Namibia mit Kindern – eine 3000-km-Rundreise mit 3 Kindern in 18 Tagen
Unsere Familien-Rundreise durch Namibia war eine der aufregendsten, spannendsten, schönsten und coolsten Reisen, die wir je unternommen haben. Wollt Ihr wissen, wieso manche Betten in Namibia Rollen haben, welche Tiere in Namibia gerne kuscheln und wo es den besten Apfelstrudel in Namibia gibt: Lest gleich weiter!
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Nach langem Hin und Her, das Ihr in diesem Blogpost „Safari mit Kindern – Südafrika oder Namibia“ nachlesen könnt, haben wir uns für eine Familiensafari in Namibia entschieden. Im August 2023 ging’s los. Und wir haben es keine Sekunde bereut. Denn dieses Land ist unfassbar schön! Dieser Blogpost wurde von der Gondwana Collection Namibia und von der Ai Aiba The Rockpainting Lodge gesponsert (Vielen Dank dafür!). Daher ist dieser Blogpost als Werbung zu kennzeichnen. Wir lassen Euch trotzdem, wie immer, ganz ehrlich an den Highs UND Lows der Reise teilhaben. Dass es nicht viele Lows werden, liegt daher auf keinen Fall am Sponsoring, es war schlicht eine der tollsten, besten, aufregendsten, schönsten Familienreisen, die wir unternommen haben. Die Lodges und die Teams waren allesamt und auf ganz individuelle Art und Weise großartig. Am besten beschreibt unsere Begeisterung vielleicht dies: Am Ende der Familienrundreise durch Namibia wollten wir, wie üblich, ein Highlight-Ranking aufstellen. Dieses Mal konnten wir uns aber einfach nicht für einen Favoriten entscheiden. Denn ein Highlight hatte das nächste gejagt. Probiert es selbst aus und Ihr werdet sehen.
Familien-Safari für Anfänger: eine Rundreise durch Namibia mit drei Kindern
Namibia wird ja oft als „Africa Light“ bezeichnet, als das perfekte Einsteigerland für Afrikareisende und auch für Familien mit Kindern. Wir können das bestätigen. Denn es gibt keine Zeitverschiebung zu Deutschland, Namibia ist ein ziemlich sicheres Land, die Schotterpisten sind breit und gepflegt. Zudem ist Namibia unglaublich sauber und ordentlich. Selbst mitten in der Wüste findet Ihr Straßenschilder und Wegweiser (mein afghanischer Ehemann spöttelte ob der deutschen Kolonialgeschichte: “Ja, ja, da haben die Deutschen ihre geliebten Straßenschilder hier gelassen.“).
Namibia hat außerdem als erstes afrikanisches Land Umweltschutz in seine Verfassung geschrieben, die Straßen säumt meist kein Fitzelchen Müll und der wenige Müll wird regelmäßig eingesammelt. Die Menschen hier sind sehr stolz auf ihre schöne Landschaft und die Tierwelt. Als meinem Mann beispielsweise eine kleine Chipstüte aus dem offenen Jeep flog, kehrte der Guide mit dem Auto um, um diese zu suchen und wieder einzusammeln. Auch die Toiletten – selbst an Tankstellen – sind tipptopp. Eine Wohltat mit kleinen Kindern, da frau ja auf Fernreisen gefühlt den halben Urlaub auf ekligen Toiletten verbringt. Es gibt zudem kaum Malaria im Land, vor allem wenn Ihr im afrikanischen Winter (unserem Sommer) durchs Land reist. Auch wenn sich große, gefährliche Tiere hier durchaus rumtreiben, gab es seit Bestehen des Etosha-Parks noch nie einen tödlichen Zusammenstoß mit einem Touristen. Kurz und gut: Namibia ist ein perfektes Safarireiseziel für Familien.
Unsere 3000-km-Route mit 3 Kindern in der Mitte Namibias fanden wir für 18 Tage optimal. Außer, dass wir gerne noch mehr gesehen hätten. Da hilft nur: Länger bleiben. Wir hätten gern die grünere Sambesi-Region ganz im Norden mitgenommen (die hatten wir ausgelassen wegen Sorge vor Malaria, wofür uns die Einheimischen regelmäßig ausgelacht haben), den ebenfalls grünen Waterberg mit seinen Nashörnern, das Damaraland mit den scheuen Wüstenelefanten oder den Brandtberg mit der berühmten Höhlenmalerei „White Lady“. Auch den Süden mit Lüderitz und dem Fish River Canyon, dem zweitgrößten Canyon der Welt, mussten wir leider auslassen, da Start und Ende einer jeden Reise durch Namibia immer am Flughafen bei Windhoek stattfindet. Aber wir halten es einfach wie der rosarote Panther: “Ich komm wieder, keine Frage!“
Einen großen Teil unserer Reise haben wir in Gondwana Lodges und Camps verbracht, was sich anbietet, da Gondwana als ältester Ökotourismuspioneer mit seinen über 20 Lodges und 2000 qm Naturschutzgebiet – teils aus zurückgebauten Farmen und durch Wiederansiedlung von Tieren entstanden – in der Nähe aller wichtigen Highlights Namibias Lodges, Campingplätze und Hotels betreibt. Wir haben uns unsere Reise zwar selbst zusammengestellt, Ihr könnt aber auch übers Gondwana-Reisebüro Eure Namibiareise buchen inklusive Mietwagen und individuellen Routen für Selbstfahrer oder mit einem Guide. Wir sind regelrechten Gondwana-Fans begegnet, die in keiner anderen Lodge mehr absteigen möchten. Kein Wunder, denn Gondwana bietet nicht nur fantastische Lodges und Campingplätze für jedes Budget und hat professionelle und herzliche Teams sowie topp ausgebildete Guides. Nachhaltigkeit, soziales Engagement und Diversität im Management spielt bei diesem Tourismusunternehmen – das bereits fünf Jahre nach der Unabhängigkeit Namibias von Südafrika in 1995 gegründet wurde – eine große Rolle.
Für ganz Namibia gilt aber: Wir haben in noch keinem Land Reiseführer getroffen, die die Info zu Land und Leute so kurzweilig und verständlich rüberbringen. Wir kennen uns jetzt definitiv besser mit der namibischen Flora und Fauna aus als mit der bayerischen… Außerdem haben wir viel mit den Teams aus den Unterkünften gelacht, über ihr Leben und ihre Familien geplaudert und sogar in einer Lodge mit ihnen getanzt. Unser Dank geht daher an Ronnie, Davis, James, Miriam, Yvonne und alle anderen: Ihr seid toll!
Los geht’s! Wir nehmen Euch mit auf unsere Rundreise Ende August/Anfang September 2023 durch Namibia.
Unsere Reiseroute mit Kindern durch Namibia
Krumhuk – 1 Tag auf einer entzückenden multikulturellen Biofarm in der Nähe von Windhoek
Die Krumhuk Farm, mit 100.000 ha Land, bot sich als erstes Ziel nach der Ankunft am Flughafen an, denn sie ist nur eine Stunde vom Flughafen entfernt. Diese Farm wurde uns übrigens von einer Leserin empfohlen und die Familiengeschichte der Eigentümerfamilie ist etwas ganz Besonderes: Die beiden Geschwister Johanna und Clemens sind auf der Farm aufgewachsen, ihr Vater wollte sie aber von der Bürde befreien, Krumhuk managen zu müssen und beschloss 2009, die Farm des Urgroßvaters – die seit Ende des 19. Jahrhunderts im Familienbesitz war – in eine Stiftung umzuwandeln, die nun allen MitarbeiterInnen gehört. Etwa 80-90 Menschen leben auf der Farm. Johanna und Clemens kamen beide nach einer Zeit in Deutschland zurück und sind nun Teil des Managements. Stundenlang hätten wir ihren Geschichten zuhören können. Etwa als Clemens erzählte, wie sie nach erfolglosen Versuchen und zur Neige gehenden finanziellen Mitteln doch noch – aufgrund von vereinten Kräften eines Geologen und eines Wünschelrutengängers – Wasser fanden und wie groß die Freude war, als endlich das Wasser sprudelte. Oder die Erzählungen der jungen österreichischen Tierärztin, die nun – statt Alpen-Kühe – Nashörner und Geparden behandelt. Johanna erzählte uns von der Krumhuk-Grundschule und dem Waldorf-Kindergarten, den sie für die Kinder der MitarbeiterInnen auf der Farm eingerichtet haben. Morgens geht’s für praktischen Anschauungsunterricht in den Stall, dann auf die Schulbank. Die Häuschen sind einfach eingerichtet, aber sehr gemütlich und vor allem passten wir sogar mit alle drei Töchter in ein Haus, was in Namibia eine Seltenheit ist.
Der Preis ist unschlagbar, Frühstück und Abendessen sind ein Gedicht – 70% der Zutaten stammen sogar von der eigenen Biofarm. Unsere Älteste durfte sogar für die Abendessensbegleitung ein bisschen auf dem Klavier im spielen. Nächstes Mal würden wir auf jeden Fall mindestens zwei Tage einplanen, um auf geführten Touren noch mehr über Krumhuk zu erfahren. Und wer weiß – vielleicht landet eines der Little-Travel Mädels mal als Volunteer hier.
Ihr könnt auf der Farm einen Game Drive unternehmen, an einer Führung über die Farm oder am Braai-Abend unter Sternenhimmel teilnehmen. Da alle Wege über Windhoek führen, ist vor dem Einchecken oder nach dem Auschecken einen Abstecher nach Windhoek ganz einfach eingeplant, um im Supermarkt Wasser und Snacks für Euren Roadtrip einzukaufen oder fürs Shoppen in einer der Malls. In Windhoek findet Ihr in den Malls immer beides: Supermärkte (die topp ausgestattet sind wie bei uns) und Einkaufsläden. Die Einheimischen haben uns die „The Grove Mall“ empfohlen, es gibt aber viele andere Malls, die Ihr ansteuern könnt.
Entfernung vom Flughafen: 1 Std.
Aufenthalt: 1 Nacht
Wetter Ende August: In der Nacht, morgens und abends jäckchen-frisch, untertags shorts-heiß.
Gondwana Kalahari Anib Desert Lodge – der erste Familien-Game-Drive in Namibia
Weiter gings bequem über eine durchgängig asphaltierte Straße (das war so ziemlich das letzte Mal…) in unsere erste Gondwana Lodge, die Kalahari Anib Desert Lodge – einer anderen Welt! Alles ist rot, weil der Sand der Kalahari – mit 1,2 Mio km² eines der größten Sandgebiete der Welt – feuerrot ist.
Das Farbenspiel ergänzen der blaue Himmel und ein paar grüne Bäumchen und Sträucher, da die Kalahari streng genommen keine Wüste, sondern eine Dornstrauchsavanne bzw. eine Trockensavanne ist. Kommt dann noch die rote Abendsonne dazu, wird es fast surreal.
Mit drei Kindern haben wir zwei Häuschen bezogen, mit zwei Kindern reicht auch eines. Das hübsche Familienzimmer mit einem Doppelbett und zwei Stockbetten hatte eine eigene Terrasse in Richtung Wüste und Sonnenuntergang. Im Hängeei ließ es sich hier vortrefflich sinnieren und lesen, meinte der Nachwuchs.
Und auf dem ersten Sundownerdrive durch die 10.000 Hektar Land im offenen Jeep sind wir gleich richtig eingetaucht, in die besondere Tierwelt Namibias: Giraffen, die sich neugierig verbiegen, um uns genauer unter die Lupe nehmen zu können, Herden von Zebras, Springböcke, Vogel Strauße und Co. Da im Gondwana Game Reserve keine Raubtiere angesiedelt wurden („angepflanzt“, wie eine meiner Töchter meinte), leben diese Tiere hier im Paradies. Vorgestern noch in Deutschland, wo wir mit ein bisschen Glück mal ein Eichhörnchen vorbei huschen sehen, heute schon per Du und Du mit einer Giraffe. Wow! Kurz vor Sonnenuntergang packte James, unser Guide, auf einer Düne Snacks und Drinks aus, die Kinder vertrieben sich die Zeit mit Dünenhüpfen und inspizierten ein überdimensioniertes, zurückgelassenes Straußenei.
Auf dem Rückweg wurde es ohne Sonne übrigens schlagartig sehr kalt. Auch wenn Ihr es Euch untertags nicht vorstellen könnt: Nehmt dicke Jacken und Mützen auf Gamedrives mit! Beim anschließenden Abendbuffet kam das Küchenteam – wie in vielen Lodges – für eine unfassbar gute Gesangs- und Tanzeinlage zusammen.
Kinder sind übrigens in der Gondwana Kalahari Lodge sehr gut aufgehoben. Es gibt zwei Pools (einen mit Blick aufs Wasserloch) und einen Spielplatz mit Schaukeln. Das Gelände ist groß, so dass sich tobende Lütten gut verteilen können. Ganz entzückend fanden unsere Kinder auch, dass sich eine Katze ins Zimmer und ein paar Vögelchen zum Frühstück in den Speisesaal schmuggelten, um vom Müsli zu naschen. Das Team der Kalahari Anib Desert Lodge nahm es mit Humor und versuchte nicht mal, die kleinen Eindringlinge zu vertreiben. Vor dem Speisesaal stellten sie sogar Schälchen mit übrigem Müsli und Körnern an den Rand des Brunnens für die Vögel. In der Wüste, da hält man eben zusammen…
Entfernung vom Krumhuk: 3 Stunden Fahrt
Aufenthalt: 2 Nächte
Wetter Ende August: In der Nacht, morgens und abends sehr kalt (sobald die Sonne weg war, wurde die Daunenjacke ausgepackt und ich hätte mir eine Mütze im offenen Jeep gewünscht), untertags wüstenheiße 30 Grad.
Gondwana Namib Dune Star Camp – Once in a Life-Time Experience unter Namibias Sternenhimmel
Aufgeregt fuhren wir nach zwei Nächten in eine der größten Wüsten, in die älteste Wüste der Welt, die 12 bis 20 Millionen Jahre alte Namib Wüste. Hier wird´s noch trockener. Die Namibwüste ist nämlich im Gegensatz zur Kalahari, wo es noch einen Tick mehr regnet, eine richtige Wüste, die überwiegend aus Sanddünen besteht – einige so hoch wie sonst nirgendwo auf der Welt. Und spätestens jetzt müsst Ihr im trockenen afrikanischen Winter (unserem Sommer) tonnenweise Lipbalm auf die Lippen und am besten auch in die Nase schmieren. Ronnie, unser Guide, erzählte uns, dass es das letzte Mal 2020 „ein wenig“ geregnet hat. Davor 2012. Also, alle acht Jahre regnet es hier nur im Schnitt. Das Regencape könnt Ihr im Koffer lassen (oder am besten gleich zu Hause. Nicht einen Tropfen Regen haben wir auf der ganzen Fahrt im August gesehen). Für eine Nacht im Namib Dune Star Camp müsst Ihr nachmittags zu einer bestimmten Uhrzeit in der Gondwana Namib Desert Lodge einchecken, um Euch im offenen Jeep zu den weit verstreuten 9 Cabins auf der versteinerten Düne shutteln zu lassen. Mit auf die Reise kam nur ein Overnight-Bag. Kinder dürfen erst ab 12 Jahren mit. Allerdings war unsere Jüngste auch erst 11 Jahre alt. Ihr könnt sicher auch bei vernünftigen 10-Jährigen anfragen, ob sie mitkommen dürfen. Bis es los geht, gibt es die Möglichkeit, am Pool in der Lodge neben den Nationaltieren Namibias, den Oryxes, zu chillen, die Euch hinter einem Zaun beobachten (wie so oft in Namibia: Die Oryxe sind frei, Ihr seid eingezäunt). Über den Zaun waren wir übrigens dankbar. Denn eine der großen Antilopen mit den spitzen Hörnern hatte es auf meinen Mann abgesehen. Zum Glück blieb der Angriff im Zaun stecken.
Oben auf der Düne angekommen, konnten wir den weiten Blick über die Wüsten-Landschaft mit ihren schillernden Rottönen gar nicht fassen: Jede Minute ändert sich mit der untergehenden Sonne der Ausblick. Wie in einem kitschigen Western-Film.
Nach dem 3-Gänge-Abendessen vor dramatischer Kulisse nahm uns Ronnie auf eine kurze Skorpion-Wanderung in der Dunkelheit mit. Ein paar von uns wurden mit Schwarzlichttaschenlampen ausgestattet, um die fluoreszierenden Skorpione zum Leuchten zu bringen, andere hatten normale Lampen, um den Skorpion bei Licht begutachten zu können und die Art zu bestimmen.
Als uns Ronnie mit dem Satz „Skorpione können nicht fliegen. Auf der Terrasse seid Ihr sicher“ in unsere Hütten schickte, die nur mit kleinen Solarpanel ein wenig Strom für Licht und warmes Wasser produzieren, folgte im wahrsten Sinne des Wortes das größte Highlight: Schlafen unter Wüstensternenhimmel ohne Lightpolution. Die Betten der hübschen Hüttchen lassen sich auf die Terrasse rollen. Die Kids haben sich in ihrer Hütte zu dritt auf der Terrasse ins Bett gemuggelt, wir Eltern auf der Terrasse der nächsten Hütte. Die dicken Bettdecken waren so warm, dass niemand gefroren hat. Denkt aber auf jeden Fall daran, eine Kopfbedeckung mitzunehmen. Bei uns wars sehr windig.
Und dann schaut Ihr einfach nach oben: Die Milchstraße wölbt sich hell und klar wie ein weißes Spitzenband über Euch und dem Abendhimmel. Woahhhh! Eigentlich wollten wir gar nicht schlafen. Frühmorgens gabs dann Frühstück, von den Töchtern ein kleines Tänzchen auf ihrer Terrasse in the Middle of Nowhere und zurück gings schon wieder in die Gondwana Namib Desert Lodge, wo Ihr übrigens ohne schlechtem Gewissen Sandkörner in Fläschchen als Souvenir kaufen könnt. Die runden Wüstensandkörner eignen sich nicht als Baumaterial und werden daher auch von niemandem im großen Stile geklaut. Sand gibts hier also mehr als genug!
Entfernung vom der Anib Desert Lodge: 4 Stunden Fahrt
Aufenthalt: 1 Nacht
Wetter Ende August: In der Nacht sehr windig und kalt, untertags wüstenheiße 30 Grad.
Gondwana The Desert Grace – ein rosa Traum in der Wüste und ein verrückter Daddy
Keine 20 Minuten brauchten wir auf der Weiterfahrt zum The Desert Grace von Gondwana – einer Wüsten-Grand Dame in rosé, der frau nicht ansieht, dass sie aus Sandsäcken gebaut wurde. Auf dem Weg kommt Ihr zur Einstimmung an einem rosa Kühlschrank auf einem Hügelchen und einem rosa Instagram-Rahmen vorbei. Oh my! – ist diese Lodge instagramable.
Der Mix aus hippen Accessoires, riesigen Fotografien von wunderschönen alten und jungen Namibiern, coolen Mustertapeten, eigenem Pool und richtig viel Platz ist unschlagbar. Jede Villa hat einen eigenen Plungepool und einen freien Blick auf die Wüste, wo abends die Lärmgeckos (die heißen echt so!) in den Stinkebüschen (die heißen auch so!) für die Hintergrundmusik sorgen. Und das alles – zur Freude meiner Töchter – mit vielen rosa Akzenten: Rosa Stühle, rosa Kleiderbügel, rosa Decke, rosa Sitzkissen. Selbst die Eisstation im Speisesaal ist rosa-weiß gestreift.
Später erfahren wir auch, warum. Gondwana hat das Interior der Farbe des Sonnenuntergangs angepasst. Während nämlich auf der Düne der Sonnenuntergang alles in Rot gewandet, kommt er hier – in der Ebene mit den Staubwolken, die die wenigen Jeeps vor den Bergen aufwirbeln – in allen möglichen Rosaschattierungen daher. Das Jungvolk fand es jedenfalls ziemlich cool, am späten Nachmittag auf der Terrasse der Bar, bei Mocktail und Popcorn, an einem Tisch mit Schaukelstühlen wippend, auf die rosa Berge zu gucken. Am nächsten Tag war’s aber Schluss mit Gucken, da ging’s rauf, auf eine der höchsten Dünen der Welt.
Denn hier, im The Desert Grace, kehrt man natürlich ein, um im Namib-Naukluft-Nationalpark zum Sossusvlei und Deadlvei zu fahren, wo Ihr mit bis zu 300 Metern Höhe die höchsten Dünen der Welt besteigen könnt – wahrscheinlich eines der meistfotografierten Naturmotive der Welt… Um die Mittagshitze zu umgehen und das schönste Licht für den Dünenfotoshoot zu haben, solltet Ihr bei Sonnenaufgang am Eingang des Parks sein. Vorher dürft Ihr auch gar nicht rein, außer Ihr wohnt in der einzigen Lodge im Park, die vom Staat gemanagt wird und leider nicht besonders gute Bewertungen hat.
Vom Eingang des Parks führt eine asphaltierte Straße zur berühmten Düne 45, die so heißt, weil sie bei 45 km hinter dem Parkeingang liegt. Wie kleine Ameisen seht Ihr hier Menschen die Düne erklimmen. Wir haben die Düne aber links liegen gelassen und sind gleich weiter zum Big Daddy oder auch „Crazy Dune“ gefahren – der höchsten Düne dieser Sandlandschaft. Ihr könnt das Auto auf dem Parkplatz stehen lassen und Euch von Rangern zum Fuße des Big Daddy shuttlen lassen. Oder Ihr versucht selbst Euer Glück im eigenen Auto. Das haben wir uns aber gespart, nachdem das erste Auto nach 10 Metern schon im Sand stecken geblieben ist und einer der Parkranger mit hochgezogenen Augenbrauen und einem Seufzer neben mir meinte: „Vier bis sechs ziehen wir jeden Tag da raus“.
Von dort ging’s ca. eine dreiviertel Stunde die Düne hoch. Am besten in den Fußstapfen des Vordermanns oder der Vorderfrau, damit Ihr nicht bei jedem Schritt tief einsinkt. Für uns alle war das gut zu schaffen, für die Kinder sogar noch leichter als für uns. Da oben habt Ihr dann von Big Daddy, der beinahe so hoch ist wie das Empire State Building in New York, einen sagenhaften Ausblick. Übrigens: Einsam ist der berühmte Dünenkamm nicht. Es geht eher zu wie in den bayerischen Alpen. Gestört hat uns das aber nicht. Wir haben einfach lange genug gewartet, bis alle schon wieder ins Deadvlei runtergehüpft sind (runter ist natürlich viel cooler als hoch…) mit seinen tausende Jahre alten toten Bäumen, die durch die Trockenheit quasi konserviert wurden. Skurril! Aber auch ganz schön heiß und die Schuhe müsst Ihr nach dem Runterhüpfen erst mal ausleeren. Oder Ihr lauft gleich barfuß. Unten angekommen, könnt Ihr dann im Baumschatten auf den wilden Traktorfahrer (mit dem coolsten Shirt ever:“ Born to hunt, forced to work.“) warten, der Euch im angehängten Wagen über den Wüstensand wieder zurückschaukelt. Zurück im Auto haben wir uns erst mal die Augen gerieben, so skurril-schön-unwirklich ist diese Landschaft!
Entfernung vom Namib Dune Star Camp: 20 Minuten Fahrt
Aufenthalt: 2 Nächte
Wetter Ende August: In der Nacht jäckchen-kühl, untertags wüstenheiße 30 Grad. Im Deadvlei-Tal aber gefühlte 40 Grad…. Hut und Sonnenschutz ist ein Must-Have bei Ausflügen in die Wüste.
Swakopmund mit Kindern – vier Tage in klein Deutschland am Atlantik
Wenn Ihr nach Swakopmund wollt, da hilft es nix, Ihr müsst stundenlang durch recht langweilige flache (dieses Mal gelbe) sehr heiße Wüstenlandschaft fahren. Die Schotterpiste ist zudem auf dieser Strecke nicht besonders gut befahrbar. Solltet Ihr nach dem Frühstück jedoch noch Appetit haben und würdet gerne eine Pause einlegen, könnt Ihr, nach nur 40 Minuten Fahrt in Solitaire, mitten in der Wüste, anhalten, um in der Moose McGregor Desert Bakery Apfelstrudel zu essen (wie lustig!).
Über Walvis Bay – wo Ihr im Vorbeifahren Flamingos sehen könnt – geht’s dann weiter an der Küste nach Swakopmund, rechts gelbe Sanddünen, links das Meer. Wir hatten uns dort ein einfaches, aber entzückendes Airbnb-Holz-Häuschen einer deutschstämmigen Familie direkt am Strand gemietet. Wirklich schräg ist, dass – über 8000 km von Deutschland entfernt! – dieses Häuschen wie ein Ostseeferienhaus wirkt mit Deko, die meine Mama im Wohnzimmer haben könnte und einem deutschen Kochbuch im Küchenregal. Es gibt übrigens mehrere dieser Häuschen, die Ihr über Airbnb mieten könnt, falls dieses schon ausgebucht sein sollte (oder Ihr mietet Euch bei Gondwana ein. Die haben hier natürlich auch ein Hotel). Francis und Christine von Nels Estate waren sehr nett und haben uns die tolle Restauranttipps gegeben, denn Swakopmund ist bekannt für seine guten Restaurants. Vom Häuschen aus könnt Ihr in Swakopmund zudem alles zu Fuß erledigen. Die Restaurants, der Supermarkt, das Städtchen für eine Bummelei, sind alle ums Eck. Und das Meer sowieso. Euer Häuschen steht ja quasi auf dem Sandstrand. Eingeschlafen wird beim tosendem Wellenrauschen des Atlantiks. Das Meer war eigentlich zum Baden um diese Jahreszeit zu kalt, zwei der Ladies haben es trotzdem gewagt (eine aus Versehen. Die Welle war schneller. Hihi…). Wir habe uns hier vier Nächte gegönnt, um die ausgetrockneten Schleimhäute zu schonen, Wäsche zu waschen und ein wenig auszuruhen.
Familienrestaurants in Swakopmund – lecker Italienisch und Indisch essen mitten in Namibia!
Ein Tipp vorneweg: Da einige Restaurants sehr beliebt sind, solltet Ihr am besten reservieren, wenn Ihr Essen gehen wollt.
Das coole Tug Restaurant, für das einem alten Schlepperschiff ein zweites Leben verschafft wurde und von dem Ihr direkt auf den wilden Wellengang des Atlantik schauen könnt, war nur 5 Minuten von unserem Häuschen entfernt (hier könnt Ihr zur Geschichte der außergewöhnlichen Location nachlesen). Getestet haben wir zudem Gabrieles Pizzeria eines ausgewanderten italienischen Pizzabäckers. Christine vom Nels Estate hatte recht: Es war eine der besten Pizzen und leckersten hausgemachten Gnocchi, die wir je gegessen haben! Das Tiger Reef – eine Strandbar wo viel frischer Fisch auf der Karte steht – ist auch nur 10 Minuten am Strand entlang entfernt und im afrikanischen Sommer the Place zu be. Das indische Restaurant Garnish hat uns verzückt, weil sogar für VeganerInnen gekennzeichnete Gerichte auf der Karte zu finden waren. Und schließlich sind wir sogar zweimal im super süßen kunterbunten Village Cafe eingekehrt, wo Ihr frühstücken oder lunchen könnt (Aaaachtung! Bestellt nicht den „Terminator Toast 4“. Die Portionen in Namibia waren uns eh meist zu groß – dieser Monstertoast war aber unessbar, so riesig war der). Das Village Cafe hat übrigens hinten raus einen lustigen bunten Hinterhof, der vom unscheinbaren Eingang aus nicht zu erkennen ist. Die Speisekarte ist mega unterhaltsam, selbst für Hunde gibt es ein Menü. Empfohlen hat uns das Village Cafe übrigens Volkan von der Tangeni Shilongo Schule, ein Sozialprojekt, das wir besucht haben und das ich im Blogpost über die allgemeinen Namibiatipps genauer beschrieben habe.
Namibias Wüsten-Little-Five auf der Living Desert Tour entdecken
Wenn Ihr in Swakopmund seid, müsst Ihr unbedingt an einer Living Desert Tour teilnehmen. Wir haben eine Tour beim berühmten Chris Nel gebucht, einer der Pioniere des ökologischen Dünentourismus. Kevin aus seinem Team hat uns um 8 Uhr von unserem Häuschen abgeholt und uns mit anderen Gästen zusammen in die Wüste gefahren. Kevin und Saggi, die für Euch auf Tiersuche gehen, wirkten auf mich wie Robinson-Crusoe-Abenteurer auf einer einsamen Inseln, die mit ihren Stöcken durch die Dünenlandschaft streifen.
Kevin hielt die kleinen Tierchen dann vorsichtig auf der Hand, schützte sie vor der Sonne oder fragte vorm Anfassen erst mal streng, wie viel böse Handcreme wir auf der Hand hätten. Die beiden meinen es mit dem Schutz der Sandbewohner ernst! Die Tour auf Deutsch war dabei sehr, sehr unterhaltsam und kurzweilig, auch fürs Jungvolk. Passt aber gut auf! Denn werdet Ihr später von Kevin abgefragt und wisst die Antwort nicht, gibt’s scherzhafte, hämische Kommentare von Kevin. Den Dorob Nationalpark, den Ihr heute nur noch mit Guides betreten dürft, gibt es übrigens erst seit 2010. Vorher sind Einheimische und Touris mit Quads oder mit dem Auto durch die Dünen gedüst und haben dabei die empfindliche Tierwelt zerstört. Die Spuren sind heute noch wie Narben im Sand zu sehen (Kevin zeigte uns sogar Fotos von Ochsenkarrenspuren, die 140 Jahre alt sind). Der Guide zeichnete für uns Bilder in den Sand, erzählte uns vom „Wüstenmüsli“, das Nährstoffe über Kilometer in die Wüste weht und wie sich die kleinen Tierchen wie der Tok-tok-Käfer daran verköstigen. Obwohl es saukalt war am Morgen, buddelte Kevin, der nur Flipflops an den Füßen hatte („ja, heute ist es kalt, sonst bin ich barfuß“), Spinnen und Geckos für uns aus. Mit einem liebevollen „na, kleiner Kerl!“ setzte er sie dann wieder zurück ins Sandloch und schaufelte alles wieder zu. Lasst Euch die Little Five auf keinen Fall entgehen! Ihr werdet die „Sandhaufen“ in der Wüste mit anderen Augen sehen. Unbelebt ist die Wüste mitnichten.
Jeden Spaß muss frau sich übrigens nicht verderben lassen. Wenn Ihr eine Quadtour oder Sandboarding machen wollt auf den Dünen, ist das – laut Kevin – auch völlig in Ordnung. Diese Aktivitäten finden heutzutage in einem ganz begrenzten Bereich statt und schaden daher der Dünenlandschaft nicht.
Attacke aufs Riechorgan bei einem Familienausflug in Namibia – eine der größten Robbenkolonien der Welt in Cape Cross
So, nun komme ich zu einem Ausflug mit Kindern in Namibia von Swakopmund aus, bei dem ich sehr gespalten bin, ob ich ihn empfehlen soll: Die Robbenkolonie mit 250.000 Tieren bei Cape Cross, ungefähr eine Stunde Autofahrt an der Küste entlang. Auf dem Weg begegnet Euch das Schiffswrack Zeila, das hier 2008 gestrandet ist (könnt Ihr sogar vom Auto aus im Vorbeifahren sehen, wenn Ihr nicht beim Aussteigen von den Händlern genervt werden wollt). Lasst die Kids am besten nach dem Wrack Ausschau halten, dann sind sie beschäftigt! Kurz vor Cape Cross gibt’s dann links und rechts Salzkristalle am Straßenrand, die aussehen wie große Quarze. Praktisch: Der Preis steht an jedem Stein dran und eine Gelddose ist auch dabei, so dass Ihr Euch in Ruhe eines aussuchen könnt. Ihr könnt im Cape Cross Seal Reserve (mit Eintritt) zwischen den Robben durchlaufen, die ihre Babys säugen, lustige Geräusche machen, kuscheln, streiten. Wir hätten dort am liebsten Stunden verbracht, um die possierlichen Meeresräuber zu beobachten. Hätten. Der Gestank ist aber leider unerträglich. Selbst wenn ich die Bilder ansehe, steigt in mir wieder die Übelkeit hoch. Es ist eine süßlich-faulige Mischung aus Robben-Pipi, Kaka und vor allem Verwesungsgeruch. Die eine nimmt das aber wohl mehr mit als die andere (Ich weiß jetzt: ICH könnte nicht in der Pathologie arbeiten…). Man weiß vorher nicht, wen es erwischt. Ihr könnt ja eine Wette abschließen, wer es am längsten aushält. Mich und meine Jüngste hats vor allem getroffen. Nach ein paar Minuten musste ich ins Auto zurück und dort – mit einem Tuch vor Mund und Nase – auf den Rest der Familie warten (und später zur Belustigung der Familie notfallmäßig das Auto verlassen, da mir so schlecht wurde…).
Ich würde diesen Ausflug jedenfalls nur mit Vorkehrungen angehen:
- Nehmt Tücher/FFP2-Masken und am besten Teebaumöl mit. Es ist nicht übertrieben, glaubt mir. Ihr werdet dankbar an mich denken.
- Macht die Autotür blitzschnell auf und wieder zu. Sonst ist der Geruch im Auto.
- Zieht nur Kleidung an, die Ihr gut waschen könnt und unternehmt den Ausflug nur, wenn Ihr hinterher die Möglichkeit habt, die Kleidung zu waschen und zu duschen. Zudem würde ich nur Plastikschuhe (z.B. Turnschuhe) anziehen. Unsere Schuhe aus Stoff musste ich waschen (und das, wo in Swakopmund nichts trocknet).
- Rucksack, Bänder an Kameras oder Telefonen, die nicht waschbar sind: Zuhause oder zumindest im Auto lassen.
Wer weiß, dass er geruchsempfindlich ist, sollte aber lieber auf eine Bootstour in Walvisbay ausweichen (eine halbe Stunde von Swakopmund entfernt), wo Ihr Wale, Delfine, Pelikane und auch Robben hautnah erleben könnt. Ohne Gestank.
Entfernung Swakopmund von Gondwana The Desert Grace: 4 Stunden Fahrt durch die Wüste
Aufenthalt: 4 Nächte
Wetter Ende August: Morgens und abends kalt und windig und teils neblig. Untertags auch Dauenjackenwetter bei ca. 17 Grad. Als wir abgereist sind, hatte es aber 27 Grad untertags. Das Wetter ist hier wohl sehr wechselhaft.
Ai Aiba Lodge – von Schlumpfhäusern und schlafenden Drachen im Felsen
Die Ai Aiba Lodge ist ein perfekter Stop im Erongo Gebirge zwischen Swakopmund und dem Etosha Nationalpark – eine Landschaft aus Jahrmillionen alten kugeligen Felsformationen vulkanischen Ursprungs. Die Häuser mit dem schwarzen Reetdach sehen aus wie afrikanische Schlumpfhäuser vor übergroßen Felsenbeulen. Als hätte der böse Gargamel ein paar Steine zwischen die Schlumpfbehausungen geworfen. Der Fantasie sind in dieser Landschaft keine Grenzen gesetzt: Manche Felsen ähneln einem großen Turnschuh, andere einem schlafenden Drachen, wieder andere thronen prekär auf einem anderen Felsen, als würden sie jeden Moment runterfallen.
Gebucht haben wird die Lodge übrigens über Nadja von For Family Reisen, denn auch auf den For Family Reisen ist Ai Aiba mit im Programm. Das Team in der Lodge ist unglaublich nett und kinderfreundlich (viele Grüße an Yvonne, die wirklich immer gute Laune hat). In der Ai Aiba Lodge haben wir zudem auch viele Familien mit Kindern getroffen. Wahrscheinlich, weil die Lodge auch Family Rooms anbietet für vierköpfige Familien und ein guter Zwischenstopp ist, wenn man nicht die ganze Strecke durchfahren möchte. Wir hatten mit drei Kindern zwei getrennte Zimmer in einem Haus mit je eigener Terrasse.
Das Interior ist modern und traditionell zugleich mit hohen Decken in den Häusern und im Restaurant. Richtig gemütlich! Abends, wenn die Felsen angeleuchtet werden, wohnt es sich wie in einem Freilufttheater. Wenn Ihr ankommt, könnt Ihr gleich abends einen Sundowner Walk mit dem sehr witzigen Kules unternehmen (im Zimmerpreis inkludiert) oder eine Sunsetfahrt buchen, bei der Euch die Guides auch die 2000 Jahren alten Felsenmalereien zeigen, die damals wohl auch als Infotafel für nachkommende Nomaden gedient haben. Von wegen: „Hier gibt’s Steinböcke und Zebras fürs Jagen, passt aber auf die Schlangen auf!“.
Am nächsten Tag haben wir nach dem Frühstück einen Spaziergang zu den Sans in ihr „Living Museum“ unternommen. Das indigene Volk der Sans gilt als eines der ersten nomadischen Siedlungsvölker im südlichen Afrika. Sie haben ein ganz besonderes Aussehen und sind Experten im Jagen mit Fallen sowie Pfeil und Bogen. Da sie nicht mehr jagen dürfen, verdienen sie ihren Lebensunterhalt nun damit, TouristInnen – nur mit einem Lendenschurz bekleidet – ihre Lebensweise zu zeigen und wirklich hübsche Souvenirs zu verkaufen. Nehmt genug Bargeld mit. Die Souvenirs verkaufen sie in Ihrem „Savannenshop“. Praktisch ist, dass Ihr nicht gedrängt werdet. Die Armbänder, Mobiles und geschnitzten Figuren hängen an Ästen mit Namen des Herstellers und Preis. Moderne personalisierte Verkaufstaktik in der Trockensavanne. Wir waren beeindruckt. Wer indigene Nomaden erwartet, denen Ihr aus anthropologischem Interesse bei ihrer authentischen Lebensführung zusehen könnt, wird enttäuscht. Wer weiß, dass es sich um eine Art Theaterstück handelt, in dem Gesänge, alte Bräuche und Fertigkeiten der Sans den zahlreichen Zuschauern nahegebracht werden, ist hier richtig: Wir fanden es faszinierend, wie die Sans aus nichts Feuer machen, reißfeste Schnüre aus Pflanzen drehen und mit selbstgebasteltem Pfeil und Bogen schießen – auch die Kinder (in unserem Fall: Der Papa) dürfen übrigens mal schießen.
Wenn die Kids zu einem Walk nicht mitkommen möchten, können sie in der Ai Aibalodge locker einen halben Tag allein verbringen, meist am Pool chillend und der benachbarten Warzenschweinfamilie dabei zusehend, wie sie den Rasen „mäht“. Was extrem lustig aussieht, da die Tiere beim Fressen die Vorderbeine abknicken. Das Essen abends wird in drei Gängen am Tisch serviert. Wir fanden es sehr lecker und vor allem waren unsere Veganerinnen glücklich darüber, dass der Koch sich was einfallen hat lassen und nicht in Panik geraten ist, wie an manch anderen Orten in Namibia.
Da es hier im Erongo-Gebirge durch die aufgeheizten Felsen abends nicht so kalt wurde, konnten wir uns nach dem Essen gemütlich am Lagerfeuer versammeln und mit den anderen Gästen aus aller Welt Reisegeschichten austauschen. Und mit ein bisschen Glück wagen sich abends noch ein paar Tiere ans beleuchtete Wasserloch. Am zweiten Abend konnten wir so – die Auftritte der Größe nach gestaffelt – Springböcke, Elands und Oryxe beobachten.
Entfernung von Swakopmund: 2 Stunden 15 Minuten
Aufenthalt: 2 Nächte
Wetter Ende August: Abends, nachts und morgens teils sehr windig, aber nicht sehr kalt. Untertags warm. Auf den Gamedrives brauchten wir keine Mütze oder Winterjacke.
Gondwana Etosha Safari Camp – Tanzen bis der Löwe kommt
Weiter gings zum Ort, den kein Urlauber in Namibia auslässt: Zum Etosha Nationalpark, der mit über 22.000 qm sogar größer ist als der Krüger Nationalpark in Südafrika. Der Etosha wurde schon 1907 zum Naturschutzgebiet erklärt, da bereits damals Teile der Tierpopulation durch die Jagd nahezu ausgerottet waren, seit 1968 ist es ein Nationalpark. Ein Viertel des Parks macht die weiße Etosha-Pfanne aus, die man sogar vom Weltall aus erkennen kann. Forscher sind sich nicht ganz sicher, wie diese entstanden ist – wahrscheinlich handelt es sich jedoch um einen ausgetrockneten See. Im Winter, wenn es staubtrocken ist, ist der Park daher in der Nähe der Pfanne mit einer gespenstischen weißen Staubschicht überzogen. Der Park hat 29 natürliche und 19 künstliche Wasserstellen, an denen Ihr die Tiere gut beobachten könnt, wenn sie zum Trinken kommen. Und von Tieren wimmelt es nur so im Etosha. Hier wohnen nämlich vier der Big Five – Elefanten, Nashörner, Löwen und Leoparden (nur die Wasserbüffel fehlen), zudem weitere Raubkatzen, Giraffen, Elefanten, Zebras, eine Menge Antilopenarten, Vögel, Nagetiere und und und. Der Etosha ist im Grunde ein großer Freiluftzoo (der größte Teil des Parks ist eingezäunt, nur an manchen – wenig besiedelten Ecken – gibt es Löcher, damit die Tiere wandern können). Wir hatten zuerst überlegt, wenigsten eine Nacht im Park zu übernachten. Alle 6 Camp-Lodges im Park werden von der staatlichen Organisation NRW betrieben. Da wir leider immer wieder gelesen haben, dass die Lodges – im Gegensatz zu den privat betriebenen am Rande des Etoshas – nicht besonders gut gemanagt werden, haben wir uns dagegen entschieden und am Rande des Etosha übernachtet. Da wir die beiden Gondwana Unterkünfte am Etosha ganz wunderbar fanden, eine absolut richtige Entscheidung! Der Etosha Nationalpark hat in jeder Himmelsrichtung ein Gate. Das südliche Anderson Gate, von dem unsere erste Etosha-Station, das Gondwana Etosha Safari Camp, nur 10 Autominuten entfernt liegt, ist das Belebteste, da es von Windhoek aus schnell zu erreichen ist.
Und wir haben das Gondwana Etosha Safari Camp am Anderson Gate geliebt! Denn es ist „am afrikanischsten“, wie einer unserer Guides ausdrückte. Die grau gestrichenen Unterkünfte sehen von außen aus wie schlichte Township-Häuser, innen sind sie bunt und sehr hübsch. Eure Kinder werden vor allem die Elefantendusche lieben! Mit drei Kindern brauchten wir übrigens zwei Häuser, mit zwei Kindern reicht eines, denn es gibt Familienhäuschen mit einem Doppelbett und einem Doppelstockbett. Wer es nobler mag, quartiert sich in die nahen Etosha Gondwana Etosha Lodge ein. Günstiger wird es auf der angeschlossenen Campsite von Gondwana. Desnachts wurden wir übrigens von Löwengebrüll geweckt und dachten, ein Löwe wäre aus dem Etosha entwischt. Ndumba, unser Guide, meinte dazu nur schulterzuckend: “Ach nee, der Nachbar hat einen Löwen.“ (in Deutschland haben Nachbarn nur Katzen und Hunde, aber gut…).
Der Gemeinschaftsbereich ist kunterbunt gestaltet und erinnert an eine Shebeen-Bar im Township. Ganz authentisch mit original Plakaten aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges, Fotos und Erklärungstexten zum Befreiungskampf Namibias, der erst 1990 nach über zwei Jahrzehnten sein Ende fand. Sogar der Gründer der Gondwana Lodges, Mannfred Goldbeck, ist auf einem Bild als Fotograf und Journalist während eines historischen Moments der Unabhängigkeit Namibias zu sehen.
Begeistert waren wir vom Buffet: Eeeendlich konnten wir traditionelle namibische Gerichte probieren, die nicht nur aus Fleisch bestanden, wie zum Beispiel den Maisbrei Mealie-Pap mit Gemüsesoße. Denn in den meisten Lodges ist das Essen überwiegend europäisch und es wird viel Gamefleisch serviert. Der kunterbunte Gemeinschaftsbereich mit viel Upcycling – ich sag´s Euch: die Stühle aus Autoreifen waren bequemer als so manch fancy Sessel – machten so richtig Laune abends. Alle kamen ums Feuer zusammen, klatschten zur Musik der beiden Musiker mit Gitarre und Akkordeon. Ab und zu gesellte sich ein Dame aus der Küche fürs Tanzen oder auch der Chefkellner an der Trommel dazu. Am zweiten Abend habe ich sogar mit einer meiner Töchter ein wenig mitgetanzt.
Bucht Euch auf jeden Fall einen Morning Drive mit einem Guide vom Camp – auch wenn das wieder Aufstehen um 6 Uhr morgens bedeutet. Nur 10 Minuten fahrt Ihr zum Gate, um Euch auf die Pirsch zu begeben im offenen Jeep. Da habe ich auch zum ersten Mal verstanden, warum es „Game“ Drive heißt. Denn im Grunde ist es ein Versteckspiel. Die Guides tauschen sich über eine Whatsappgruppe, Telefon und im Vorbeifahren über Tiersichtungen aus (übrigens verklausuliert über Nummern. „Number 1“ ist der Elefant. Den Rest müsst Ihr selbst rausfinden;-)), lesen Spuren und Tierbewegungen. Hat der Guide einen konkreten Hinweis, geht’s los. Der Jeep rast mit Euch über Stock und Stein zum erhofften Elefanten, Nashorn oder Löwen. Manchmal klappts, manchmal eben auch nicht. Langweilig wird es dabei auch den Kindern nicht, vor allem weil die Fahrgäste höher sitzen als der Guide und aufgefordert werden, ihm Hinweise zu geben. Wahrscheinlich weil sie so viele Wimmelbücher gesehen haben, sind Kinder dabei oft besser als Erwachsene. Bereits bei diesem Gamedrive haben wir übrigens Giraffen, Elefanten, zwei Junglöwen in der Ferne, ein Nashorn, viele Antilopen und Vögel gesehen. Wir waren happy! Das absolute tierische Oberhighlight stand uns jedoch noch bevor… Ihr werdet sehen.
Entfernung von der Ai Aiba Lodge: 3,5 Std.
Aufenthalt: 2 Nächte
Wetter Ende August: In der Nacht, morgens und abends „jäckchen-frisch“, untertags sehr heiß. Auf dem Gamedrive früh morgens Mützen- und Winterjackenwetter.
Gondwana King Nehale Lodge – der königliche Abschluss einer fantastischen Familienreise durch Namibia
Weiter ging es durch den Park zum King Nehale Nordgate, welches das Gegenteil zum trubeligen Südgate ist: Hier ist nichts los! Denn die neue Gondwana Etosha King Nehale Lodge, die 2022 eingeweiht wurde, ist im Norden des Etosha die erste und einzige Lodge. Praktisch: Die Lodge befindet sich gleich hinter dem Gate – nur 2 Minuten braucht Ihr morgens zum Etosha Eingang, wohlgemerkt ohne Euch in einer Schlange anstellen zu müssen.
Durch den Park zum Nordgate sind wir selbst gefahren. Ihr könnt Euch dafür die Etosha Karte der Parkverwaltung runterladen oder sogar mit Google Maps navigieren. Lunch Boxes vom Gondwana Etosha Safari Camp ins Auto, und los gings! Im Nationalpark hatte ich teils den Eindruck, in einem Dinosaurierpark gelandet zu sein. Endlose, flache Steppe, teils mit feiner weißer Staubschicht, am Horizont Silhouetten mit langen Hälsen, dazwischen der eine oder andere Triceratops (… ich meine natürlich: das eine oder andere Nashorn) und graue Giganten mit Rüsseln, die plötzlich aus dem Busch auftauchen.
Da das so spannend war, haben die Kinder lange nicht gemuckt. Die waren ja auch schwer beschäftigt: “Mama, schau links oben nach Geparden im Baum, ich schau links unten, die Schwester guckt rechts oben und die andere Schwester rechts unten.“ Allerdings war meine Jüngste nicht mit meiner Performance zufrieden. Ich wurde mehrfach ermahnt: „Ich hab eine Arbeit hier! Ich muss auf die Bäume, den Boden UND die Mama aufpassen!“ Leider haben wir es dann aber ein wenig übertrieben. Die Fahrt, die eigentlich nur 3,5 Stunden dauert, artete aus, weil wir an jedem Wasserloch und jeder Giraffe hielten. Am Ende waren – schwupps! – 10 Stunden vergangen. Als wir dann auch noch in eine Elefantenherde gerieten, die uns wütend beinahe vorn und hinten den Weg abgeschnitten hätte, gabs eine recht laute Revolution auf der Rückbank und wir sind schnurstracks den Rest des Weges zur Lodge gefahren.
Die Lodge hat den Nachwuchs übrigens wieder entschädigt für die „wahnsinnigen Eltern“. Denn da hatten sie wieder ein eigenes Luxus-Haus ganz für sich – „parent free area“, wie sie es nannten und die Musik aus der tragbaren Box auf volle Pulle aufdrehten. Von jedem der 40 Häuser habt Ihr einen Ausblick auf die Antoni-Ebene, wo die imposanten Nguni-Rinder grasen (und ab und zu an Eurem persönlichen Plungepool fürs Trinken vorbeischauen).
Ihr werdet mit Frozen Yoghurt, dann mit Champagner begrüßt, das Essen im opulenten Speisesaal mit den teils königlichen Riesen-Sesseln ist hervorragend, das Personal – wie immer in Gondwana Lodges – sehr professionell und nett. Nach dem Abendessen können in der ausladenden, runden Boma mit gemütlichen Sitzkissen und einer Feuerstelle in der Mitte die Kids durch den Sand wuseln, während Ihr plaudert und Euch gegenseitig Tiersichtungsgeschichten erzählt (ein bisschen Angeben gehört dazu, im Namibiaurlaub!).
Es gibt aber noch ein paar extra Krönchen auf der King-Nehale Lodge. Da wäre das private Wasserloch im Etosha Nationalpark, wo wir bei Snacks und Drinks Tiere beobachten konnten. Oder die morgendliche Pirschfahrt mit dem Guide Davis. Denn am Forschungswasserloch, das nur von Guides angefahren werden darf, war uns das Tiersichtungsglück sowas von hold: Wir hatten bestimmt eine halbe Stunde für uns ganz allein mit zwei Löwen-Brüdern, den sogenannten Mushara Löwen, die ihren Vater vertrieben haben und nun ungewöhnlicherweise als Doppelspitze das Rudel anführen. Wir konnten es kaum fassen, im offenen Wagen – teils in nur zwei bis drei Meter Entfernung – den beiden beim Spielen und Kuscheln zusehen zu dürfen. Dabei schauten die Löwen immer wieder zu uns, als ob sie eine kleine Showeinlage nur für uns geplant hätten. Ihr dürft uns glauben: Diese Erfahrung ist auf unserer Once-in-a-Life-Time-Erfahrungs-Liste für immer ganz, ganz oben.
Achtung, zum Schluss kommt hier noch eine stolze Löwenbeobachtungsfotoorgie:
Entfernung vom Gondwana Etosha Safari Camp: 3,5 Std. (10 und mehr, wenn man kaum ein Wasserloch auslässt)
Aufenthalt: 2 Nächte
Wetter Ende August: In der Nacht, morgens und abends „jäckchen-frisch“, untertags sehr heiß. Im offenen Jeep ist Mütze, Daunenjacke und ein Tuch nötig.
Danach haben wir uns schweren Herzens auf den Rückweg in Richtung Flughafen Windhoek gemacht. Wir haben noch eine Nacht in der Ojiwa Safari Lodge genächtigt, da diese perfekt auf dem Weg liegt (4 Stunden vom Etosha King Nehale zur Lodge, am nächsten Tag waren es nur 2 Stunden 45 Minuten zum Flughafen). Schwupps. Schon waren wir wieder in Deutschland, wo wir für Elefanten und Giraffen leider wieder auf Tierdokus zurückgreifen müssen.
Sucht Ihr übrigens noch nach allgemeinen Tipps für die Vorbereitung einer Familiensafari in Namibia, schaut mal in diesem Blogpost vorbei.
Dies ist ein Blogpost von Sonja Alefi, der Gründerin der Little Travel Society. Sie lebt mit ihren drei Töchtern in München. An einem faulen Nachmittag in der Namib-Wüste hatte sie mit einer ihrer Töchter angefangen, die Länder zu zählen, die sie schon bereist hatte. Bei 42 haben die beiden den Faden verloren…. Eines ist aber sicher: Namibia gehört zu den unangefochtenen Highlights ihrer Reisekarriere, die Sonja schon mit 17 in Indien begann. Und Namibia ist auch der einzige Freiluft-Zoo, den Sonja und ihre Familie als TierliebhaberInnen jemals besuchen würde. Denn hier sind zur Abwechslung mal die Menschen eingezäunt, nicht die Tiere. Das Land gehört zum größten Teil den Tieren.
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[…] (ja, es wurde Namibia, aber Südafrika steht jetzt ganz oben auf der Bucket List..), lest mal hier und hier […]
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Unsere aktuellen Blogpost-Highlights
Kinderbeschäftigung auf Reisen
Familienferien in der Schweiz
Städtereisen mit Kindern
Familienurlaub in Deutschland
Trend Kinderbauernhof
Liebe Sonja, ich bin soooooo begeistert, habe Gänsehaut und wieder Tränen in den Augen. Man ist direkt wieder in Namibia! Ich bin inspiriert von euren Lodges, die ein oder andere würde ich für unseren nächsten Namibia Trip dann auch buchen! Auch wir sind infiziert von dem Namibia Virus und werden wiederkommen. Es war schön euch 5 in der Ai Aiba Lodge kennenzulernen, LG nach München aus Unna von Nadine und Michael
Liebe Nadine, vielen lieben Dank für Deinen netten Kommentar! Und ich kann das Kompliment nur zur rückgeben: Es war sehr nett, Euch kennengelernt zu haben. See you next tim in Namibia;-) Liebe Grüße Sonja
Hallo. Danke für diesen tollen Beitrag. Darf ich fragen wieviel euch die Reise ungefähr gekostet hat? Nur damit man mal eine Idee hat? Danke
Danke für das Kompliment. Es war eine unglaublich tolle Reise. In dem Blogpost „Safari mit Kindern“ hat Sonja dazu eine Kosteneinschätzung geschrieben: „Damit Ihr ein Gefühl für das Budget bekommt, das Ihr mitbringen müsst, geben wir Euch hier grobe Orientierungen: Eine 14-tägige Gruppenreise mit For Family Reisen kostet (ohne Flug) für eine vierköpfige Familie in Südafrika ca. 8.000 Euro. Wenn Ihr als Selbstfahrer unterwegs seid, fangen 14-tägige Reisen bei 5.000 Euro an. In Namibia müsst Ihr mindestens noch 15-20% drauf rechnen. Gruppenreisen für zwei Erwachsene und zwei Kindern fangen hier bei ca. 9000 Euro für 2 Wochen an, als Selbstfahrer müsst Ihr mindestens 6.000 Euro investieren. Die höheren Kosten in Namibia liegen übrigens vor allem daran, dass es im dünn besiedelten, teils sehr trockenen Namibia mit hohen Kosten verbunden ist, die Infrastruktur für Camps und Lodges zu schaffen. Auch Mietwägen sind in Namibia teurer, da die Straßen holpriger sind und Ihr bessere Geländewagen braucht. Und die Nachfrage ist hoch, was die Unterkünfte zu deutlichen Preissteigerungen veranlasst.“ Den ganzen Blogpost findest du hier: https://littletravelsociety.de/safari-mit-kindern-namibia-oder-suedafrika/ Liebe Grüße Antonia
Liebe Sonja,
ich besuche immer wieder Deine Seite, sie ist so unglaublich toll und inspirierend. Im Moment sind wir gerade dabei unseren Sommerurlaub für Namibia zu planen und ich hatte mich so gefreut, diesen Artikel von Dir zu lesen. Wir sind eine aktive Familie mit 2 Jungs im Alter von 13 und 15 Jahren und ich glaube, Namibia passt da so richtig klasse.
Leider sind jetzt schon viele Unterkünfte nicht mehr verfügbar, daher wollte ich Dich fragen, ob man die Rundreise auch anders herum machen kann? Oder würdest Du das nicht empfehlen?
Liebe Grüße,
Rebecca
Liebe Rebecca, vielen Dank für das nette Kompliment! Mit Jungs im Alter von 13 und 15 Jahren ist Namibia genau das Richtige sicher. Ihr könnt die Reise natürlich auch andersrum machen – wir haben auch ein paar wenige getroffen, die das genauso gemacht haben. Die meisten heben sich den Etosha als Highlight fürs Ende auf, weil das definitiv der Höhepunkt ist, wenn man dann tatsächlich Löwen, Nashörner und Elefanten zu Gesicht bekommt (die gibt an den anderen Orten nicht – außer die jedoch etwas scheuen Wüstenelefanten im Damaraland – die hatten wir dann auch ausgelassen aus Zeitmangel). Einige finden es dann nicht mehr so spannend, wenn sie in der Kalahari „nur“ ein paar Giraffen sieht. Aber ich persönlich kann mich daran sowieso nicht sattsehen. Und jede Landschaft auf der Reise hat ihren ganz besonderen Reiz. Daher: Go for it! Bevor Ihr jetzt verzichtet, würde ich es lieber andersrum planen. Ihr werdet diese Reise nicht vergessen. Liebe Grüße Sonja
Liebe Sonja,
ICH LIEBE DEINEN TRAVEL BLOG. Ich habe ihn sicher schon tausendmal gelesen :-). Wir haben nun die Flüge gebucht – am 20. August geht es los bis zum 05. September. Also ganz ähnlich wie bei Euch – nur ein Jahr später! Ich habe nun eine recht ähnliche Route geplant und auch einige Nächte bei Gondwana gebucht. Vielen herzlichen Dank für die Inspirationen!
Das hübsche Guesthouse in Swakopmund ist bereits ausgebucht, aber ich habe ähnlich Hübsches gefunden (The Pier). Diese Appartments sind allerdings ohne Heizung, jetzt frage ich mich, ob das Ende August nachts vielleicht doch etwas kühl werden könnte?! Wie ist da Deine Erfahrung?
Herzliche Grüße,
Rebecca
Liebe Rebecca, vielen Dank für die Blumen! Es freut mich sehr, wenn ich Euch die Recherche ein wenig einfacher machen konnte. Genau deswegen machen wir das hier! Ohne Heizung wird es definitiv kalt. In Swakopmund direkt am Meer müsst Ihr Euch da richtig warm einpacken teils mit dem Wind. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie Euch keine elektrische Heizung anbieten. Wir hatten auch keine klassische Heizung, aber so elektrische Wärmelampen (heißen die so?), die man die Steckdose steckt. Ich hoffe, das hilft. Viele Grüße Sonja
Liebe Sonja,
Ihr seid ja von The Desert Grace aus nach Sosslusvlei. Würdest Du das wieder so machen oder doch lieber ein Camp näher dran dafür wählen? Und seid Ihr auf eigene Faust dorthin oder einen Ausflug gebucht? Bitte entschuldige meine Fragen …
Liebe Grüße,
Rebecca
Liebe Rebecca, Du kannst mich gerne Fragen. Kein Problem! Ja, ich würde das wieder so machen. Denn das einzige Camp IM Sossusvlei ist nicht gut geführt (wie viele der staatlichen Unterkünfte). Man muss halt früh aufstehen, aber das muss man in Namibia meist. Was man auch machen kann: Nachmittags auf die Düne hoch. Dann geht es nicht so zu, habe ich gehört. Du brauchst dafür keinen Ausflug zu buchen. Das ist alles selbsterklärend und gut organisiert. Du stellst Dich in die Schlange vorm Tor, wirst registriert und netterweise durchgewunken (bezahlen musst Du erst, wenn Du wieder rausfährst). Dann parkst Du auf dem Parkplatz, lässt Dich zur Düne shuttlen (bezaht man auch erst, wenn man wieder zurück ist), läuft hoch, lässt sich zurückshuttlen und fährt dann wieder raus. Viele Grüße Sonja
Ich habe schon mehrere passende Unterkünfte für mich und meine Familie über littletravelsociety gefunden und gebucht. Dein Reisebericht klingt so toll, dass wir nun Namibia ins Auge fassen. Meinst du, dass es auch mit jüngeren Kindern 8 und 5 Jahre, eine entspannte Reise wird?
Liebe Carla, das freut uns sehr und vielen Dank für das tolle Kompliment! Ob es mit Euren Kindern eine entspannte Reise wird, hängt sicherlich auch davon ab wie entspannt sie beim Autofahren sind. Denn man sitzt in diesem großen, weiten Land schon ziemlich viel im Auto, muss ständig ein- und auspacken, früh aufstehen. Für uns war das kein Problem, weil ein Highlight das andere jagte und wir jeden Tag mit Spannung erwartet haben, aber es ist sicherlich nicht für jeden was. Ich bin auf dieser Reise aber auch einigen Familien mit Kindern in dem Alter Deiner Kinder begegnet. Die Eltern haben mir z.B. erzählt, dass sie sich teilweise im Ethosha ans Wasserloch gestellt haben mit dem Auto und beobachtet haben während die Lütten ein runtergeladenes Filmchen geschaut haben, wenn es zu langweilig wurde. Auf der Düne sind wir einer 4-Jährigen begegnet, die da raufgehüpft ist wie nichts während die Eltern hinterher gehächelt sind (wenn man leichter ist, sinkt man nicht so stark ein im Sand und es fällt daher Kindern teils leichter). Zudem sind diese außergewöhnlichen Tiere auch für jüngere Kinder faszinierend und Namibia ist ein ziemlich sicheres Land. Das Essen in den Lodges ist europäisch, wenig exotisch, und die Angestellten sind sehr kinderlieb. Die Lodges, in denen wir waren, hatten teils sogar Spielplätze und das Gelände ist immer relativ groß mit Pool. Platz gibt es in Namibia genug und die Kinder können auch mal sausen (ein paar Bascis würde ich ihnen auf jeden Fall vorher beibringen wie z.B. dass sie keine Steine hochheben sollten oder sich den Warzenschweinen nicht nähern sollten, die z.B. in der Aiaiba Lodge auf dem Gelände gechillt haben). In dem Blogpost verlinke ich ja auch den Podcast der Bloggerfamilie Travelisto, die auch mit kleineren Kindern unterwegs war. Vielleicht hörst Du auch mal in den Podcast rein? Bin gespannt, ob Ihr Euch traut. Viele Grüße Sonja
Hallo Sonja!
Ws für ein toller Reisebericht!
Er hat mich so inspiriert, dass ich nun seit einigen Tagen auch am PC hänge und versuche eine ähnlich Tour zu erstellen.
Meine Frage dazu wäre noch, wie weit im Voraus ihr alles gebucht habt? Wenn ich jetzt für nächstes Jahr Sommer schaue, ist wohl schon einiges weg und ich frage mich, ob wir denn schon zu spät sind mit einem Jahr im Voraus🤔?
Ich wünsche dir viele weitere so schöne Reisen! Und dass du uns natürlich auch weiterhin daran teilhaben lässt😉
Liebe Ilka, das ist ja nett! Und das freut mich sehr. Daher machen wir uns diese Arbeit, weil wir hoffen, dass es anderen Familien die Recherche erleichert und viele schöne Urlaub beschert. Dass schon einiges weg ist für NÄCHSTES Jahr im Sommer, finde ich krass. Vielleicht machen da einige unsere Tour nach:-) Denn ich habe mir alles im November/Dezember für das nächste Jahr zusammengebucht. Du bist also eigentlich richtig gut in der Zeit. Ich hoffe, Du bekommst noch eine schöne Tour zusammengestellt. Ganz liebe Grüße und viel Spaß! Sonja
Hallo!
Ja, es gab grad Entwarnung einer Expertin. Sie sagt, vieles ist einfach noch gar nicht freigegeben.
LG