Costa Rica mit Kindern – unsere Tipps und Erfahrungen
Costa Rica mit Kindern – ist das gefährlich, wo ist das schönste Eck und wann ist die beste Reisezeit? Zusammen mit Familienreise-Expertin und Gründerin von For Family Reisen, Nadja Albrecht, hat Sonja diese Fragen für Euch geklärt. Und nicht nur das! Wir verraten Euch auch noch, wo die schönsten Strände, die kinderfreundlichsten Lodges, die buntesten Vögel, tiefsten Vulkankrater und nachhaltigsten Projekte zu finden sind im Costa Rica-Urlaub mit Kindern. Auf geht’s, zum Familienurlaub ins „Pura Vida“-Land!
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Da sich unsere Autorin schon vor Jahren in einem Costa Rica-Urlaub in dieses Land verliebt hat, ist es jetzt endlich an der Zeit, über dieses kleine, sehr besondere Land für Euch zu schreiben. Denn kaum ein Land in Lateinamerika eignet sich besser für einen Familienurlaub. Gesagt, getan und losgelegt… Mitten in der Recherche zu Costa Rica mit Kindern ist uns jedoch zum Glück eingefallen, dass wir ja eine Expertin hinzuziehen könnten, und zwar Nadja Albrecht, Geschäftsführerin des Kölner Reiseveranstalters For Family Reisen, mit der wir bereits zu Safari mit Kindern gesprochen haben. Und tatsächlich, Nadja war – zusammen mit ihrem erfahrenen Costa Rica-Team – mal wieder genau die Richtige für dieses Experten-Interview! Nadjas Mitgründer von For Family Reisen, Rainer Stoll, lebt übrigens fast die Hälfte des Jahres in Costa Rica und gestaltet dort seit 25 Jahren den nachhaltigen Tourismus in Costa Rica aktiv mit. Und auch Nadja selbst war mit Kind und Kegel schon mal im Familienurlaub in Costa Rica. Aus Transparenzgründen: Dieser Blogpost ist gesponsert und damit Werbung. Wie immer schreiben wir jedoch nur das, was unserer eigenen Meinung entspricht. Was mit Nadja kein Problem ist. Beim Reisen mit Kindern sind wir uns sowas von einig!
Warum ist Costa Rica mit Kindern eine gute Idee?
Fernreisen mit Kindern sind ja so eine Sache. Einerseits möchten viele Eltern ihren Kindern die Welt zeigen, andererseits ist es eben doch etwas anderes, ob frau als Studentin – nur mit einem Backpack auf dem Rücken und für sich selbst verantwortlich – loszieht oder ob frau/man die Verantwortung für eine kleine Rasselbande trägt. Plötzlich hört sich alles zu gefährlich und/oder zu gewagt an. So geht es sicher auch vielen Eltern, wenn sie „Mittelamerika“ hören. Angesichts von Bandenkriegen, Kriminalität und Armut schwappen leider nicht besonders positive Nachrichten über den Ozean zu uns rüber. Aber… (frei nach Asterix) ein kleines gallisches Dorf … äh mittelamerikanisches Land hält dagegen! Denn Costa Rica – zu Deutsch „die reiche Küste“ – wird gerne auch als die „Schweiz Mittelamerikas“ bezeichnet, weil es ein sicheres Reiseland ist (Anmerkung: aber leider auch ähnlich teuer). Costa Rica ist daher in Mittelamerika so etwas wie die Insel der Glückseligen, wo Euch die Ticos – wie die Einwohner Costa Ricas heißen – überall mit ihrem positiven, gechillten Lebensgefühl, dem pura vida (das reine Leben) begegnen. Kurz gesagt: Ein Familienurlaub in Costa Rica ist das perfekte Fernreiseabenteuer für Leute mit Minis im Gepäck.
Familienurlaub in Costa Rica, dem Vorreiter des sanften Tourismus
Und damit ist noch nicht genug der guten Nachrichten für Euren Familienurlaub in Costa Rica. Ihr könnt nämlich im Pura Vida-Land auch noch mit gutem Gewissen urlauben. Fast 30 % des Landes steht unter Naturschutz, 80% der Hotels haben unter 50 Zimmer – das wird über Bauvorschriften und Regulatorien zu Grundstückskäufen vom Staat gesteuert. Auch müssen Investoren in Costa Rica strenge Auflagen erfüllen. Wird zum Beispiel ein größeres Hotel in einer wasserarmen Gegend gebaut, darf der Betreiber nicht einfach den Einheimischen das Wasser wegnehmen. Er muss eine Lösung dafür finden, von der alle in der Region profitieren. „All inclusive“ gibt es kaum (höchstens auf der bei Amerikanern beliebten, nördlichen Nicoya-Halbinsel und im Zentralpazifik, rund um Haco – dazu später mehr). Und auch die Einheimischen finden das gut so. Soll doch ein großes Hotel von einer internationalen Hotelkette gebaut werden, gehen die Ticos auch mal dagegen auf die Barrikaden. Denn die Mehrheit der Costaricaner ist zwar vom Tourismus abhängig, die Bevölkerung ist sich aber bewusst, dass die schöne Natur ihr größtes Kapital und ihr wertvollster Schatz ist.
For Family Reisen und der sanfte Familientourismus in Costa Rica
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, ist Rainer Stoll, Nadjas Mitgründer bei For Family Reisen, sowas wie ein costaricanischer Ökotourismus-Pionier. Stellt Euch vor: Seine erste organisierte Familienreise ging vor über 20 Jahren nach Costa Rica und heute lebt und arbeitet Rainer einen großen Teil des Jahres in La Fortuna. Bei For Family Reisen ist Costa Rica daher eines der beliebtesten Reiseziele: Zwei Gruppenreisen, Costa Rica for family für Eltern mit Kids im Alter von 6-12 und Costa Rica Family & Teens für Eltern mit Jugendlichen sowie fünf Beispielreisen für Selbstfahrer findet Ihr bei dem Spezialist für Familienreisen. Nadja betont übrigens, dass die Individualreisen – je nach Alter der Kinder, Aufenthaltsdauer in Costa Rica und Jahreszeit – auf die Bedürfnisse jeder Familie zugeschnitten werden. Die hier aufgeführten Familienreisen nach Costa Rica sind daher nur Beispiele. Und ich sag’s Euch: Die Ladies kennen sich wirklich aus und haben sogar noch spannende nachhaltige Projekte in petto, die Ihr besuchen oder auch bewohnen könnt.
Eines davon ist die La Tigra Rainforest Lodge bei Fortuna. Rainer Stoll und sein costaricanischer Partner hatten vor 20 Jahren dort ein Stück Land mit einer Maracujaplantage drauf gekauft, und angefangen – mit Unterstützung der GIZ – aufzuforsten, damit die Regenwaldtiere vom Children’s Rainforest bis zum Parque Nacional Juan Castro Blanco streifen können (Biokorridore für Tiere ist weltweit ein zentrales Thema im Umwelt- und Tierschutz). 2018 und 2019 haben sie weiteres Land dazu gekauft, um noch mehr Bäume zu pflanzen und den Korridor zu erweitern.
Ihr könnt dort auf dem Lodge-Gelände mit Pool, Permakulturgarten, Hühnern und vielen Dschungelbewohnern in einer der zehn Regenwald-Hütten übernachten, die mit Holz aus der Region erbaut wurden. Seit 2021 gibt es auch eine Regenwaldschule für Einheimische, Schüler und Touristen. Zudem pflanzt jede Familie, die dort übernachtet, einen Baum – wer kann schon von sich behaupten, einen eigenen Baum ist Costa Rica zu haben?! Und das Beste: Es haben sich tatsächlich sehr schnell viele Tierarten wieder angesiedelt auf dem Gelände, wie zum Beispiel Tapire, Ozelots oder auch Faultiere. Rainer Stoll fasst das wunderbare Projekt so zusammen: „La Tigra macht mich sehr stolz, denn es zeigt, dass unsere Vision funktioniert – Nachhaltigkeit und Tourismus in Einklang zu bringen und gleichzeitig die Biodiversität sogar zu erhöhen.“ Nadja erzählte mir übrigens, dass es eine einmalige, ganz besondere Erfahrung ist, in der La Tigra Rainforest Lodge mitten im Dschungel zu übernachten. Sie kennt die Lodge von ihrem fast dreiwöchigen Familien-Urlaub mit ihrem Mann und den beiden kleinen Söhnen in 2019: „Die Geräusche des Dschungels, besonders das Froschkonzert am Abend, ist auch für die Kids unvergesslich. Die Nachtwanderung ist ein echtes Abenteuer. Tagsüber ist alles ruhig, aber des Nachts sieht man auf einmal den grünen Rotaugenlaubfrosch, der für Costa Rica steht, oder den winzigen Blue-Jeans-Frosch oder auch den Glasfrosch, bei denen die Väter die abgelegten Eier durch ihre Camouflage-Tarnung beschützen.“
Ein anderes nachhaltiges Projekt, das Ihr auch auf Eurer Costa-Rica-Reise mit Kindern besuchen könnt, ist das Eco Centro Danaus am Eingang zum Ort La Fortuna im nördlichen Hochland Costa Ricas. Auch dieses Projekt zur Wiederaufforstung hat Rainer Stoll mitinitiiert. Es handelt sich dabei um einen riesigen, drei Hektar großen Garten, den Ihr mit einem Führer oder auch allein durchstreifen könnt. Ihr werdet vielleicht sogar das eine oder andere Faultier, aber auf jeden Fall eine Unmenge Vögel, Schmetterlinge und Co. zu Gesicht bekommen. Das Projekt finanziert sich durch Eintrittsgelder und Spenden. Zudem helfen Freiwillige bei der Bewirtschaftung des Parks immer mal wieder ein paar Monate mit. Mit Kindern ist ein Ausflug dorthin großartig – die Wege sind gut beschildert und Ihr kommt auch mit Kinderwagen gut durch. Nadja und ihre Familie hat übrigens am meisten ein Vogel fasziniert, der extrem laute Geräusche von sich gibt und wie ein Knallfrosch hin und her springt. Schreibt uns unbedingt in den Kommentar, falls Euch das bekannt vorkommt und Ihr wisst, wie der laute „Piu-piu-Feuerwerks-Vogel“ heißt. 😉
Ist Costa Rica mit Kindern gefährlich?
Costa Rica, das nur ein bisschen größer als Niedersachsen ist und zwischen Nicaragua und Panama liegt, hat zwei Küsten – im Osten die Karibik und im Westen den Pazifik – viel Urwald, eine kunterbunte Fauna und Flora, Vulkane und Familien-Action aka Canopy oder Raftingtouren zu bieten. Exotik und Abenteuer ist Euch daher bei einem Costa Rica-Urlaub mit Kindern gewiss. Costa Rica ist aber auch ziemlich sicher. Und das, obwohl (oder vielleicht gerade weil) Costa Rica seit 1949 das Militär abgeschafft hat. Der damalige Präsident 1949 Jose Figueres Ferrer ließ sogar den Satz „Wer den Frieden will, soll sich auf den Frieden vorbereiten und nicht auf den Krieg“ in die Verfassung schreiben. Seitdem wird jedes Jahr der Etat, der eigentlich in die Kriegskassen geflossen wäre, in das Schul- und Gesundheitssystem investiert, das den Ticos kostenlos zur Verfügung steht. Hört sich an wie im Paradies? Ist es auch!
Ihr werdet auf Euren Familientrip zudem viele spannende Tiere zu Gesicht bekommen wie zum Beispiel Faultiere, die sich nur in Zeitlupe bewegen, ohrenbetäubende Brüllaffen, die sich anhören wie Löwen, oder lustig anzusehende Nasen- und Ameisenbären. Auch viele kunterbunte Tiere wie Papageien, handtellergroße Schmetterlinge, kleine bunte Frösche und ganz besondere Vögel wie der rot-grüne Quetzal huschen Euch im Costa Rica-Urlaub wahrscheinlich mal vor die Linse. Und ja, auch Schlangen, Spinnen und giftige Frösche, wie zum Beispiel der knallbunte Pfeilgiftfrosch, nennen Costa Rica ihr Zuhause. Anlass zur Sorge ist das aber nicht. Im Grunde müsst Ihr sogar Glück haben, um so einem Tier zu begegnen. Den Kindern solltet Ihr trotzdem vor dem Costa Rica-Urlaub erklären, dass sie die Tiere besser nicht anfassen und mit Respekt an die Sache rangehen. Da diese Gesellen aber sowieso lieber ihre Ruhe haben, kommt es kaum zu unliebsamen Begegnungen.
Die Kriminalitätsrate ist deutlich niedriger als in den umliegenden Ländern. Auf Eure Wertgegenstände solltet Ihr trotzdem gut aufpassen, vor allem in sehr touristischen Regionen und der Hauptstadt San José. Es handelt sich jedoch meist um Kleinkriminalität, wo Euch nach einem Ablenkungsmanöver plötzlich der Geldbeutel fehlt. Das ist sehr ärgerlich (haben wir leider selbst erlebt, als jemand beim Autoanschieben geholfen hat und danach ein paar Dinge wie Sonnenbrille und Co. aus dem Kofferraum fehlten), aber nicht wirklich gefährlich.
Malaria gibt es in Costa Rica kaum. Die meisten Landesteile sind malariafrei, nur in einigen wenigen herrscht sehr geringes Malariarisiko. Dengue-Fieber, das über tagaktive Mücken übertragen wird, ist – wie in allen tropischen Regionen – vorhanden. Da hilft nur: Auch untertags gegen die Plagegeister einsprühen, wobei Nadja meint, dass es tatsächlich in den zehn Jahren, in denen sie Familien nach Costa Rica „schicken“, noch keinen einzigen Dengue-Fall gab. Beruhigend für einen Familienurlaub in Costa Rica mit den Minis ist, dass Ihr vor allem in den größeren Städten gute (auch private) Krankenhäuser vorfindet. In abgelegenen Gegenden findet Ihr solche Krankenhäuser zwar weniger, aber dafür die sogenannten EBAIS (Equipos Básicos de Atención Integral de Salud), die oft an Apotheken angeschlossen sind und als Teil des kostenlosen Gesundheitssystems medizinische Erstversorgung bereitstellen.
Gesprochen wird in Costa Rica Spanisch. Aber auch mit Englisch kommt Ihr meist gut durch. Costa Rica ist eng mit den USA verbandelt, weshalb Ihr auch dem einen oder anderen amerikanischen Touristen begegnen werdet. Falls Ihr Spanisch sprecht: Das costaricanische Spanisch ist aus meiner Sicht sehr gut zu verstehen, da die Ticos eher langsam sprechen. Wenn Ihr nichts versteht, liegt’s wahrscheinlich am „Pachucismo“, dem Slang der Ticos (wer das hier versteht, der muss eigentlich Tico sein). Oder daran, dass Kreolisch gesprochen wird, was vor allem noch an der Karibikküste der Fall ist. Und wisst Ihr eigentlich, warum die Costaricaner „Ticos“ heißen? Im Spanischen hängt man für die Verniedlichung eigentlich ein „ito/a“ an. In Costa Rica ist jedoch ein „ico“ das Pendant zum deutschen „chen“ oder „lein“. Und es wird inflationär benutzt! Der Moment wird so zum „momentico“ (was allerdings meist ein Euphemismus ist), sogar ein Adjektiv wie „junto“, also „zusammen“, wird mit „juntico“ zum „zusammenlein“. Auch sehr nett, wenn Ihr Spanisch versteht, sind die oftmals sprechenden Ortsnamen. Da heißt ein Dorf schon mal „zugedeckter Mund“ (Boca Tapada), ein Strand „schöner Strand“ (Playa Hermosa) und ein Fluss „verlorener Fluss“ (Rio Perdido). Hach, die – übrigens sehr kinderfreundlichen – Ticos sind einfach in jeder Hinsicht sympathisch!
Wenn Ihr in Costa Rica selbst fahren wollt, ist das relativ unproblematisch. Ihr findet zwar keine europäischen Straßenverhältnisse vor, es ist aber auch nicht mehr so wie noch vor 15-20 Jahren, als wir teils zwischen den Riesen-Schlaglöchern nur mit Glück noch ein kleines Stück geteerte Straße gefunden haben. Da Ihr Euch in einigen Regionen auf Schotterpisten einstellen müsst, ist ein höher gelegtes Fahrzeug – am besten mit Allrad – ratsam. Vor allem in der Regenzeit von Mai bis November. Der Zustand der Straßen hängt zudem auch von der Region ab: Fahrt Ihr zum Beispiel im Westen an der Pazifikküste, ist die Straße geteert und in gutem Zustand, sogar im Nebelwald Monteverde im Hochland im Norden sind die Straßen gut zu befahren. Ab Punta Areneas, auf der Nicoya-Halbinsel im Nordwesten (vor allem um Santa Teresa rum) oder auf dem Weg zur La Tigra Regenwald Lodge ist das Fahren dann aber teils eine kleine Herausforderung. Da fahrt Ihr schon mal IM Flussbett oder auf einer richtigen Schotterpiste. Mit guter Planung und langsamem Tempo (bleibt Euch bei den meist einspurigen Straßen sowieso nichts anderes übrig, wenn mal wieder ein LKW vor Euch zuckelt oder eine Baustelle im Weg ist), ist aber auch das gut zu meistern. Eine rühmliche Ausnahme ist die neue doppelspurige Autobahn von La Fortuna nach Sarapiquí. Das geht dann ruckzuck. Im Gegensatz zur Strecke von San José nach Puerto Viejo an der Karibikküste, auf der Ihr mehr Zeit einplanen müsst.
Die beste Reisezeit mit Kindern in Costa Rica
Nadja hat das Wetter im Familienurlaub in Costa Rica so zusammengefasst: „Wer keinen Regen mag, sollte nicht nach Costa Rica fliegen. Gummistiefel, Regenjacke und Mückenspray müssen auf jeden Fall mit ins Gepäck!“ Hört sich aber wesentlich schlimmer an, als es ist. Denn wer jetzt an kalten, trüben deutschen Dauerniesel denkt, liegt falsch. Heiß ist es im subtropischen bis tropischen Costa Rica immer, meist hat es untertags um die 30 Grad – wenn Ihr nicht gerade in höheren Lagen unterwegs seid. Zudem kommen die Schauer auch in der Regenzeit oft nur nachmittags runter. Den Rest des Tages habt Ihr Eure Ruhe vor dem Regen. Und was gibt es bitte Schöneres, als einen warmen Regenschauer im Pool zu verbummeln? Nadja hat jedenfalls keine Beschwerden zum Regen von ihren Kunden, denn die Familien wissen, worauf sie sich einlassen, wenn sie den „Regen“-wald entdecken möchten. Und das, obwohl For Family Reisen wirklich das ganze Jahr über Familien nach Costa Rica schickt – insbesondere in den Sommerferien.
Die offizielle Regenzeit geht von Mai bis Oktober, es gibt aber keinen Grund, die Regenzeit für eine Costa Rica-Reise zu meiden. Vor allem, wenn sie gut geplant ist. Denn eine gewaltige Bergkette, die ungefähr auf der Höhe San Josés verläuft, teilt das Land in zwei Teile, in eine pazifische Westseite und eine karibische Ostseite. Wenn es auf der einen Seite regnet, ist meist auf der anderen Seite Regenpause.
Die Faustregel besagt: Im Juli regnet es meist „oben“ an der Grenze zu Nicaragua. Je später im Jahr und je weiter südlich, desto mehr Regen. Die Herbstferien im Oktober wären eher was für die Karibikseite, wo es dann kaum regnet. Im Südpazifik schüttet es im September und Oktober dafür ordentlich. Von Juli bis August herrscht an der Pazifikküste wiederum der sogenannte „kleine Sommer“ – es regnet ab und an, aber die Sonne scheint auch immer wieder. Im Juli und August gibt es übrigens zwar durchaus auch mal Tropenstürme, aber keine Hurricane.
Von November bis Anfang Mai geht die Trockenzeit – das bedeutet aber auch, dass das kleine Land dann voll ist mit Touristen. Ihr müsst daher für diese Zeit im Grunde ein Jahr im Voraus buchen und richtig heiß wird es auch werden.
Falls Ihr nicht an die Ferien gebunden seid, weil Eure Kinder noch nicht in die Schule gehen, haben wir hier noch einen Jahreszeiten-Tipp für Euch: Der November ist ein toller Monat! Es ist noch nicht so viel los, der Regen wird aber schon weniger.
Bedenken solltet Ihr bei der Reiseplanung schließlich auch, dass es eine Zeitverschiebung von sieben Stunden gibt. Wenn es bei uns abends ist, ist es in Costa Rica erst mittags. Zusammen mit der schwül-heißen Luft kann das nach der Ankunft etwas anstrengend sein. Daher gebt Euch ein paar Tage Zeit, um „anzukommen“ – wobei meine persönliche Erfahrung ist, dass Kinder sich sogar schneller umgewöhnen als die Großen. Und: In Costa Rica sind die Tage sowieso kurz, man lebt mit dem Kreislauf der Natur. Da Costa Rica nahe am Äquator liegt, geht die Sonne das ganze Jahr über zwischen 5 und 6 Uhr auf und zwischen 17 und 18 Uhr bereits wieder unter. Macht es daher am besten von Anfang an wie die Ticos: Aufgestanden und ins Bett gegangen wird mit der Sonne!
Familienreisen in Costa Rica: Schmeckt denn das Essen?
Als ich 2004 mit meinem Mann in Costa Rica unterwegs war, haben wir beiden Foodies uns aufs exotische Essen gefreut! Ich will ehrlich sein: Wir wurden ziemlich enttäuscht. In Costa Rica gibt es oft das Gleiche, z.B. Gallo Pinto (Reis mit Bohnen), manchmal sogar schon zum Frühstück. Wir fanden das Gericht eher trocken und fad. Nur auf der Karibikseite war’s leckerer. Da wird das Gericht nämlich mit Kokos gekocht.
Auch weil das costaricanische Tourismusministerium seit ein paar Jahren eine Essens-Kampagne fährt, Schulungen und Webinare anbietet zum Thema gesunde, abwechslungsreiche Ernährung, hat sich das Essensthema inzwischen jedoch gebessert. Ziel ist es, die einheimischen Gemüse- und Obstsorten auf der Basis von traditionellen Rezepten, aber neu interpretiert, ins rechte Licht zu rücken. Auch Wellness-Trends mit veganen, leichten Gerichten – oft auf der Basis von exotischen Früchten – kommen immer mehr in Mode. Was ich persönlich sehr gerne mag, ist Koriander, der in Mengen eingesetzt wird und viel intensiver schmeckt als bei uns. Nadjas Favoriten sind die gesunden Avocados und Papayas. Salat könnt Ihr hier auch bedenkenlos essen, die Hygiene ist gut. Sogar das Wasser aus dem Hahn ist in den meisten Regionen trinkbar. Trotzdem gilt: Wer kulinarische Highlights sucht, sollte lieber nach Mexiko oder Peru reisen.
Wir hätten da aber noch ein paar süße Higlights, die vor allem Kinder im Costa Rica-Urlaub sicher lieben werden:
- Grüne Kokosnüsse: Eine willkommene Erfrischung, die Ihr oft auch am Straßenrand kaufen könnt. Der obere Teil wird einfach abgehauen, Strohhalm rein, fertig ist der Naturcocktail!
- Smoothies oder jugo natural, mit oder ohne Milch, bieten sich in einem Land, in dem es eine unglaubliche Fülle an Früchten gibt, natürlich an. Banane und Ananas kennt Ihr ja sicher! Aber Ihr werdet auch Obst kennenlernen, das Ihr vorher noch nie gesehen habt wie z.B. Pejiballe, die man nur gekocht und am besten mit Mayonnaise ist, Palmenherzen (palmitos) oder plátanos, die aussehen wie zu groß geratene Bananen, aber wie Süßkartoffeln schmecken. Auch Guyaba oder Grenadilla solltet Ihr mal probieren.
- „Churchill“: Genau das Richtige für kleine Leckermäulchen! Es handelt sich dabei um eine pappsüße Mega-Version des in Costa Rica beliebten Street Foots copo (Eis mit Kondensmilch). Es besteht aus Eisschnee mit Sirup, Kondensmilch, Milchpulver und Früchten sowie Milcheis obendrauf. Berühmt für „Churchills“ ist übrigens die Straße von bzw. nach Punta Arenas am Pazifik entlang.
Wohin in Costa Rica mit Kindern? Strände, Dschungel, Vulkane und bunte Tiere
Ihr habt im Costa Rica-Urlaub mit Kindern das Glück, dass die Landschaft vielfältig ist, die Wege aber kurz. So könnt Ihr einen bunten Strauß an Abenteuern schon in zwei bis drei Wochen mitnehmen.
Damit Ihr Euch einen schnellen Überblick verschaffen könnt, gibt’s hier eine grobe Einteilung Costa Ricas in Regionen. Im folgenden Abschnitt stellen wir Euch dann genauer vor, was Ihr in welcher Region mit Kindern unternehmen könnt.
Die Regionen im Costa-Rica-Familienurlaub sind:
- San José und das Zentraltal: 60% der Ticos leben in diesem Ballungsraum, in dem auch der meiste Kaffeeanbau stattfindet. Zur zentralen Pazifikküste ist es von hier aus nicht weit.
- Die Pazifikküste im Westen: Die eher trockene Halbinsel Nicoya im Nordwesten mit der Region Guanacaste ist the „Place to Be“ für Strandurlaub und (Anfänger-)Surfen. Die zentrale Pazifiküste, die sich vom Süden durch Quepos bis hinauf zum Golf von Nicoya erstreckt, ist eine wunderbare Region für Dschungel-Abenteuer und Nationalpark-Wanderungen. Die Wellen an den Stränden sind hier aber oft höher als auf der Halbinsel. Der Südpazifik Costa Ricas ist von wilden Stränden geprägt. Die abgelegene Halbinsel Osa bietet eine wahnsinnig spannende Flora und Fauna. Auch Regenwald findet Ihr hier, im küstennahen Hinterland. Eine Berühmtheit der Region ist der seltene Quetzal-Vogel. Zudem seid Ihr für Wal- und Delfinbeobachtungen hier im Süden genau richtig.
- Nordregion: Im kühleren zentralen Hochland findet Ihr vor allem Regenwald mit Nebelwäldern wie Monteverde und Vulkanen. Das hübsche Städtchen La Fortuna am Fuße des Arenal-Vulkans ist der Dreh- und Angelpunkt. Am besten geeignet ist diese Region fürs Trekking, Canopy-Touren, Vulkanegucken und Wasserfallhopping.
- Im Osten die Karibikküste: Nordwestlich der Hafenstadt Limón gibt’s große Bananenplantagen, viele Flüsse sowie im Hinterland Tieflandregenwälder. Perfekt auch zum Schnorcheln und Baden an ruhigen, kompakten Stränden und für Dschungeltouren.
Nachdem Ihr Euch jetzt einen groben Überblick verschaffen konntet, was Euch im Familienurlaub in Costa Rica erwartet, zeigen wir Euch jetzt, was Ihr mit Kindern im Costa Rica-Urlaub unternehmen könnt. Und dann ist es an Euch, zu planen und die Koffer zu packen…
San José – macht das mit Kindern Sinn?
Nicht wirklich. In der quirligen Hauptstadt San José, in der – und um die herum – frau auch mal stundenlang im Stau steht, werdet Ihr wahrscheinlich landen (es gibt sonst nur noch den kleinen Flughafen Liberia weiter im Norden, in der Nähe der Halbinsel Nicoya). Und natürlich könnt Ihr auch in San José auf Sightseeing-Tour gehen. Beispielsweise ist der trubelige Mercado Central, wo es so ziemlich alles zu kaufen gibt, ein echtes Erlebnis. Auch das Museo de los Niños oder die zahlreichen Parks, wo sich die Einheimischen gerne mit einem Picknick tummeln, sind einen Abstecher wert. Unbedingt in San José verweilen würden wir mit Kindern jedoch nicht. Denn es wartet so viel Natur auf Euch und die Minis!
Die nördliche Pazifikseite Costa Ricas: Family Beachlife vom Feinsten!
Die Routen auf der Pazifikseite sind gut zu planen, die Straßen sind – bis auf die Nicoya-Insel – geteert, wenn auch einspurig.
Nicht gerade unsere Lieblingsregion ist ganz im Norden die kleine Halbinsel Papagayo, wo sich die wenigen großen Hotels, die bei Amerikanern beliebt sind, befinden. Four Seasons, Planet Hollywood und ein Hyatt-Hotel tummeln sich alle hier, nördlich der Halbinsel Nicoya und nur eine Stunde vom kleinen Flughafen Liberia entfernt. Wir mögen es authentischer, was ja gerade die Stärke Costa Ricas ist.
Die Nicoya Halbinsel hat sonst eine wunderbare Mischung aus Naturstränden und chilligem Beachlife zu bieten. Zudem ist die Insel eher trocken – auch in der Regenzeit gibt es hier kaum monsunartige Regenfälle. Gerade um Santa Teresa herum holpert es jedoch ganz schön auf dem Weg – das ist so gewollt und irgendwie hip. Das Team von For Family Reisen rät sowieso im Familienurlaub in Costa Rica von Santa Teresa eher ab, da sich der Ort zu einem Partyhotspot entwickelt hat. Zumindest, wenn Euch Eure Nachtruhe heilig ist, solltet Ihr Santa Teresa daher meiden.
Welche Strände würden wir auf der Halbinsel Nicoya mit Kindern empfehlen? Traumstrände gibt es hier viele, diese drei haben es uns jedoch besonders angetan:
- Playa Samara: Diese wunderschöne, palmengesäumte Bucht liegt hinter einer vorgelagerten Insel mit einem Riff. Der Wellengang ist daher eher sanft, Ihr könnt Schnorcheln, SUP-Boards leihen, sogar Reitausflüge und Surfkurse (auch für Kinder) buchen. Es gibt Restaurants, Beach Bars und im kleinen Ort geht es trubelig zu. Nadja empfiehlt Euch mit kleinen Kindern das La Dolce Vita Restaurant, wo die Minis sogar Sandspielzeug vorfinden.
- Playa Carillo: Dieser authentische Naturstrand ist nur einen Katzensprung von Playa Samara entfernt, stellt aber ein wahres Kontrastprogramm dar. Infrastruktur gibt es hier – bis auf das Nammbú Familienhotel mit Blick auf den Strand – nicht. Die Wellen sind nicht zu stark, so dass auch hier die Kinder gut ins Wasser können. Wir meinen: Wer es günstiger und trubeliger mag, geht zum Playa Samara, wer es gehobener und ruhiger möchte, bucht sich im Nammbú am Playa Carillo ein.
- Playa Potrero: Dieser Strand liegt ganz oben im Norden der Halbinsel. Das ehemalige Fischerdorf beherbergt eine gechillte Community aus Ticos und Auswanderern. Auch hier können Kinder gut surfen lernen, da es kaum gefährliche Strömungen gibt.
Tamarindo (zu viel Party) und Montezuma (zu starke Strömungen) würden wir übrigens mit Kindern auf der Halbinsel Nicoya nicht empfehlen.
Zentralpazifik mit Kindern – Nationalparks inklusive schöner Strände
Verlasst Ihr die Halbinsel und fahrt an der westlichen Pazifikküste gen Süden, landet Ihr im Zentralpazifik. Auch von der Hauptstadt San José aus ist der Zentralpazifik gut erreichbar. Auf der Ruta 27 seid Ihr zum Beispiel schon in einer Stunde von der Stadt am Strand. Was es hier zu erleben gibt mit den Kleinen?
Nationalpark Manuel Antonio: Der Nationalpark lockt nicht nur mit einer lebhaften Tierwelt, es gibt hier – mit dem Playa Espadilla, dem Playa Blanca und dem Playa Puerto Escondido – auch die unberührtesten und saubersten Strände Costa Ricas. Diese müsst Ihr jedoch mit kleinen frechen Affen teilen (aufpassen auf Eure Sachen!) und Schatten ist auch ziemlich rar. Ihr könnt aber eine Menge Schmetterlinge, Faultiere, Gürteltiere, Nasenbären und Co. im Park beobachten. Die Wege sind kurz und kinderwagentauglich, da teils geteert, die Tickets müsst Ihr vorher online kaufen. Aber Achtung: Der Park ist bei amerikanischen Touristen sehr beliebt und komplett überlaufen, die Parkplatzsituation ist nervenaufreibend, die Tiere werden von den Guides teilweise angefüttert. Eine romantische Dschungelerfahrung wird das sicher nicht. Wenn Ihr Euch darauf einstellt, ist der Park trotzdem eine gute Gelegenheit für einen perfekten Fotostopp oder um – gerade mit kleinen Kindern – Tiere hautnah zu erleben.
Viel ruhiger und eine gute Alternative zum Touristenmagnet Monteverde ist die Talamanca Gebirgskette im Hinterland. Zudem ist der Nationalpark Los Quetzales, der auf einer Höhe von 2.000 bis 3.000 Metern liegt, der beste Ort, um den Quetzal-Vogel zu entdecken. Bedenkt aber: Abends kann es hier ganz schön kühl werden, das Klima ist nicht so tropisch wie im Naturreservat Monteverde. Auch wenn Euch hier nicht so viel Action und buntes Getier wie im Nebelwald Monteverde geboten wird – es ist ein magischer Ort! Die Mischung aus Märchenwald im ständigen Nebel und Hobbitland mit riesigen Hortensien ist einmalig.
Südpazifik im Costa Rica-Urlaub mit Kids: Der Weg in den grünen, authentischen Süden lohnt sich!
Wenn Ihr auf der Pazifikseite noch weiter gen Süden fahrt, landet Ihr in einer meiner Lieblingsregionen Costa Ricas. Hier ist alles so schön grün und authentisch! Es gibt lauter süße Dörfer und kleine Hotels, die nicht direkt am Strand gebaut werden dürfen. Vorne der Strand, im Hintergrund die Gebirgskette – spektakulär! Außerdem findet Ihr hier auch viele Wasserfälle, die gut mit Kindern zu erwandern sind. Als Familie ist jedoch zu bedenken, dass einige Strände eher zum Surfen geeignet sind und für kleine Kinder ob der Strömungen gefährlich werden könnten. Das Dorf Uvita ist – wie die gesamte Region – übrigens bekannt für Walbeobachtung. Die Playa Uvita, die Playa Hermosa und die Playa Piñuelas, die allesamt im Marino Ballena Nationalpark liegen, gehören zu den schönsten Stränden im Südpazifik. Ballena heißt übrigens „Wal“. Mit ein bisschen Glück könnt Ihr hier sogar auch Meeresschildkröten und Delfine beobachten.
Da Uvita im Nationalpark liegt, wo kein Hotel am Strand gebaut werden darf, müsst Ihr für einen Strandtag allerdings jedes Mal ins Auto steigen und zudem Eintritt bezahlen für den Strandbesuch. For Family Reisen empfiehlt Euch daher für die Übernachtung eher die Villas Rio Mar in Dominical außerhalb des Parks, nur eine halbe Autostunde von Uvita entfernt. Die Unterkunft mit Pool liegt an einer Flussmündung, zum Strand sind es nur ungefähr zehn Minuten zu Fuß.
Zudem habe ich doch noch einen Tipps für Foodies: Obwohl frau/man das gar nicht erwarten würde, haben sich in Ojochal (30 Minuten weiter mit dem Auto) viele gute Restaurants, teils mit Fusion Küche, angesiedelt. Ausprobieren solltet Ihr mit den Kindern mal das Restaurant Heleconia, das mitten im Dschungel liegt.
Noch weiter südlich wird es dann noch „wilder“ und abgelegener an der Pazifikküste. Daher empfehlen wir diesen Costa Rica-Stopp eher Familien mit größeren Kindern ab 10 Jahren. Denn zur Drake Bucht (Bahia Drake) müsst Ihr anderthalb Stunden mit dem Boot übersetzen und – da es keinen Steg gibt – wird dann erst mal ein Stück durchs Wasser gewatet. Belohnt werdet Ihr jedoch mit tollen Schnorchel- und Tauchspots und von Juli bis Oktober mit zahlreichen Walsichtungen, oft auch mitsamt Kälbern, die zu dieser Zeit geboren werden (im September und Oktober müsst Ihr allerdings heftige Regenschauer in Kauf nehmen). Was wir ganz wunderbar finden: Beim Whale Watching werden die Wale nicht bedrängt. Die Whale Watcher müssen alle ein Zertifikat vorweisen können und dürfen nur zu bestimmten Zeiten, mit einer bestimmten Anzahl von Booten rausfahren.
Das zentrale Hochland im Norden Costa Ricas: Märchenwälder, Vulkane und Canopy für einen tollen Family Trip
Im Norden von San José (etwas über drei Stunden mit dem Auto entfernt) liegt das beliebte Naturreservat Monteverde – das reinste Outdoor-Paradies! Monteverde reicht bis auf 1.800 Meter hoch, ab 800 Meter heißt der Wald „Wolkenwald“. Die Bäume sind fast immer in Nebel gehüllt, was dem Wald ein Märchenwald-Feeling verleiht.
Ihr könnt hier mit den Kids (ab ca. 8 Jahren und 1,20 Metern) zum Beispiel eine Canopy Tour unternehmen, d.h. Ihr saust an Ziplining-Drahtseilen auf etwa 700 Metern durch die Baumkronen des Nebelwaldes (Hochseilklettergärten daheim können da einpacken, versprochen!). Sollten Eure Kinder zu klein oder zu ängstlich für das Zipplining sein, lauft Ihr als Alternative über die Hanging Bridges in einem kleinen Reservat an der Seite des Vulkans – das ist ob der Höhe auch sehr aufregend!
Und wenn Ihr schon hier seid, müsst Ihr natürlich unbedingt dem Vulkan Arenal und der Stadt La Fortuna, die zu seinen Füßen liegt, einen Besuch abstatten. In diesem hübschen Städtchen könntet Ihr auch auf Eurer aufregenden Reise mal ein paar Tage ausruhen, Smoothies trinken, Eis essen, den Kids beim Fußballspielen zuschauen und Wäsche waschen. La Fortuna heißt übrigens übersetzt „die Glückliche“, weil es kaum zu glauben ist, dass sie am Fuße des – bis vor ein paar Jahren noch Lava spuckenden Vulkans – nie in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ich selbst habe 2004 noch die Lava den Vulkan runterlaufen sehen, wobei ich das Schauspiel so faszinierend fand, dass ich im Bett verkehrt herum (weil ich nur so die Lavaströme sehen konnte) eingeschlafen bin. Ein bisschen unheimlich war es aber schon, dass wir das Knacken und Knistern der erkaltenden Lava die ganze Nacht hindurch hören konnten. Auch, wenn dieses Schauspiel inzwischen vorbei ist, gibt’s hier mit Kindern so viel zu erleben! Ihr könnt in La Fortuna zum Beispiel in den warmen Thermalquellen baden, manchmal sogar auch mit einem (alkoholfreien) Cocktail in der Hand. Allein werdet Ihr dabei allerdings nicht sein, da die Thermalquellen ein sehr beliebtes Ziel in Costa Rica sind…
Als Hoteltipp hat Nadja für Euch in der Nähe von La Fortuna das Casa Luna in Peñas Blancas in petto, ein wirklich schönes kinderfreundliches Hotel mit tollem Blick auf den Vulkan Arenal und noch dazu mit gutem Essen. Es gibt dort auch einen größeren Pool und kleine, warme Thermalpools, in denen sich Familien nach den Tagesauflügen wunderbar erholen können.
Falls Ihr Vulkanfans seid und hierfür lieber einen ruhigeren Ort als den Starvulkan Arenal ansteuert, könntet Ihr noch weiter südlich im Landesinneren dem Irazú (vier Autostunden) oder den Vulkan Poas besuchen. Im Inneren der beiden Vulkane brodelt noch flüssiges Magma. Genauso entspannt ist ein Besuch des Vulkans Tenorio, zwei Stunden nördlich des Arenals. Von dort ist auch das Tapir Valley Naturreservat nicht weit, ein kleines privates Naturreservat mit beschränktem Zugang, das von lokalen Wanderführern ca. in 2013 gekauft wurde. Noch weiter im Norden im Ricon de la Vieja Nationalpark wird es dann richtig spannend: Dort könnt Ihr nämlich Fumarolen – Geysire, aus denen es heiß blubbert und speit – bewundern und vor allem riechen.
Falls Ihr Euch danach auf dem Weg in Richtung Karibik machen wollt, ist eine Rafting-Tour auf dem Sarapiquí-Fluss ein toller Zwischenstopp. Ab 10 Jahren können die Kinder mitkommen. Sind die Kids noch zu klein, steigt Ihr eben ins Schlauchboot (ab fünf Jahren). Tipp von Nadja: Nehmt für kleine Kinder am besten Kinder-Schwimmwesten mit. Die gibt es vor Ort oft nicht.
Und was sich kleine Leckermäulchen eigentlich nicht entgehen lassen sollten, ist eine Schokoladentour wie zum Beispiel im Reservat La Tirimbina in Sarapiquí (auch bei der Gruppenreise von For Family Reisen ist diese Tour natürlich mit drin). Die Minis sehen dort endlich mal, wo Schokolade herkommt, wie sie hergestellt wird und dürfen natürlich auch probieren und Leckereien kaufen.
Wenn Ihr vorher aber lieber in Richtung Norden fahrt, um abseits der Touristenhochburgen eine wunderbare Lodge mitten im Dschungel zu entdecken, hat Nadja noch einen heißen Tipp für Euch: In der Nähe des kleinen Dorfes Boca Tapada liegt – nur 12 Kilometer von der nicaraguanischen Grenze entfernt – die Maquenque Eco Lodge. Nadja findet, dass diese besondere Lodge richtiges Safari-Feeling vermittelt: Ihr setzt mit dem Boot zur Lodge über, könnt dort zu Vogelbeobachtungen starten, geführte Touren durch den Regenwald und Nachtwanderungen unternehmen, auf Bootstour sogar bis zur Grenze Nicaraguas schippern und abends am Ufer des Sees liegende Kaimane beobachten. Mit etwas Glück entdeckt Ihr hier auch die seltenen grünen Aras. Die Lodge mit schönen Bungalows und Seeblick ist auch für Familien mit kleinen Kindern gut geeignet. Nur die sehr hohen Baumhäuser solltet Ihr eher meiden, weil die Minis runterfallen könnten.
Familienurlaub an der Karibikküste im Osten Costa Ricas: Rasta-Feeling und Pura Vida!
Auf der Karibikseite seid Ihr dann endgültig im pura vida angekommen. Denn hier geht es relaxt zu. Während an der Pazifikküste die Touren schon mal um 6 Uhr morgens starten, wird Euch das auf der Karibikseite nicht passieren. Denn hier chillen die Rastas gerne auch mal bei einem Joint. „Schnell, schnell“ geht gar nichts. For Family Reisen schickt gerne auch Familien mit Teens hierher, denn die jungen Wilden wissen die entspannte Stimmung meist sehr zu schätzen. Ihr solltet jedoch wissen: Die Strände sind oftmals kleiner und naturbelassener als an der Pazifikküste. Das Wasser ist wärmer, die Strände sind kinderfreundlich und gut zugänglich. Wer jedoch typische Karibik in Türkis und Weiß erwartet, wird eher enttäuscht sein. Auch Action gibt es auf der Westseite weniger als in anderen Teilen Costa Ricas. Was gut geht: Räder leihen und ganz entspannt ein bisschen die Gegend erkunden (Ich persönlich habe es geliebt! Ihr müsst das aber mögen…).
Warum aber die meisten hierherkommen? Natürlich wegen des Nationalparks Tortuguero und seinen berühmten Bewohnern, den großen Meeresschildkröten (tortuga heißt Schildkröte auf Spanisch). Von Pavona setzt Ihr mit dem Boot zum Tortuguero über, wo die Schildkröten (praktischerweise für Schulkinder…) von Juli bis Oktober ihre Abermillionen Eier am Strand ablegen. Erschreckt Euch bitte nicht, wenn die Boote zunächst in Massenkolonne auf dem Fluss starten. Das verteilt sich später gut. Beim gemeinsamen Ablegen geht es eher darum, dass sich die BootsführerInnen gegenseitig aushelfen. Da wird nämlich schon mal das Übergepäck des einen Bootes auf ein anderes umgeladen. Wenn Ihr im Tortuguero das Spektakel des Eierablegens am Strand mit Kindern beobachten wollt, müsst Ihr bedenken, dass die Uhrzeit dafür nicht gerade kinderfreundlich ist, denn die Touren zu den Ablegestränden finden in der Nacht statt. Um die Schildkröten müsst Ihr Euch jedoch wenigstens nicht sorgen: Die Touren sind streng reglementiert, finden in dunklen Klamotten statt und Ihr werdet angewiesen, leise zu sein, damit sich die Schildkröten nicht gestört fühlen.
Fürs Übernachten empfehlen Euch die Costa Rica-Experten von For Family Reisen die Navamba Lodge. Denn die Lodge ist eher klein, hat einen schönen Pool sowie gutes Essen zu bieten und da die Lodge an der Lagune liegt, habt Ihr sogar direkten Strandzugang. Vorsicht: Einige der anderen Lodges im Tortuguero erinnern dann doch ein wenig an Massenabfertigung.
Wem der Tortuguero überhaupt zu trubelig ist, der könnte auch drei Stunden weiter südlich im Barra de Pacuare in der Lirio Lodge sein Glück fürs Schildkröten gucken versuchen. Im Juli, August und September habt Ihr gute Chancen! Die Lodge hat zwar keinen Pool und Baden im Meer sollte man hier sowieso nicht wegen der Strömungen, sie bietet aber das gleiche Programm wie im Tortuguero, nur mit weniger Leuten (und sogar günstiger). Nadja meint, dass bisher alle Familien, die sie dort eingebucht hatte, hellauf begeistert waren.
Auch ein lohnender Ausflug – vor allem mit Teens, welche schon besser zu Fuß unterwegs sind – ist der Cahuita Nationalpark (und garantiert romantischer als Antonio Manuel auf der Pazifikseite!). Um den Park zu durchqueren, braucht Ihr ungefähr vier Stunden, aber Ihr werdet mit unglaublich vielen Tierbegegnungen belohnt wie z.B. mit Faultieren, Affen, Iguanas oder auch Nasenbären mit ihrem lustigen geringelten Schwanz, die auf Bananen oder einen Keks hoffen. Auch dieser Park hat einen schönen Strand, der – wie die meisten Strände auf der Karibikseite – aber kleiner ist als am Pazifik.
Auch in den coolen Strand Puerto Viejo, ganz im Süden, hatten wir uns auf unserer Costa Rica-Reise ob seiner karibischen Vibes verliebt (so sehr übrigens, dass wir es damals nicht mehr ins nahe Panama geschafft haben ;-)). Noch schöner ist aber eigentlich Punta Uva mit seinem weißen Sand, nur 15 Autominuten von Puerto Vjejo entfernt. Der Strand ist durch eine palmenbewachsene Landzunge – die sich auch zur Tierbeobachtung eignet – in zwei Bereiche unterteilt. Der Teil mit dem Zusatz „Arecife“ ist größer und hat auch ein Restaurant mit Toilette zu bieten. Oder Ihr lasst Euch gleich in Punta Cocles in der Namuwoki Lodge nieder. Die etwas vom Strand zurückversetzten Bungalows liegen direkt im Dschungel, sodass Ihr ein bisschen laufen müsst, bis Ihr am Strand steht. Aber gerade für größere Familien ist das ein echter Geheimtipp, weil in den Zimmern bis zu fünf Personen unterkommen können. Und wo kann man/frau sonst bitte am Pool liegen, während die Äffchen über einem turnen?!
So, das wären unsere gesammelten Tipps für einen Costa Rica Urlaub mit Kindern. Ihr müsst jetzt eigentlich nur noch die Kofferpacken und Euch in die pura vida stürzen! Viel Spaß wünschen wir Euch dabei!
Dieser Blogpost wurde von Sonja Alefi, Gründerin der Little Travel Society, geschrieben. Sie bereiste 2004 Costa Rica zusammen mit ihrem damaligen Freund (heute Ehemann und Vater ihrer drei Töchter). Als Übersetzerin für Spanisch und Expertin für interkulturelle Kommunikation hatte sie mal wieder richtig Spaß daran, Hintergründe zu Land und Leuten zu recherchieren. Nicht besonders stolz ist sie darauf, dass sie eines nachts im Tortuguero Brülläffchen für einen – in Costa Rica nicht vorkommenden – Löwen hielt. Ihr Mann ist vor Lachen fast aus dem Bett gefallen… Zu ihrer Verteidigung hat sie allerdings vorzubringen, dass sie gerade erst aus dem Schlaf hochgeschreckt war. Und stellt Euch mal vor, Ihr hört dann DAS!
Nadja Albrecht hat ihr Expertenwissen und ihre praktische Reise-Erfahrung aus ihrem Costa Rica-Aufenthalt mit ihren Kindern in diesen Artikel eingebracht. Das Interview mit Nadja und Sabrina (die Euch bei einer Costa Rica Reise beraten wird) war wieder mal eine wahre Freude! Das For Family Team besteht aus echten Costa Rica ExpertInnen – eine Destination übrigens, die sie am meisten für ihre kleinen und großen Kunden buchen. Wenn Ihr nicht selbst alles zusammensuchen wollt, meldet Euch daher unbedingt bei Sabrina Kupke, die Costa Rica wie ihre Westentasche kennt.
Aktualisiert im November 2023 von Chiara Coenen.
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Hallo,
Vielen Dank für den tollen Bericht. Leider liest man vermehrt, dass sich die Sicherheitslage drastisch verschlechtert hat. Hier ein Bericht dazu. https://www.kas.de/de/laenderberichte/detail/-/content/gewaltspirale-in-costa-rica
Wie würdet ihr das bewerten?
Ich möchte aufgrund dessen eher nicht mit meinen 3 Kindern dorthin reisen.
Danke für Eure Einschätzung.
Liebe Grüsse
Elmar
Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis! Leider ist es so, dass die Coronamaßnahmen weltweit große Verwerfungen nach sich gezogen haben. In Sri Lanka ist die Lage zweiweise komplett eskaliert (und auch dort reisen Leute hin und meiden einfach die besagten Regionen) – der Regierungschef wurde außer Landes gejagt. Das lange Zeit sehr friedliche Ecuador ist derzeit im Chaos der Drogenbandenkriege versunken (ich habe mich gestern erst mit einer Bekannten dazu unterhalten, deren Familie in Ecuador lebt), auch in Südafrika sollte man die Region um Johannesburg meiden. Kolumbiens Regierung hat vor Kurzem zugegeben, dass der Kampf gegen die Drogenkartelle gescheitert ist, in einigen afrikanischen Ländern gab es Putsche. Das ist leider derzeit in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern der Fall. Daher kann ich Dir nicht wirklich etwas raten. Die Weltwirtschaftslage ist schwierig nach Corona und dann noch die Kriege – an einigen Stellen brodelt es. Ein Risiko ist immer gegeben, sobald man das sichere Deutschland verlässt – sicherer wirds nur sehr selten. Was ich persönlich machen würde? Ich würde trotzdem hinreisen (aber bitte sehe das nicht als Rat an, es ist meine persönliche Haltung, mit der ich bisher unversehrt durch alle Reisen gekommen bin). Costa Rica ist immer noch viel, viel sicherer als die Länder drum rum. San José würde ich sowieso meiden. Das war der einzige Ort, wo wir uns nicht so recht sicher gefühlt haben (bereits vor fast 20 Jahren). Es gibt halt ein paar Regeln, an die man sich halten sollte: Keine Taxis einfach so auf der Straße anhalten (immer von der Unterkunft rufen lassen), falls man wirklich beklaut wird, sich nicht wehren, desnachts nicht unbedingt alleine auf der Straße langlaufen – diese Regeln haben wir aber auch schon vor 20 Jahren eingehalten. Ist in Lateinamerika immer eine gute Idee. Zudem: Ich habe gerade ein wenig recherchiert und habe nur einen einzigen Fall von einem getöteten Touristen gefunden. Das ist natürlich tragisch. Das Paar hatte aber wohl wild gecampt und bei einem Überfall hat sich der Mann gewehrt. Auch das Auswärtige Amt sieht das alles eher noch entspannt, wie ich finde. Denn die Drogenkartelle wollen im Grunde mit Euch nichts zu tun haben. Ich würde die Orte, die explizit genannt werden, meiden und ansonsten mir dieses wunderbare Land nicht entgehen lassen. Costa Rica ist wirklich nicht zu vergleichen mit Medellin in Kolumbien oder Tijuana in Mexiko was die Kriminalität angeht und schon gar nicht mit den Nachbarländern.
Hallo und vielen Dank für diesen tollen Beitrag!
Wir wollen unbedingt in unserer zweiten Elternzeit mit unseren zwei Kindern (fast 3J und 9Mon) nach Costa Rica reisen.
Habt ihr noch Tipps/Erfahrungen zum Thema „Kindersitze beim Mietwagen“ und Beikost bei Babys? 🤭🫶 Ganz liebe Grüße, Anja
Hallo liebe Anja, das freut uns sehr. Schaut bei Kindersitzen und Mietwagen unbedingt in unseren Blogpost „Mietwagen“. Wir können Euch Sunny Cars aus privaten Erfahrungen wirklich sehr empfehlen. Beim Thema Beikost kommt es darauf an, was Euer Kind gerne mag. Gläschen und Babybrei gibt es dort ähnlich wie hier im Supermarkt. Liebe Grüße Antonia