Kroatien mit Kindern – ein Küstenabenteuer in Istrien und der Kvarner Bucht
Familienurlaub im nördlichen Kroatien die Küste entlang: Von Istrien bis zur Kvarner Bucht. Wo ist es am schönsten und gibt es auch im sonst kieseligen Kroatien Sandstrände? In diesem Blogpost stellen wir Euch den nördlichen Teil der kroatischen Küste vor und beantworten dabei auch Fragen wie „Warum ist Sightseeing auf der Insel Krk auch für Kinder spannend und wieso sollte man in Rovinj unbedingt Trüffel-Ravioli aus einer gusseisernen Pfanne essen?“ Los geht´s!
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Stellt euch mal vor – bis vor Kurzem war ich in Kroatien das letzte Mal als 10-Jährige! Irgendwie ist mir dieses schöne Land mit seiner endlosen Küste, den vielen Kulturdenkmälern und spektakulären Naturparks immer wieder von meiner (zugegebenermaßen ewig langen) Bucket List gerutscht. Obwohl ich heute manchmal noch von den tausend Türkis-Facetten der berühmten kroatischen Plitvicer Seen träume, die mich als Kind so beeindruckt haben, und obwohl von München aus Istrien auch nicht weiter weg ist als die Toskana. Weil aber im kroatischen Tourismus gerade auch viel in Bewegung kommt und deutsche Urlauber*innen den größten Anteil an den Tourist*innen in Kroatien ausmachen, wollte ich mir Kroatien unbedingt noch mal genauer ansehen und machte mich im März 2022 mit meinen drei Töchtern auf den Weg. Und was soll ich sagen: Nicht nur die Seen, auch das Meer ist in Kroatien immer noch blauer als anderswo! Dieser Blogpost wird von der kroatischen Zentrale für Tourismus gesponsert und ist damit Werbung. Romeo Draghicchio, Direktor der Kroatischen Tourismuszentrale in Deutschland, hat mir jedoch vollkommen freie (Schreib-)Hand gelassen, damit wir ganz authentisch unsere Sichtweise auf Kroatien als Urlaubsland für Familien darstellen können. Daher ist alles, was Ihr im Folgenden zu Lesen bekommt, zu hundert Prozent meine eigene Meinung.
Darf ich vorstellen: Kroatien liegt an der Adria und hat ziemlich viele Nachbarn: Es grenzt an Slowenien, Ungarn, Serbien, Bosnien-Herzegowina und im Süden an Montenegro. Und es ist zwar im Vergleich zu Deutschland eher klein, aber – besonders für einen Familienurlaub an der Adria – sowas von oho! Das EU-Land ist zwar nur ungefähr doppelt so groß wie Brandenburg, hat dafür aber fast 6.000 Küstenkilometer zu bieten und unzählige Naturparks – 11% des jungen Landes (das erst seit den 90er Jahren in dieser Form existiert), besteht aus geschütztem Gebiet. Outdoorsies und Wasserratten sind hier daher genau richtig.
Unser Tipp zur besten Reisezeit ist übrigens ganz klar: Reist nicht im Hochsommer im August an, wo die Temperaturen regelmäßig bei über 30 Grad liegen, sich Touristenmassen durch die engen Gassen der hübschen Altstädte schieben und die Kroaten im Stress sind. Der Herbst, der Frühling und der Winter eignen sich viel besser für einen Familienurlaub in Kroatien, denn dann könnt Ihr die vielen tollen mittelalterlichen Städte und die wunderschöne Landschaft bei schönstem Sonnenschein, aber ohne Anstehen und Hitze, erobern. Zudem haben – vor allem im Winter – fast nur die Einheimischen-Restaurants geöffnet und Euer Urlaub wird damit authentischer. Denn leider richten sich viele Angebote in der Hochsaison hier ganz nach dem Geschmack der Tourist*innen – Zeit für ein Pläuschchen oder dafür, mal eine kroatische Spezialität zu probieren, ist da oft nicht.

Die hübsche Altstadt von Rovinj habt Ihr in der Nebensaison ganz für Euch alleine (Foto: Sonja Alefi)
Daher haben sich auch Mrs. Little Travel und ihre drei Töchter nicht in den Sommerferien, sondern Anfang März auf Kroatientour begeben. Und bei all den wunderschönen, leeren Altstädten und Stränden, bei dauerblauem Himmel, hatte selbst der Nachwuchs plötzlich Lust auf Sightseeing! Weil wir aber natürlich wissen, dass viele Familien mit Kindern Kroatien für ihren Sommerurlaub ansteuern, werden wir in diesem Blogpost auch die Sommertipps und schönen Badebuchten in Istrien und in der Kvarner Bucht nicht aussparen. Für den südlichen Teil Kroatiens – die Region Dalmatien mit Highlights wie Zadar und Dubrovnik, und einen Abstecher zu den legendären Plitvicer Seen sowie in die Hauptstadt Zagreb hüpft Ihr am besten zu diesem Blogartikel zum Familienurlaub in Dalamatien der Travelmama-Kollegin Susanne, die im Mai 2023 dort unterwegs war.
Familienurlaub in Kroatien – unser Familienhotel am Meer: Das Amarin in Rovinj
Da die meisten kleinen und großen Kroatien-Urlauber sich auf die laaange mediterrane Adriaküste konzentrieren, mit ihrer guten Infrastruktur und den italienischen Einflüssen, haben wir für unseren Kroatien-Trip als Unterkunft das Familienhotel Amarin in Rovinj, auf der Halbinsel Istrien, ausgesucht.

Ein Teil des schönen Strandes des Amarin Hotels (Foto: Sonja Alefi)
Von München aus waren wir in nur sechseinhalb Stunden da (wobei man in dieser Zeit übrigens insgesamt vier Ländern durchquert: Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien – wie aufregend!). Von dort aus haben wir dann Familienausflüge in Istrien und zur Kvarner Bucht unternommen.

Das Amarin Hotel ist auch im Winter schön – mit dem Park und den Spielplätzen im Vordergrund und dem Meer im Hintergrund (Foto: Sonja Alefi)
Das Kinderhotel Amarin Resort liegt wirklich traumhaft – mit einem super gepflegten, parkähnlichen Gelände direkt am obersauberen Kieselstrand mit glasklarem Wasser. Und es liegt damit auch optimal für Ausflüge auf der Halbinsel Istrien, auf der die Wege sowieso kurz sind. Rovinj, mit seinem auffälligen Kirchturm, seht Ihr sogar vom Hotelfenster aus und in 10 Auto- oder 15 Boots-Minuten seid Ihr auch schon da. Nach Pula – ganz an der Südspitze Istriens – und ins hübsche Porec ist es jeweils auch nur eine dreiviertel Autostunde.

Das blaue Kletternetz liegt praktischerweise genau neben der Rezeption im Amarin Hotel in Rovinj – so können die Minis klettern, während Ihr eincheckt (Foto: Sonja Alefi)
Und auch an Schlechtwettertagen seid Ihr im Amarin Hotel gut aufgehoben – denn das Hotel hat innen so viel zu bieten! Eltern von Kleinkindern und Babys freuen sich über die Ausstattung, die keine Wünsche übrig lässt, die Öko-Corner am Buffet, wo den Minis Babybrei vor Euren Augen zubereitet wird, und darüber, dass es im Hotel keine Treppen gibt und Ihr mit dem Kinderwagen oder Buggy überall hinkommt. Von ganz unten bis nach oben schlängelt sich nämlich eine Art Rampen-Schnecke hoch – „for fitness and fun“ steht dran. Den Aufzug haben wir daher nie benutzt – Ihr müsst nur aufpassen, dass Ihr von keinem herabrollernden Mini über den Haufen gefahren werdet…

Im Amarin Hotel in Rovinj: Auf dem Weg zum Pool muss man keine Treppen steigen, sondern einfach nur die lange Rampe runtersausen (Foto: Sonja Alefi)

Der hübsche Pool mit dem coolen Wasserfall des Amarin Hotels war der Lieblingsplatz im Amarin Hotel der Little-Travel-Töchter (Foto: Sonja Alefi)
Zudem haben wir uns im Spa eine Behandlung gegönnt. Die drei Travel-Töchter eine Kinder-Maniküre und eine Teenie-Gesichtsbehandlung, die Mama eine Massage – die hervorragend war im Übrigen! Aber im Grunde gab es für die Little-Travel-Schwestern wieder mal nur ein Highlight: Den Pool. Es war echt schwer, sie da überhaupt wieder rauszubekommen. Daher haben sie den Kidsclub – der wirklich kreative, spannende Aktivitäten für alle Altersklassen bietet – kaum zu Gesicht bekommen.

Blick vom Amarin-Strand auf Rovinj (Foto: Sonja Alefi)

So geht das im Amarin Hotel: Gefährt aus dem Fuhrpark des Kinderbereichs geliehen… (Foto: Sonja Alefi)

… und losgedüst auf dem großen Gelände, von wo aus das Meer und Rovinj immer im Blick ist (Foto: Sonja Alefi)
Das Einzige, was für uns erfahrene Reisehasen ein bisschen gewöhnungsbedürftig war, (Luxusproblem, schon klar!) war, dass wir mit der Vollpension im Hotel kaum einen längeren Ausflug dazwischenquetschen konnten. Wir haben dann einfach mal das Mittag- oder Abendessen ausgelassen, auch weil wir probieren wollten, wie denn die istrische Kulinarik außerhalb des Resorts so schmeckt.
Familienurlaub Kroatien – Ausflugsziele in Istrien
Die Halbinsel Istrien, die im Nordwesten Kroatiens liegt, ist zunächst einmal für ihr gutes (italienisches) Essen und sein Dolce Vita bekannt. Auch hatten Istrien und seine Bewohner*innen Glück – im sogenannten Kroatienkrieg in den 1990er Jahren war dieser Landesabschnitt weniger betroffen als die östlichen Landesteile.

Kroatienurlaub mit Kindern: Der hübsche Hafen in Rovinj (Foto: Sonja Alefi)
Die Einflüsse in Istrien sind vielfältig, so auch die Architektur in den Städten. Schließlich hat Istrien seit dem Mittelalter eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Es gehörte zu Frankreich, die Bayern und die österreich-ungarische K & K Monarchie – welche übrigens die leckeren Strudel in Kroatien „dagelassen“ hat – hatten ihre Finger im Spiel. Aber vor allem Italien spielte und spielt immer noch eine große Rolle: 400 Jahre gehörte das Küstengebiet von Istrien zur Republik Venedig und nach dem ersten Weltkrieg fiel Istrien wieder an das Königreich Italien. Auch wenn die meisten der italienischen Bewohner leider nach 1945 durch Tito vertrieben wurden, lebt noch heute eine italienische Minderheit an der Küste. Italienisch ist die zweite Amtssprache (daher sind die Städtenamen auf den Straßenschildern immer auch in Italienisch zu lesen), Pizza und handgemachte Pasta werden Euch an jeder Ecke serviert. Das Flair in den oftmals engen Gassen der malerischen Städte Istriens ist italienisch, Eisdielen gibt es unzählige und von Rovinj aus könnt Ihr sogar in nur drei Stunden nach Venedig schippern.
Istrien ist übrigens bei Familien nicht nur ob der Küstenlinie sehr beliebt, sondern auch ob der schönen Landschaft und der vielen tollen Ausflugsmöglichkeiten. Im Frühling oder Herbst bietet es sich an, Istrien mit den Kindern auf dem Drahtesel zu erkunden, den Ihr für Groß und Klein übrigens gleich im Amarin Hotel leihen könnt.
An der Küste – und vor allem im grünen Landesinneren mit den sanften Hügeln – kommt auch der Nachwuchs mit kurzen Beinen gut hinterher. Wander*innen sind in Istrien auch richtig: Entlang des Lim-Kanals (auch Limfjord oder Limbucht genannt) könnt Ihr in wunderschöner Landschaft wandern und in einem der Restaurants entlang der Wasserstraße einkehren. Höhlenforscher*innen kommen dafür im Herzen Istriens – in der Nähe des Dorfes Festini – auf ihre Kosten. Im Inneren der Höhle “Festinsko kraljevstvo” (Königreich von Festini) wurden Wege angelegt, sodass auch ein Besuch mit den Minis kein Problem ist. Zu bestaunen gibt es in der Tropfsteinhöhle unter Anderem einen Zauberhut oder auch riesige Fledermausflügel.
Und dann wären da noch eine paar Städte, die Ihr auf keinen Fall auslassen solltet bei Eurem Urlaub in Istrien mit den Kindern:
Rovinj mit Kindern entdecken – von Eisdielen und italienischem Flair
Ihr könnt mit dem Boot von der Halbinsel Barabiga aus zum hübschen Städtchen auf dem Hügel schippern (dauert nur 15 Minuten). Oder Ihr parkt mit dem Auto am Parkplatz am Hafen (Parkplatz Valdibora). Da habt Ihr gleich beim Aussteigen einen schönen Meerblick! Die Altstadt ist nicht nur wunderschön, sondern auch klein und gut zu erlaufen, allerdings wegen des Kopfsteinpflasters und – teils recht steilen – Anstiegen nichts für Kinderwägen. Vom Parkplatz aus könnt Ihr jedenfalls direkt durch die engen Altstadtgässchen hoch zur Kirche St. Euphemia schlendern. Das dauert nur zehn Minuten und gleicht einer Reise in die italienische Vergangenheit mit entzückenden Gassen, bunten Häusern, engen Durchgängen und Wäsche auf der Leine. Zückt schon mal die Kameras und Smartphones! Dazwischen Kätzchen, die sich auch gern mal streicheln lassen (zumindest außerhalb der Hochsaison) und viele Möwen, die von den Dächern kreischen. Der Blick von der Kirche aufs Meer ist phänomenal und es gibt in Rovinj viele nette kleine Läden, wo Ihr auch Lokales shoppen könnt. Als Lockmittel für die Minis empfehlen wir eine Eispause in der Gelateria Italia.

In der Altstadt von Rovinj: Was für süße Gassen! Aber die großen, schreienden Möwen sind mir irgendwie nicht ganz geheuer (da saß eine)… (Foto: Sonja Alefi)

In der Altstadt von Rovinj kommen Hobbyfotografen voll auf ihre Kosten (Foto: Sonja Alefi)
Und abends müsst Ihr unbedingt mal in der Kanoba Jure – etwas außerhalb vom Stadtzentrum – einkehren. Ein richtig authentischer Ort, wo über dem offenen Feuer gegrillt wird und Großfamilien an langen Tafeln das Leben feiern. Es gibt keine Karte – der Kellner stellt Euch das Menü, das meist aus drei Gerichten besteht, vor. Als Vegetarierinnen hatten wir unglaublich leckere Ricotta-Ravioli mit Pilzen und Trüffeln gegessen, die für uns alle vier in einer großen gusseisernen Pfanne daher kamen (nur eine kleine Warnung: War aber nicht so günstig, wie wir eigentlich vermutet hatten…). Auch das Restaurant Orka soll übrigens sehr gut sein – wurde uns von Einheimischen verraten.

Sieht rustikal aus, schmeckt aber delikat. Trüffel-Ricotta-Ravioli in der Kanoba Jure (Foto: Sonja Alefi)
Genau richtig für Lateinschüler: In Pula auf antiken Pfaden wandern
Die größte Stadt Istriens, Pula – ganz an der Südspitze der Halbinsel Istrien, ist bekannt für ihr Amphitheater, das zur gleichen Zeit wie das Kolosseum in Rom erbaut wurde, aber deutlich besser erhalten und weniger stark besucht ist. Parken könnt Ihr direkt unter dem beeindruckenden antiken Gebäude. Selbst die Minis kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus und die Lateinschülerin der Truppe hat vor offenen Mündern ein wenig über die Gladiatorenkämpfe referiert. Da wir im Winter das gesamte Kolosseum für uns allein hatten, haben wir uns auf die Steinstufen in die Sonne gesetzt und uns vorgestellt, wie die Massen hier gejohlt und gejubelt haben (Fun Fact: Auch heute noch finden im Amphitheater Veranstaltungen statt, wie z.B. Eishockeytourniere. Dafür wurden in das Amphitheater wieder Steinstufen eingebaut, die leider im Mittelalter dem Häuserbau zum Opfer fielen). Auch einen Besuch wert in Pula ist übrigens die Jugendstil-Markthalle, in der Ihr fangfrischen Fisch, Honig und weißen Trüffel – für den Istrien berühmt ist – erstehen könnt. Im ersten Stock findet Ihr zudem einige kleine Restaurants, die kroatische Spezialitäten anbieten. Unser Tipp: Unbedingt das international hoch gelobte Olivenöl aus Pula als Mitbringsel shoppen! Ihr solltet jedoch beachten, dass die Halle meist nur bis 14 Uhr geöffnet ist.

Im Amphitheater in Pula: Im Winter hatten wir das riesige Kolosseum für uns allein (Foto: Sonja Alefi)
Gegessen haben wir im Dante Alighieri in der Altstadt – dank einer Empfehlung von Kristina, welche zusammen mit ihrem Freund die Boutique Deachrie und das Bistro „Romantic Alley“ in der Altstadt betreibt (bei einer Einkehr müsst Ihr unbedingt ihrer verschmusten Restaurantkatze einen schönen Streichelgruß ausrichten). Die Boutique hat auch im Winter geöffnet, das Restaurant nicht. Im Sommer könnt Ihr „in der romantischen Gasse“ von Kristina aber sehr nett einkehren auf dem Weg zum berühmten antiken Mosaik, „der Bestrafung der Dirke“, das im zweiten Weltkrieg bei der Bombadierung zwischen den Altstadt-Häusern zufällig entdeckt wurde. Auch heute ist es noch etwas schwer zu finden in einem Hinterhof. Fragt am besten Kristina – so haben wir sie auch kennengelernt. Im Dante Alighieri, in der Altstadt, könnt Ihr entweder auf dem Platz davor oder unter altem Steingewölbe sehr lecker essen – wir hatten Garnelen, Risotto und einen sehr guten istrischen Hauswein (Letzteres natürlich nur die Mama;-).

Das Restaurant Dante Alighieri in der Altstadt von Pula (Foto: Sonja Alefi)

Spaghetti mit Garnelen in Pula… hmmmm! (Foto: Sonja Alefi)
Und dann könnt Ihr Euch auch einfach durch die schöne Altstadt treiben lassen – das Forum mit seinem Augusttempel bestaunen und die Burg erklimmen, von wo aus Ihr einen Wahnsinnsblick über die Stadt habt.

Das versteckte antike Mosaik in der Altstadt von Pula – mussten wir ganz schön suchen! (Foto: Sonja Alefi)
Porec mit Kindern – viel Mittelalter und ein schöner Stadtstrand
Diese kleine Stadt ist zwar von Kopf bis Fuß auf Tourismus ausgerichtet (wir sagen nur: knapp 17.000 Einwohner, mehr als dreimal so viele Gästebetten), es hat aber einen Grund, dass diese Stadt so beliebt ist: Ihr findet hier viel Mittelalter in den engen Gassen, die beeindruckende Euphrasius Basilika, unzählige Eisverkäufer. Und einen hübschen Strand mit schattigen Plätzen und Treppen, über die man mit den Kids ins Wasser gehen kann (falls man nicht vorher schon ausgerutscht ist auf den glitschigen Dingern).
Bei den Stränden in Istrien handelt es sich übrigens oft um blitzsaubere Stadtstrände, von denen ein Teil einbetoniert wurde, damit Ihr nicht auf den spitzen Kieselsteinen liegen müsst. Das Wasser ist wirklich glasklar, Ihr seht bis zum Grund und könnt gut schnorcheln, was aber auch das typische Meeresfeeling manchmal ein wenig zerstört. Denn die Stränden mit dem ruhigen Wellengang und den Kieseln wirken mit dem transparenten Wasser eher wie Seeufer. Badeschuhe solltet Ihr wegen der Steine, Felsen und Seeigel auf jeden Fall nicht vergessen.
Kroatien mit Kindern – die Kvarner Bucht entdecken!
Gleich unter Istrien schließt sich die Kvarner Bucht an mit ihren Inseln, die – neben schönen Stränden – auch dichte Fichtenwälder, Naturparks und Berge (immerhin bis zu 600 Meter!) zu bieten haben. Auch einige mondäne Seebäder auf dem Festland nennt die Kvarner Bucht ihr eigen – schließlich verbrachte der Jetset des 19. Jahrhunderts hier gerne seinen Winter. Zu sehen ist das vor allem noch in den mondänen Küstenorten Rijeka und Opatija (das übrigens auch als Kinderbonus zwei poolartige Becken im Meer mit Hüpfburgen, Schaukeln, Trampolin und Kletterwand im Meer zu bieten hat) sowie Crikvenica. Wenn Ihr Zeit habt, solltet Ihr daher unbedingt auch mal auf der zwölf Kilometer langen Uferpromenade Lungomare, die zwischen Volosko und Lovran, vorbei an Villen und Parkanlagen führt, sowie auf der Promenade Riva in Rijeka, wandeln.

Die Kvarner Bucht mit ihren vielen Inseln, fotografiert von Krk aus (Foto: Sonja Alefi)
Inseln in der Kvarner Bucht – welche ist die schönste mit Kindern?
Inseln gibt es in der Kvarner Bucht genug! Bewohnt sind Krk, Pag, Cres, Lošinj, Rab, Susak, Unije, Ilovik, Male Srakane und Vele Srakane. Pag ist mit seinen Stränden im Nordwesten eher bei Partyurlaubern beliebt. Ansonsten sind alle Inseln mit ihrer vielfältigen Landschaft für einen Badeurlaub oder Strandtrip mit den Kindern geeignet. Besonders schön finden wir diese drei:
- Die Insel Rab: Diese dicht bewaldete Insel wird oft als schönste Insel der Kvarner Bucht bezeichnet. Gerade deswegen wundert Ihr Euch sicher erst Mal, wenn Ihr aus der Autofähre aussteigt (dauert von Stinica aus nur ca. 15 Minuten), denn Ihr steht erstmal – ob des hier recht rabiaten Bora-Windes – in einer Art Mondlandschaft. An der Westseite warten dann aber wunderschöne Sandstrände auf Euch. Probieren müsst Ihr hier übrigens die typische Rabska-Torte, die zu einer Schnecke geformt ist und vor allem aus Mandeln besteht.

Strandabschnitt im Strand Malinska auf der Insel Krk – mit schattenspendenden Pinienwäldern im Hintergrund
- Insel Krk: Die Anreise auf die Insel Krk könnte nicht einfacher sein. Denn eine mautfreie Autobrücke verbindet die Insel mit dem Festland (allerdings ist sie auch stauanfällig, da es nur diesen einen Weg gibt). Auf der Insel erwarten Euch Weinberge, Feigen- und Olivenbäume und unter anderem die – bei Familien sehr beliebten – Kiesel-Sand-Strände in den quirligen Fischerorten Njivice und Malinska. Für Schlechtwettertage gibt es auch noch ein Aquarium auf Krk, das Ihr mit den Minis besuchen könnt. In der Soline Bucht dürfen dafür Groß und Klein mal so richtig matschen und batzen – Ihr könnt Euch dort nämlich mit Heilschlamm einreiben. Und was wir besonders toll und gleichzeitig gruselig fanden, ist der „lost place“, das alte Luxus-Hotel Hulodovo, das seit Ende der 60er Stars, Sternchen und auch Diktatoren, sowie deren Entourage, beherbergt hat. Hier könnt Ihr die bewegte Geschichte des Hotels nachlesen, das seit 2000 brachliegt. Da sich der aktuelle Investor den schönen Strand davor privatisieren wollte, die Verwaltung sich aber (zurecht) dagegen stellte, ist das Hotel – das malerisch zwischen Pinienbäumen mit Blick aufs Meer liegt – seitdem dem Verfall preisgegeben. Den verlassenen Ort findet Ihr sogar über Googlemaps, wenn Ihr „Haludovo“ eingebt. Die Natur und Tiere (ganze Katzengroßfamilien haben wir gesehen) holen sich den Ort langsam zurück und wir sind über unzählige Scherben und Gerümpel gestiegen. Über die völlig ungesicherten und halb zerstörten Treppen in den ersten und zweiten Stock zu laufen, ist allerdings eine echte Mutprobe und natürlich nur mit schwindelfreien und größeren Kindern möglich. Bitte schätzt daher vorher die Gefahr selbst ab. Mit Kleinkindern könnt Ihr diesen Ausflug daher leider nicht unternehmen – viel zu gefährlich! Außer Ihr nehmt die Minis in die Trage. Auch eine Möglichkeit, wenn Ihr zu zweit mit Kleinkindern unterwegs seid: Das verfallene Hotel liegt nur zwei bis drei Gehminuten von einer der schönsten Strandpromenaden in Krk entfernt, nämlich vom Haludovo-Strandabschnitt von Malinska. Dort gibt es zum Beispiel die super chillige Bar „Paradajz“ mit guten Cocktails und lustigen, selbst gezimmerten Sitzgelegenheiten, von wo aus Ihr den Sonnenuntergang und das Meer beobachten könnt. Dort könnte ein Elternteil mit den Minis bleiben, während der andere durch das verlassene Hotel streunt.

Pool mit Meerblick im Haludovo Luxus-Hotel, dem berühmten „Lost Place“ der Insel Krk

Der Blick auf die Eingangshalle des ehemaligen Luxushotels auf der Insel Krk vom zweiten Stock aus. Cool und gruselig zugleich!
- Auch die Insel Lošinj (Teil der Inselgruppe Cres-Lošinj), ist einen Ausflug mit Kindern wert! Anreisen könnt Ihr mit der Fähre – da könnt Ihr auch noch die Insel Cres „mitnehmen“. Auch auf Lošinj gibt’s schattige Kiefernwälder, türkises Meer und ein Städtchen mit Eisdielen und prima Restaurants. Die Insel ist auch bekannt dafür, dass Ihr von der Küste aus mit ein bisschen Glück Delphinschwärme beobachten könnt. Denn sie ist die Insel, die am weitesten ins Meer hineinragt.

Das Wasser ist hier in der Kvarner Bucht so klar als wäre es ein Bergsee und nicht das Meer (Foto: Sonja Alefi)
So, das waren unsere persönlichen Geheimtipps für einen Familienurlaub in Kroatien an der Küste Istriens und der Kvarner Bucht entlang. Noch mehr Tipps für einen schönen Kroatienurlaub mit Kindern findet Ihr direkt auf der Seite der kroatischen Zentrale für Tourismus. Und solltet Ihr nach hübschen Unterkünften suchen für Euren Familientrip nach Kroatien, dann schaut am besten mal hier vorbei. In unserer handverlesenen Little-Travel-Sammlung werdet Ihr sicher fündig!
Das ist ein Beitrag von Sonja Alefi, der Gründerin der Little Travel Society. Sie lebt mit ihren drei Töchtern in München. Im März 2022 war Sonja mit ihren drei Töchtern in Kroatien unterwegs und war hin- und weg von dem klaren Meer-Wasser und den wunderschönen Altstädten! Am besten hat ihr der Lost Place Haludovo auf der Insel Krk gefallen. So ein bisschen Abenteuer auf Reisen ist genau nach ihrem Geschmack, auch wenn sie auf der Treppe in den ersten Stock plötzlich ein bisschen Panik und Einsturzfantasien hatte, für die sie ihre Kinder natürlich gnadenlos ausgelacht haben (auf dem Bild musste sie nach dem aufregenden Aufstieg erst mal verschnaufen).
Letztes Update: März 2024, Sonja Alefi
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Hallo, vielen Dank für die super tolle Website und diesen Artikel, der uns schöne Vorfreude macht! Eine Frage habe ich: Du schreibst von „ Opatija (das übrigens auch als Kinderbonus zwei poolartige Becken im Meer mit Hüpfburgen, Schaukeln, Trampolin und Kletterwand im Meer zu bieten hat)“ – hast du dazu noch mehr Informationen? Jeder Tipp für Restaurants / Cafés , die mit Kleinkind gut zu besuchen sind, ist überdies sehr willkommen ! Liebe Grüße
Liebe Pauline, vielen Dank für die Blumen. Freut mich, dass Euch Webseite und Artikel gefallen. Leider kann ich Dir zu Opatija nicht mehr sagen, aber wenn Du dazu googlst, findest Du auch viele Bilder. Ansonsten habe ich ein paar Restauranttipps in den Blogpost gepackt. Viel Spaß Euch! Viele Grüße Sonja