Curaçao mit Kindern – Unsere Tipps und Erfahrungen
Augenreib, was für eine Farbexplosion! Das leuchtende Türkis der Karibik, eine exotische Tier- und Pflanzenwelt und dazu pastellige Grachtenhäuser… die Karibikinsel Curaçao strahlt nur so vor Farben und Lebensfreude und ist das perfekte Familien-Fernreiseziel. Hotelscout und Autorin Vanessa war mit ihrer Familie auf der zu den Niederländischen Antillen gehörende Trauminsel unterwegs. Es folgen ihre kunterbunten Tipps für coole Unterkünfte, köstliches Essen und spannende Ausflüge.
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„Danki, danki für dieses unvergessliche Abenteuer!“ Nein, in diesen Ausruf haben sich nicht fälschlicherweise zwei „i“ geschlichen. Danki bedeutet Danke auf Papiamentu, eine der drei Amtssprachen – neben Niederländisch und Englisch – auf Curaçao. Die zu den ABC-Inseln gehörende kleine Karibikinsel – gerademal so groß wie Usedom – hat mein Reiseherz im Nu erobert. Und ja, die puderweißen Strände, das unglaublich schimmernde Türkis des Ozeans und die entzückenden niederländischen Kolonialbauten haben ganz sicher zur Schockverliebtheit beigetragen. Aber vor allem haben die pulsierende Lebensfreude, Toleranz und Kultur der aus 55 (!) Nationalitäten stammenden Inselbevölkerung meine Familie nachhaltig mit Glück erfüllt. Und mich die staunenden Augen meiner Kinder – „Maaama, unterm Tisch isst ein blauer Gecko unsere Krümel! Maaama, ein Leguan hat sich vom Dach gestürzt!“ Unterstützt wurden wir bei diesem Abenteuer vom Tourismusverband Curaçao, weshalb wir diesen Artikel als Werbung kennzeichnen müssen. Viele der gleich folgenden versteckten Strände, Bio-Farmen und Bergwanderungen hätten wir ohne Orla und ihr local team vielleicht niemals entdeckt. Und dann waren da noch Vera und Danita – die Managerinnen der Eco-Unterkünfte Morena Resort und Mondi Lodge – und viele andere unserer Gastgeberinnen mit ihren Insidertipps. Zu guter Letzt sind es die Entdeckungen bei ungeplanten Pipi-Pausen und in „Ich-habe-jetzt-sofort-Hunger“-Momenten, die den folgenden Erfahrungsbericht über Curaçao mit Kindern geprägt haben. Bon Biní (Willkommen) auf Curaçao!
Curaçao: Perfektes Fernreiseziel mit Kindern
„Curaçao? So heißt doch dieser blaue Likör, oder?“, „Hab ich irgendwie schon mal gehört…“ So oder so ähnlich lauteten die Reaktionen in meinem Familien- und Freundeskreis, als ich ihnen ganz kribbelig unser nächstes Reiseziel angekündigt habe. In Deutschland – oder vielleicht nur in meinem Umfeld – schien niemand einen Plan zu haben, wo dieses Fleckchen Erde mit bereits sehr exotisch klingendem Namen genau liegt.
Die Antwort lautet: Im Königreich der Niederlande. Kein Witz, das stimmt. Curaçao ist zwar seit 2010 ein autonomes Land, gehört aber immer noch zum Königreich der Niederlande (ja, Ihr ahnt es schon, da gibt es eine schaurige Kolonialgeschichte, zu der wir später noch kommen). Die Insel liegt etwa 60 Kilometer vor Venezuela im südlichen Teil der Karibik. Eingebettet zwischen Aruba und Bonaire steht sie für das „C“ der ABC-Inseln und ist Teil der Niederländischen Antillen. Und den holländischen Einfluss werdet Ihr hier ganz sicher spüren. Als meine Kinder bei 30 Grad Hitze und unter Palmen poffertjes gegessen haben, fand ich das erstmal sehr gewöhnungsbedürftig (die verbinde ich als an der Grenze zu den Niederlanden aufgewachsene NRWlerin ganz klar mit Weihnachtsmarkt). Und auch sonst finden sich hier sehr viele europäische Einflüsse: Den Universal-Adapter hätten wir getrost zuhause lassen können, in jeder Unterkunft gab es europäische Steckdosen. In den Supermärkten kauft Ihr problemlos europäische Pampers, Gläschen und viele Lebensmittel, die kleine MäklerInnen auch von zuhause kennen. Die Verständigung mit den herzlichen und kinderfreundlichen (etwa 160.000) EinwohnerInnen ist zudem einfach. Neben dem entzückend klingenden, kreolischen Papiamentu (einem Mix aus Spanisch, Portugiesisch, Niederländisch, Französisch, Englisch und Arawak) sind Niederländisch und Englisch Amtssprache. Hier erlebt Ihr exotic light, was ja grad mit Kids an Bord auch viele Vorteile bietet. Darum lest mal schnell weiter!
Inhaltsverzeichnis Curaçao mit Kindern
Familienurlaub Curaçao: Good-to-know Facts
Neben der eingangs erwähnten, leichten Verständigung und den vielen europäischen Einflüssen bietet die Insel noch einige weitere Vorteile für Familien. In den ruhigen, flach abfallenden Traumbuchten können Eure Kids ganz wunderbar planschen und schnorcheln. Die Insel gilt außerdem (derzeit) als Malaria– und Zikavirus-frei und Ihr braucht keine speziellen Impfungen. Jedoch gibt es immer wieder mal Ausbrüche von Dengue-Fieber, deshalb erkundigt Euch vorher auf der Seite des Auswärtigen Amts. Wir haben uns die ganze Reise über mit Insektenschutz geschützt und hatten keine Probleme.
Am besten kauft Ihr sämtliche Kosmetik wie Sonnencreme etc. bereits vor Eurer Reise, denn die Supermärkte auf Curaçao liegen über dem deutschen Preisniveau. Das liegt daran, dass (leider bisher) das Allermeiste importiert wird. Wir haben zwar immer lange gesucht, dann aber doch auch einheimische Produkte mit kurzen Wegen gefunden – zu lokalen Initiativen erzähle ich Euch später noch mehr. Den Ruf der Karibik als grundsätzlich unfassbar teures Reiseziel können wir aber so nicht bestätigen. Abgesehen von Lebensmitteln und Restaurantbesuchen lagen die Preise nicht über dem deutschen Niveau. Mietwagen und Benzin sind preiswerter als in Europa, auch haben wir für Strandliegen und Schirme – wenn überhaupt – nie mehr als umgerechnet 10 Euro pro Tag gezahlt (da kennen wir von den Lidi in Italien ganz andere Summen!). Aber Achtung: Mit Euro zahlen könnt Ihr nicht. Auf Curaçao werden nur Niederländische Antillen Gulden und amerikanische Dollar als Währung akzeptiert. Wir haben aber auf der gesamten Reise nie Bargeld gebraucht und überall problemlos mit Kreditkarte und unseren EC-Karten bezahlt, selbst am Eis-Kiosk am Strand.
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Karibik mit Kindern – Wann ist die beste Reisezeit für Curaçao?
Die beste Reisezeit für Curaçao ist: IMMER. Ihr findet hier tatsächlich ganzjährig Tagestemperaturen zwischen 28 und 30 Grad vor, selbst nachts sinkt das Thermometer selten unter 24 Grad. Zwar gelten die Monate zwischen Ende September bis Ende Februar als Regenzeit, jedoch fällt der Regen meist nachts oder in den Morgenstunden – danach klart der Himmel auf und Ihr habt schönsten Sonnenschein. Curaçao ist auch deshalb ein beliebtes Ganzjahresziel, weil die Insel außerhalb des Hurrikangürtels liegt. Vor allem im europäischen und nordamerikanischen Winter zieht es viele Sonnenhungrige hierhin und es legen auch riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen der Hauptstadt Willemstad an. In dieser Peak-Zeit erreichen die Hotelbelegungen ihr Maximum. Einheimische haben uns allerdings berichtet, dass die Insel eigentlich nie völlig überlaufen ist und sich besonders im Nordwesten immer ein ruhiges Plätzchen finden lässt. Tipp: Schaut Euch vor der Reiseplanung die Schulferienzeiten der Niederländer und Amerikaner an. Wir waren zwei Wochen in den Osterferien auf der Insel, was eine perfekte Zeit war, weil weder die niederländischen noch die amerikanischen Schulkinder Osterferien haben. Somit war es recht leer und auch in den Hotels ging es preiswerter zu. Auch unsere Sommermonate gelten als ruhige Zeit auf der Insel.
Apropos Zeit, Ihr habt – je nachdem, ob wir uns in der deutschen Sommer- oder Winterzeit befinden – 5 bis 6 Stunden Zeitverschiebung auf Curaçao. Wir hatten allerdings, total wider Erwarten, überhaupt keine Jetlagprobleme. Auf dem Hinweg aus dem deutschen Winter kommend, waren wir alle so aufgekratzt ob des hellen Lichtes, der bunten Farben und Eindrücke, dass wir den Tag durchgezogen haben und dann alle um 20 Uhr schlafen gegangen sind (als es in Deutschland bereits 1 Uhr nachts war). Das relativ frühe Zubettgehen hat sich dann ziemlich konstant während des ganzen Urlaubs etabliert, weil es auf Curaçao schon kurz vor 19 Uhr dunkel wird. So mussten wir uns, zurück in Berlin, gar nicht so arg umstellen. War wirklich halb so schlimm!
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Curaçao mit Kindern – Hinkommen und Rumkommen
Solltet Ihr nicht gerade eine mehrmonatige Elternzeitreise oder eine Weltumseglung planen, wird wohl der Flieger Verkehrsmittel Eurer Wahl werden. Und beim Fernfliegen haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich früh buchen preislich seeehr lohnt. Ich habe für vier Vollzahler mit achtmonatigem Vorlauf 2.800,00 Euro für die Flüge mit KLM gezahlt. Es gibt aktuell keine Direktflüge von Deutschland auf die Insel, allerdings geht es mit mehreren Fluggesellschaften fast täglich von Amsterdam nonstop nach Curaçao. Wenn Ihr könnt, verbindet doch Eure Karibikreise mit einem Citytrip in die niederländische Hauptstadt. Wir haben es als krassen und ulkigen Kontrast empfunden, von den verregneten Grachten in die bunten Gassen von Curaçaos Hauptstadt Willemstad gebeamt zu werden. Der Flug dauert rund neuneinhalb Stunden, bei guten Windbedingungen auch mal nur acht (vor allem auf dem Rückweg). Wir empfehlen Euch, den Fernflug mit Atmosfair.de zu kompensieren.
Vor Ort nehmt Ihr Euch am besten einen Mietwagen, um auch die entlegeneren Ecken und versteckten Traumbuchten der Insel auf eigene Faust erkunden zu können. Lange Wege werdet Ihr dabei nicht haben. Curaçao ist nur 64 Kilometer lang und an seiner breitesten Stelle 16 Kilometer breit, von einem Zipfel zum nächsten braucht es nur eine Stunde und die Straßen sind alle super ausgebaut. Und gemächlich geht es hier zu, in den Innenstädten sind nur 40 km/h erlaubt, außerhalb 60 bis maximal 80 km/h. Die Gastgeberinnen unserer empfohlenen Curaçao-Unterkünfte (dazu weiter unten mehr!) sind Euch bei der Mietwagenbuchung alle sehr gern behilflich. Ansonsten schaut doch mal beim sympathischen Schweizer Marcel Zinnert vorbei, der einen Tauch- und Mietwagenverleih auf der Insel betreibt. Im Übrigen habe ich auf dieser Reise gelernt, dass Google Maps ja auch im Offline-Modus funktioniert. Obwohl unsere Kids es eigentlich geliebt haben, uns ganz old school per Papier-Landkarte zu navigieren. Überleben ohne mobile Daten? Geht! (In den Hotels und Restaurants gibt’s aber natürlich rasend schnelles Internet, keine Sorge.)
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Karibik mit Kindern – Lieblings-Strände für den Familienurlaub auf Curaçao
So, jetzt wo wir Euch mit dem nötigen Know-how zur Reiseplanung ausgestattet haben, kann der Karibiktraum beginnen. Und der startet, na klar, bei den türkisen Buchten, weißen Stränden und im warmen Passatwind raschelnden Palmen! Curaçao bietet mehr als 35 Strände, ich stelle Euch im Folgenden unsere liebsten fünf vor (Ich gebe aber zu, alle 35 haben wir in zwei Wochen nicht geschafft. Eine tolle Auflistung weiterer Strände findet Ihr hier). Fest steht, dass sich die allerschönsten Buchten im untouristischen Nordwesten befinden, wo meist ganz ruhige Gewässer herrschen – außer im rauen Nordosten, wo ungebändigter Wind die Wellen an die Klippen klatschen lässt. In den ruhigen Badebuchten sind die Einstiege ins Wasser über viele Meter ganz flach mit puderweichem Meeresgrund. Auch schon in niedrigen Tiefen könnt Ihr ganz wunderbar schnorcheln und Eure Kids werden ein paar bunte Fischlein entdecken. Ein wunderbares Tauchrevier ist Curaçao im Übrigen auch, dazu haben wir aber mit fünfjährigem Seepferdchen-Besitzer in tow keine Erfahrungen gesammelt.
Persönlicher Tipp: Da unsere Kinder selbst in der Karibik lieber im Pool planschen als im Ozean (leider kein Scherz, heul), mussten wir zwangsläufig 50/50-Familienkompromisse finden. So kam es, dass wir oft erst nach der krassen Mittagssonne nachmittags an den Strand gefahren sind, was sich aber schnell als Segen herausgestellt hat. Viele Strandgänger begannen bereits bei unserer Ankunft um 15 Uhr ihre Liegen zu räumen. Gegen 18 Uhr hatten wir manch wunderschöne Bucht so fast ganz für uns. Ein Traum! Hier kommt unsere Strand-Top 5 von Nordwesten gen Südosten:
Cas Abao: Diese Bucht ist eine wahrgewordene Fototapete! Pompöse Palmen, makelloser Puderzuckerstrand und kristallklares, seichtes Ozeantürkis, hach! Wenn Ihr mögt, leiht Ihr Euch für kleines Geld Liegen unter strohgedeckten Schirmen, testet die hölzerne Strandbar oder leiht Euch SUPs oder Tauchequipment an der Wassersportschule. Einen großen Parkplatz gibt es auch.
Playa Porto Mari: Ich habe schon die Anfahrt zu diesem Strand geliebt, entlang der Jan Kok-Salinen mit wilden Flamingos, der wunderschönen Sint Willibrordus Church und meterhohen Kakteen. Angekommen auf dem großen Parkplatz klettert Ihr erstmal auf die Aussichtsplattform und… Schnappatmung, was ne Bucht, äh, Wucht! Auch hier könnt Ihr Euch zu fairen Preisen Strandliegen besorgen und am Rande der Traumbucht befinden sich sowohl Strandbar als auch Tauchschule.
Kokomo Beach: So schön wie die beiden oben bereits besungenen Strände fanden wir den Kokomo Beach nicht, aber wirklich hübsch sind hier der lange Steg mit seinen Korbstühlen, die Beach Bar mit den lässigen Schaukeln und erst recht die Schaukel im Wasser samt Badeplateau. Wie so oft, sind wir bis zur Schließung geblieben und das Bild meiner im seichten Wasser planschenden Kids, während wir Großen lesend auf dem Steg saßen, hat sich ganz doll in meinen puren Glückserinnerungen verankert.
Koko’s am Jan Thiel Beach: Wer’s – so wie wir – eher nicht so trubelig mag, wird bei der Ankunft bei diesem Strand erstmal wieder Reißaus nehmen wollen. Am Jan Thiel Beach reiht sich ein Strandrestaurant ans nächste, dazwischen Spielplatz, Beachvolleyball und Tauchschulen. Aber nicht verzagen und bis ganz zum Ende durchgehen, da eröffnet sich mit dem Koko’s ein kleines Paradies. So hübsch, diese zwischen den Palmen gespannten Sonnensegel und pastellenen Holzumkleiden, der Blick aufs türkise Wasser vom köstlichen Beach-Restaurant! Der Einstieg ins Meer ist hier steinig, dafür teilt Ihr Euch die Bucht mit ganz wenigen Leuten.
Klein Curaçao: Dieser Ausflug auf die unbewohnte, etwa zehn Kilometer vorm östlichsten Punkt Curaçaos liegende Insel ist ein – sehr komfortables – Robin Crusoe Abenteuer. Schon morgens um sieben Uhr sind wir mit der sehr sympathischen Crew von Miss Ann Boat Trips und einem netten Trupp von etwa 40 anderen, internationalen Touristen in See gestochen und nach etwa einer Stunde (mit wehendem Haar und einer extrem coolen Playlist an Bord, yeah!) in diesem Paradieschen gestrandet. Auch hier erwarten Euch feinster weißer Strand und unfassbar türkises Wasser. Die Veranstalter haben unter strengen Auflagen mit viel Holz und Stroh Schatten spendende Palapas bauen dürfen und während Ihr staunt, schnorchelt und sonnenliegt, bereiten sie Frühstück zu, umwandern bei Interesse die Insel mit Euch und später gibt’s Barbecue. Um 17 Uhr seid Ihr schon wieder auf Curaçao, sicherlich ganz beseelt von diesem schönen Ausflug.
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Kunterbunte Familienausflüge auf Curaçao – meine Tipps
Curaçao kann aber nicht nur Puderzuckerstrände. Die Insel ist zwar klein, aber oho, was Naturausflüge und Kulturprogramm angeht. Neben der Hauptstadt (und eigentlich auch einzigen Stadt) Willemstad bietet die Insel zahlreiche kleine Museen und einige spannende Galerien. Es gibt über das Jahr verteilt mehrere trubelige Musikfestivals – die Insel ist z.B. riesig stolz, jährlich den zweitgrößten Karneval in Südamerika und der Karibik zu veranstalten. Genauso findet Ihr aber auch ruhige Nationalparks. Die kurzen Wege auf der Insel haben dazu beigetragen, dass wir in den zwei Wochen auf Curaçao sehr viel gesehen haben und unsere Familien-Highlights zeige ich Euch im Folgenden. Wir haben festgestellt – wie schon so oft – dass sich die meisten Touristen dann vielleicht doch einfach chillend in ihrem Resort aufhalten. Wir hatten jedenfalls in den Osterferien die meisten Museen und Galerien fast für uns allein:
1. Die Inselhauptstadt Willemstad – Eine Stadt wie gemalt mit aufregender Geschichte!
Curaçaos Hauptstadt Willemstad dürft Ihr Euch natürlich nicht entgehen lassen, hier findet Ihr Inselgeschichte pur. 1499 stieß ein Leutnant von Christoph Kolumbus als erster europäischer Entdecker auf die Insel, die bis dato vermutlich bereits seit über 2.000 Jahren von den Ureinwohnern, den Arawak, besiedelt war. Bis 1634 trieben die Spanier dann ihr Unwesen auf dem Eiland, danach war es in niederländischer Kolonialhand, die das Aussehen von Willemstad stark geprägt hat. Googlet Ihr Curaçao, werdet Ihr ganz sicher Bilder der berühmten Handelskade mit ihren bunten holländischen Grachtenbauten angezeigt bekommen, das Wahrzeichen der Insel schlechthin. Direkt daneben liegt ein weiteres Highlight, die aus dem Jahr 1888 stammende Königin-Emma-Brücke. Sie wird auch als „schwimmende alte Dame“ bezeichnet, da sie von 16 schwimmenden Pontonbooten getragen wird. Wenn ein Schiff mal da lang muss, wird die Brücke damit sozusagen zur Seite geschoben. Verrückt-genial! Die Brücke verbindet die beiden Stadtteile Punda und Otrabanda.
Wir haben uns einfach zu Fuß durch die seit 1997 zum Weltkulturerbe gehörende Stadt mit ihren bunten Häusern und zahlreichen Wandgemälden treiben lassen. Besonders gut mit Kids geht das im autofreien Kura Hulanda Village. Ein niederländischer Geschäftsmann hat hier mit ganz viel Liebe zum Detail einen verfallenen Häuserkomplex originalgetreu wiederaufbauen lassen. In den pastelligen Häuschen befinden sich nun hübsche Boutiquen und es gibt auch einen Schatten spendenden Marktplatz, wo wir bei brgr sehr gute Burger gegessen haben. Das bedeutendste Gebäude auf dem Areal ist aber ganz sicher das Museum Kurá Hulanda, wo Ihr hinter den zuckergussigen Pastellmauern mit der extrem grauenvollen Sklavenvergangenheit der Insel konfrontiert werdet. Im 17. und 18. Jahrhundert war Curaçao eine der größten Drehscheiben für den Dreieckshandel mit Sklaven, das Museum arbeitet diese stockdunkle Vergangenheit auf. Mein Mann und ich hätten uns das Museum – und auch ein weiteres Geschichtsmuseum im Norden der Insel, das Museum Tula – sehr gern angeschaut, haben aber einfach keinen Weg für uns gesehen, unserem Fünfjährigen eine kindgerechte Führung entlang Sklavenkäfigen und anderen grausigen Zeugnissen zu ermöglichen. Sind die Kids in Eurem Reisetrupp schon älter, ist das aber ein Muss.
2. Kindermuseum Curaçao – ein wunderbares Ausflugsziel für eine Schattenpause
Ein absolut un-gruseliges Museum auf Curaçao ist das 2017 eröffnete Kindermuseum. Hier können Eure Kids ganz interaktiv rumwuseln, waghalsige Murmelbahnen an die Wand zaubern, im Garten Seilbahn fahren oder im Kindersupermarkt einkaufen spielen. Achtung: Das Museum bringt Kids nichts über die Insel bei und es ist auch eher für kleine Kinder bis acht Jahre konzipiert, aber trotzdem eine tolle Idee für eine Schattenpause.
3. Chichi Workshop – Spaß im Open-Air-Atelier für die ganze Familie
Sie werden Euch auf Curacao überall begegnen: Chichis. Diese von der (ursprünglich aus Berlin stammenden) Künstlerin Serena Janet Israel entworfenen, farbenfrohen Frauenfiguren mit ihren sinnlichen Rundungen gibt es in allen Farben und Größen in den Souvenirshops. Wir empfehlen Euch aber, einen der Workshops in Serena’s Art Factory im Grünen zu besuchen und dort Eure eigenen Chichis zu kreieren. Chichi ist übrigens auf Papamientu die älteste Schwester einer Familie, die sich um alle kümmert (was ich persönlich als älteste Schwester in meiner Familie besonders schön fand 😉).
4. Wandern auf Curaçao – Familien-Naturerlebnis mit Picknick und Shalini
Eine meiner schönsten Begegnungen auf Curaçao war die mit Shalini von Herbology Life Style. Die Einheimische bietet sowohl Wanderungen auf untouristischen Pfaden, als auch Yoga-, Akupunktur und Naturkosmetik für – vornehmlich – Frauen an. Wir haben mit ihr eine kindgerechte Wanderung in die Hügel und entlang der Gewässer von Sint Michiel gemacht. Nach dem schweißtreibenden Laufen über Wackelbrücken und dem Entdecken von Krebsen, Aalen u.v.m. gab es noch ein von ihr selbstgemachtes Picknick am von Einheimischen geliebten Boka Sami Beach, sooo schön. Zum krönenden Abschluss ist sie für eine private Yoga-Stunde noch mit in unsere Unterkunft gekommen. Ein ganz naturnahes Erlebnis – schaut mal bei Shalini vorbei und grüßt sie ganz lieb von mir!
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Essen auf Curaçao mit Kindern – Restaurant- und Markttipps
Zu den Highlights meines Mannes auf unseren zahlreichen Reisen gehört das Inspizieren fremder Supermärkte und der dortigen (Bio-)Food-Szene. Und in der Hinsicht war Curaçao auf den ersten Blick nicht umwerfend: In den Supermärkten müsst Ihr wirklich lange suchen, bis Ihr lokale Produkte findet, die meisten Lebensmittel sind aus Venezuela, den USA und auch aus Europa importiert und dementsprechend teuer. An den Stränden werden oftmals – zur Freude unserer Kids, die damit so gar kein Problem hatten 😉 – niederländische Frikandel und andere frittierte Snacks angeboten. Aber es gibt sie, die typischen Spezialitäten von Curaçao! Eine tolle Anlaufstelle für lokale Küche ist z.B. der täglich stattfindende Markt in der Plasa Bieu in Willemstad. Zu kleinem Preis könnt Ihr hier Leguan, die etwas schleimige Kaktussuppe namens Kadushi oder herzhafte Papayagerichte kosten. Zu exotisch? Na gut, aber selbst kleinen Mäkel-EsserInnen werden sicherlich pastechi schmecken, mit Käse, Fleisch oder Fisch gefüllte Teigtaschen. Und ich habe awa di lamunchi – eine supererfrischende, hausgemachte Limetten-Limo – so richtig geliebt.
Einkaufen auf Curaçao – act global, buy local
Wie gesagt, ist lokal einkaufen nicht so leicht auf Curaçao, aber es gibt einige Farmen, die ihre Produkte in hübschen Hofläden feilbieten. Ein besonders hübsches Exemplar ist Hofi Cas Cora mit zugehörigem Café und der Möglichkeit, die Hoftiere zu besuchen. Die Köchin Helmi Smeulders, die die karibische Küche neu interpretiert und einen zauberhaften Instagram-Kanal mit vielen Tipps zu Curaçao und Bonaire führt, hat hier eine tolle Liste mit allen Farmshops auf der Insel zusammengestellt.
Restauranttipps auf Curaçao mit Kindern – Hier isst das Auge mit
Wir haben auch ein paar sehr köstliche Restaurants in traumhaften Settings auf der Insel gefunden, die Klein und Groß mit ihrer internationalen Küche begeistern konnten:
- Restaurant X Was für eine tropische Gartenoase! Das Restaurant X liegt so schick mit seinem Designer-Interior und den hübschen Lampions mitten im Grünen, dass wir erstmal gefragt haben, ob Kids erwünscht sind. Sind sie und sie zahlen sogar nur die Hälfte für die köstlichen Gerichte, die auf der kleinen, feinen Karte zu finden sind.
- Bij Blauw Das zum gleichnamigen Boutique-Hotel gehörende Restaurant liegt direkt am Meer. Von der Vorspeise bis zum Nachtisch fanden wir hier alles lecker und einen sagenhaften Sonnenuntergang gibt’s on top!
- Number 10 Diese köstliche Empfehlung hat nur zum Frühstück und bis zum Lunch geöffnet. Ihr sitzt entweder im hübschen Herrenhaus mit coolen Vintage-Möbeln oder im traumhaften, Schatten spendenden Garten. Die Gerichte sind hochwertig, aber trotzdem üppig.
- Private Beach Picnic Das Private Beach Picnic hätte ich soooo gern gemacht, aber wir haben es zeitlich nicht mehr unterbekommen. Willemijn bereitet Euch ein mehrgängiges Picknick aus lokalen Produkten vor, mit dem prall gefüllten Picknick-Korb düst Ihr dann zu einem privaten Strand auf ihrem Anwesen, wo Ihr unter einer Pergola die Köstlichkeiten (und den Strand) ganz für Euch genießen könnt. Kinder zahlen die Hälfte. Bitte probiert es für mich aus und berichtet!
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Welche Unterkunft auf Curaçao – Wo könnt Ihr schön und kinderfreundlich schlafen?
Ich habe mich für die Little Travel Society auf der ganzen Insel nach Unterkünften für unsere Sammlung umgeschaut. Neben Familienfreundlichkeit und hübschem Design habe ich mein Augenmerk vor allem auf Nachhaltigkeit (die zum Glück auch in dem kleinen Inselstaat immer mehr an Bedeutung erlangt, aber oftmals noch arg in den Kinderschuhen steckt) gelegt. Grundsätzlich gibt es auf der Insel keine hochhausigen Hotelbunker, aber dafür viele süße Boutiquehotels ganz nach unserem Geschmack. Dabei sind der Norden und Nordwesten der Insel ruhiger und ursprünglicher. Hier haben wir mit der Mondi Lodge von Danita und ihrem supersympathischen Team ein wunderbar individuelles und in puncto Nachhaltigkeit sehr bemühtes Bed&Breakfast für Euch gefunden. Ihr urlaubt in einem tropischen Garten mit Pool in nur fünf kunterbunten Palapas (strohgedeckten Hütten) mit Outdoor-Küchen, um Euch herum flattern die Kolibris, iii-aahen die Esel und wuseln Geckos, Katzen und Hunde. Ebenfalls im ruhigen Nordwesten liegen in einem tropischen, sehr gepflegten Garten mit Pool die hübschen Selbstversorgerunterkünfte der Jan Kok Lodges. Weil das Anwesen auf einem Hügel liegt, weht hier immer eine leichte Brise und Ihr habt eine sagenhafte Sicht. Zudem sprudelt Eure niederländische Gastgeberin Friederieke vor Insidertipps!
Im Süden und Südosten der Insel erwartet Euch auch wundervolle Natur, aber es geht weitaus trubeliger und touristischer zu. Dafür könnt Ihr hier – im Gegensatz den obigen Unterkünften im Grünen – von den Hotels zum Strand laufen. Ein Eco-Resort (mit Green Key, Travelife und Green Globe ausgezeichnet!) mit drei Salzwasserpools, zwei Restaurants und geräumigen Selbstversorger-Apartments ist das Morena Eco Resort in Jan Thiel. Ebenfalls fußläufig zum Jan Thiel-Strand und mit eigenem Beach Club ausgestattet, liegen die Villen des Papagayo Beach Resorts. Wer es lieber ganz klein und persönlich mag, wird das Boutique Fuik im Südosten lieben. Veronique und ihre drei Dackel sind unfassbar herzlich. Unsere ganze Unterkunfts-Sammlung für einen Familienurlaub auf Curaçao findet Ihr hier: Klick!
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Das waren sie alle, meine persönlichen Tipps für einen entspannten Familienurlaub auf der Trauminsel Curaçao. Viele weitere tolle Infos und Ideen findet Ihr auch auf der wirklich gut gestalteten Seite des Tourismusverbandes. Schaut mal rein! In unseren Instagram-Highlights bei @little_travel_society könnt Ihr Euch außerdem noch mehr Impressionen von diesem bunten Abenteuer angucken.
Das ist ein Artikel von Vanessa, die seit sieben Jahren für die Little Travel Society reist, scoutet und schreibt. Mit ihren drei Jungs – einem Großen und zwei Kleinen – lebt sie in Berlin. Seitdem Globetrotterin Vanessa Mama ist, hat sie Inseln für sich entdeckt. Da gibt es oft auf kleinstem Raum ganz viel Weltgeschichte und multikulturelles Publikum zu entdecken. Und naturgegeben sind Strände und das Meer für eine Abkühlung nie weit. So freuen sich die Minis über die kinderfreundlichen, kurzen Wege und Vanessa schafft es trotzdem, jede Ecke neugierig zu erkunden. Win-Win! 😉
Erstveröffentlichung von Vanessa Bujak am 19.04.2024
Fotos: Vanessa Bujak und Familie
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