Ihr Euch Schlafkabinen mit Etagenbett, Schlafsäcke werden gestellt. Gemeinsam wird gepicknickt oder gekocht, oft mit selbstgesammelten Pilzen und Beeren aus dem Wald. Dann müsst Ihr ein bisschen leise und geduldig sein – oft lassen sich die Bären am späten Nachmittag oder in der Dämmerung blicken. Wer richtig lange durchhält, bekommt des Nachts meist sogar noch Dachse, Luchse, Wildschweine und sogar Wölfe aus nächster Nähe zu sehen. Dabei seid Ihr in Eurer Hütte in Sicherheit und, mindestens genauso wichtig, stört auch die Tiere nicht. Und Triin weiß zu berichten: So gut wie jedem Kind steht vor Faszination der Mund offen! Seid Ihr nicht mit der Gruppe unterwegs, könnt Ihr Triins zweite Hütte – für vier Personen und mit etwas mehr Komfort bei Betten und Bad – auch exklusiv mieten. Aber bucht am besten zeitig, denn die Bärenbeobachtungen sind beliebt und die Zeitslots allein schon aufgrund des bärigen Winterschlafs begrenzt.

Schlicht, aber oho: Aus den einfache Bärenbeobachtungshütten von Triin habt Ihr beste Sicht auf Braunbären-Mamas mit ihren Jungen, ohne dass Ihr die Tiere stört.

Bei diesem Anblick werdet Ihr Euch wahrscheinlich mal zwicken müssen, sowas Cooles gibt’s in Estland aber wirklich in freier Wildbahn zu sehen!
Badeurlaub an Estlands schönsten Stränden
Bei all der rauen Wildnis solltet Ihr nicht vergessen, dass Estland auch so einige atemberaubende Ostseestrände zu bieten hat! Die eignen sich ideal, um ein paar Tage entspannten Badeurlaub an Eure Action-Erlebnisse zu hängen. Evely und ihre Kids mögen es besonders, dass die Strände zwar selbst im Hochsommer nie überfüllt sind – aber doch meist eine super Infrastruktur mit Spiel- und Ballplätzen, Toiletten und Imbissen oder Eisdielen bieten. Ihre Lieblingsstrände sind:
- Das Ostseebad Pärnu, nur knapp zwei Autostunden von Tallinn entfernt, ist Estlands heimliche Sommerhauptstadt und fühlt sich fast ein bisschen wie Italien an dank der vielen hippen Strand-Bars. Nur das Meer ist etwas rauer und bietet damit auch für SurferInnen beste Bedingungen.
- Ursprünglicher und wilder habt Ihr’s am Strand Vääna-Jõesuu, rund 30 Autominuten westlich von Tallinn: Der kaum bewirtschaftete Strand erscheint endlos lang, der Sand ist weich und der Einstieg ins Wasser schön flach. Mehrere Spielplätze, ein Volleyballnetz und Toiletten gibt’s vor Ort aber schon.
- Eine Stunde östlich von Tallinn gelegen befindet sich der schöne Võsu-Sandstrand in Estlands größtem Nationalpark Lahemaa. Der beliebte Strand wird im Sommer zum Freiluft-Sportstudio inklusive Skate-Park und BMX-Pumptracks; stärken könnt Ihr Euch bei mehreren Bars und Cafés.

Für den Ostsee-Badeurlaub mit Kindern wird Estland oft unterschätzt. Dabei sind die Strände feinsandig, endlos weit und nie überfüllt.
Noch mehr tolle Strände und Badebuchten haben Evely und ihr Team von Visit Estonia übrigens hier für Euch zusammengetragen, sowie gleich noch ein paar extra Tipps für den Familienurlaub in Estland aufgeschrieben.
Und wenn Ihr jetzt Lust habt, direkt nach Estland aufzubrechen, dann meldet Euch bei Nadja und ihrem Expertinnen-Team, die garantiert alle Eure Estland-Träume wahrwerden lassen. Für ein bisschen Vorfreude entlassen wir Euch jetzt mit diesem durch den ESC 2024 bekanntgewordenen Song der estnischen Hiphop-Band 5miinust, die Evelys Kinder rauf- und runterhören. Falls Ihr selbst schon mal in Estland wart, erzählt uns unbedingt in den Kommentaren, was Euch am besten gefallen hat – und verratet uns gern Eure liebsten Unterkünfte, die Ihr dann vielleicht schon bald in unserer Sammlung finden könnt.
Dieser Blogpost wurde verfasst von Little Travel-Autorin Chiara – auf deren Bucket List das kleine, feine Nordlicht Estland jetzt ganz weit nach oben gerutscht ist. Sie muss nur noch warten, bis ihre kleine Tochter die Geduld für eine Bärenbeobachtung aufbringt…😉 Bis dahin lauscht sie den Abenteuern und Erfahrungen von Nadja, Triin und Evelyn. Den drei Expertinnen, die Chiara für diesen Blogbeitrag interviewt hat, gilt unser herzlichster Dank für ihren Geheimtipp-Schatz!
Text: Chiara Coenen
Fotos: Visit Estonia – Sven Zacek, Remo Savisaar, Magnus Heinmets, Günther Küttis, Ekvilibrist (Estonian Saunas), Ken Mürk, Ken Oja, Mariann Liimal, Priidu Saart, Hele-Mai Alamaa, Virgo Haan, Martti Volt, Evolumina, Rauno Liivand, Tõnu Tunnel
Erstveröffentlichung im September 2024.
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