Kinder und Oktoberfest – 10 ultimative Wiesn-Tipps für Familien
Kinder und Oktoberfest. Macht das Sinn?! Ja, sagen wir! Wir finden sogar: Auch für Nicht-Münchner ist die Wiesn eine Reise wert. Und mit unseren 10 Super-Wiesn-Tipps für Familien kann auch beim Oktoberfestbesuch nichts mehr schiefgehen….
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So! Es ist mal wieder soweit. Das größte Volksfest der Welt, das Oktoberfest, rockt, erschüttert und lähmt bald wieder wie jeden Herbst zwei Wochen lang München. Und allen Skeptikern zum Trotz: Wir lieben es! Gerade mit Kindern.
Bei all dem Überschwang wollen wir aber auch ehrlich bleiben: Das Oktoberfest ist ein internationales Saufgelage. Sehr viele Menschen trinken sehr viel Bier in sehr kurzer Zeit. Und das ist oft nicht schön anzusehen. Es ist laut, der Kinderwagen steckt fest und die Kleinen quengeln bei jedem Fahrgeschäft. Meist sind daher oft schon nach einer halben Stunde die Kleinen am Heulen und die Großen vor der Ehekrise. ABER: Das Oktoberfest ist trotz Touris in Almöhi-Filz-Hüten eine alte Münchener Tradition. Und was gibt es Schöneres als stramme Buam in Lederhosn und schicke Dirndl-Madel mit Flechtkränzen, die Zuckerwatte essen und Achterbahn fahren! Deswegen hüpft mein Herz auch jedes Jahr, wenn ich im Vorbeifahren schon im Juli die ersten aufgebauten Zelte auf dem Oktoberfestgelände sehe.
Und ich verspreche Euch: Nach mehr als 10 Jahre Oktoberfest-mit-Kind-Erfahrung habe ich den Dreh raus. Mit unseren 10 ultimativen Tipps wird Euer Oktoberfestbesuch mit Kind daher bestimmt eine Gaudi! Und auch Nicht-Münchner sollten auf jeden Fall mal zur Wiesnzeit vorbeischauen (Tipps, was Ihr noch so unternehmen könnt in München mit Anhang gibt’s in unserem Blogpost München mit Kindern und in unseren 15 Tipps für Kids in München). Auf geht’s! O’zapft is! Pack mas!
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 1: No-Kinderwägen-Policy
Ein Ausflug zur Wiesn mit dem Kinderwagen wird schnell zum absoluten Albtraum. Ihr kommt kaum vorwärts im Menschenmeer und ständig stolpert ein Betrunkener übers Kind. Daher lasse ich den Kinderwagen möglichst dahoam. Die Kleineren werden am besten in der Trage am Bauch oder in der Kraxe transportiert. So sind sie geschützt und sehen nicht nur Waden und Röcke. Und weil das mit den Kinderwägen so eine Sache ist auf dem Oktoberfest, gibt es auch noch offizielle Regelungen: Um 18 Uhr müssen Familien mit Kinderwägen das Oktoberfestgelände verlassen. An den Samstagen und am Feiertag (3.10.) sind Buggys und Co. sogar komplett verboten. Eine gute Nachricht haben wir aber noch: Es gibt Zeiten, zu denen der Kinderwagen auf der Wiesn kein Problem ist, weil es nicht so voll wird (siehe Tipp Nummer 2).
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 2: Beste Besuchszeiten für Familien
Wie so oft: Der frühe Vogel…! Früh aufstehen, den Kids auf dem Weg schnell eine Brezn beim Bäcker kaufen und auf geht’s! Um 10 Uhr machen die Fahrgeschäfte auf, das Partyvolk liegt noch verkatert im Bett und die Wiesn ist angenehm leer. Vormittags ist die beste Zeit für Familien – vor allem am Wochenende! Unter der Woche könnt Ihr auch am Nachmittag mit den Kids oft noch entspannt schlendern. Das Wiesnbarometer gibt Euch übrigens einen guten Überblick über volle und leere Tage und die „Stoßzeiten“ auf der Wiesn.
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 3: Familienbudget schonen
Jeden Wiesn-Dienstag ist bis 19 Uhr Familientag. Einige Fahrgeschäfte und Buden reduzieren an diesem Tag ihre Preise für Karussell, Wiesnherz und Co. Zudem gibt es eine Broschüre „Wiesn-Hits-für-Kids“. Darin findet Ihr nicht nur interessante Informationen für Familien. Es werden auch Fahrgeschäfte ausgewiesen, die besondere Rabattangebote für Familien haben. Zu erkennen sind die Fahrgeschäfte übrigens an einer runden gelben Plakette mit dem Wiesn-Wastl und dem Münchner Kindl. Das kostenlose Heft gibt es an der Tourist Information am Hauptbahnhof oder Marienplatz und es wird auch auf der Wiesn am U-Bahn-Aufgang Theresienwiese, an der Wiesn-Post am Haupteingang und am Wiesn-Logo-Stand verteilt.
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 4: Familienfreundliche Zelte
Mein persönliche Tipp zum Bierzelt mit Kids: Don’t! Zu laut, zu heiß, zu bierseelig. Wir gehen nur bei schönem Wetter mit den Kindern aufs Oktoberfest und setzen uns in einen der Biergärten. Die offizielle Regelung ist übrigens Folgende: Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nur in Begleitung ins Bierzelt oder in den Biergarten, Kinder unter 6 Jahren auch nur bis 20 Uhr. Wir persönlich mögen den Biergarten des Käfer-Zelts. Da geht es oft gesitteter zu und das Essen ist erstaunlich lecker (wenn auch nicht billig). Zwei günstigere Alternativen: Im Familienplatzl (siehe unten) gibt es einen kinderfreundlichen Biergarten, wo ihr sogar das Essen selbst mitbringen dürft und am Dienstag hält das Hofbräu-Zelt von 11 Uhr bis 15 Uhr 600 Plätze für Eltern mit Kindern frei, zu familienfreundliche(re)n Preisen.
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 5: Familienplatzl
Das „Familien-Platzl“ befindet sich in der Straße 3/Ost und ist eigens gekennzeichnet. Und das Platzl ist ein guter Ort für Familien mit kleinen Kindern etwas abseits des großen Trubels! Es gibt altersgerechte Fahrgeschäfte (Baby-Flug für die Minis, Wellenflug für die etwas Größeren, Märcheneisenbahn etc.) und einen barrierefreien Biergarten mit Kinderwagen-Parkhaus, Mikrowelle und Wickelraum. Im Biergarten könnt ihr Essen und Getränke bestellen oder – wie in Münchner Biergärten eigentlich üblich! – Euer Essen sogar selbst mitbringen.
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 6: Oide Wiesn
Die Oide (= alte) Wiesn gibt es seit 2010. Die Oide Wiesn zum 200-jährigen Wiesn-Jubiläum kam beim Publikum so gut an, dass sie seitdem jedes Jahr auf einem kleinen Areal stattfindet. Das Einlassbändchen kostet nur 3 Euro und auch die Preise der Fahrgeschäfte sind günstig. Nur einen Euro kostet zum Beispiel die Fahrt im Calypso aus den 50er Jahren. Große und kleine Motorradfans müssen unbedingt im original Motodrom von 1928 vorbeischauen, in dessen Steilwand waghalsige Motorradfahrer völlig verrückte Sachen machen. Aber Vorsicht: Auch für die Oide Wiesn solltet Ihr die Wiesn-Stoßzeiten berücksichtigen. Am Wochenende kann die Schlage recht lang werden vor dem Einlass.
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 7: Unsere Lieblingsfahrgeschäfte mit Kindern
Hier kommen unsere Highlights für Familien auf dem Oktoberfest: Die Münchner Rutschn ist eigentlich nur eine große Rutsche mit Wellen und damit auch für die Kleinsten geeignet. Einmal Autofahren wie die Großen! Kinder lieben den Kinderautoscooter. Auch das Riesenrad ist ein Muss! Der Blick auf die Wiesn von oben ist fantastisch und das Ganze ist aufregender als man denkt, weil die Gondeln nicht ganz geschlossen sind. Der traditionelle Rutschen-Turm Tobaggan ist übrigens nicht nur eine Gaudi beim Rutschen, sondern auch beim Zuschauen. Denn ein Förderband katapultiert Rutschwillige ziemlich schnell den Turm hoch. Stramme Helfer stehen daher rückwärts auf dem Band und bieten den Rutschern ihren starken Arm an. Wie Männer aber nun mal so sind, wollen sie sich oft nicht helfen lassen. Und versuchen dann ihr Glück alleine. Das endet meistens darin, dass sie erst rudern, dann stolpern und schließlich im freien Fall von den Helfern gerettet werden müssen. Wir haben daher schon ganze Nachmittage lachend vor der Turmrutsche verbracht… Auch beim Teufelsrad geht es vor allem um die Schadenfreude, die ausnahmsweise mal gesellschaftsfähig ist. Auf einer sich drehenden Scheibe versuchen sich die Leute zu halten, währen der Moderator und seine Helfer ihnen das Leben schwer machen mit Stricken, Bällen und markigen bayerischen Kalauern. Man sollte allerdings als Nicht-Bayer schon sehr sprachbegabt sein, um die flotten Sprüche des bayerischen Moderators wirklich verstehen zu können. Nur für robuste Kids: Es gibt auch Kinderrunden, in denen zum Beispiel nur Mädchen oder Jungs bis zehn Jahre auf die Scheibe dürfen.
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 8: Kinder nicht verlieren
Kinder nicht verlieren – das ist auf dem Oktoberfest oft gar nicht so einfach! Aber es gibt da ein paar Tricks, wie ihr als Familie auf den Notfall gut vorbereitet seid. Wir stecken unseren Kindern zum Beispiel vorher einen Zettel mit unserer Adresse und Telefonnummer in die Dirndl- oder Lederhosn-Tasche. Die ganz Kleinen bekommen die Telefonnummer auf den Arm gemalt. Und die Kids wissen: Wenn sie verloren gehen, sollten sie zu einer Familie mit Kindern oder einem Polizisten gehen. Ist es dann doch passiert, keine Panik! Es gibt auch eine Kinderfundstelle im Servicezentrum hinter dem Schottenhamel-Zelt. Die kleinen Mäuse werden dort betreut, bis Ihr da seid. Übrigens: In der Kinderfundstelle könnt Ihr auch einfach so zum Wickeln oder Stillen vorbeikommen.
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 9: Quengel-Alarm minimieren
Trotz Familientag und Rabattaktionen geht ein Wiesn-Besuch ins Geld. Damit das Ganze nicht in einem total Quengel-Desaster endet, machen wir vor dem Besuch erst mal eine klare Ansage, was wir nicht kaufen werden (z.B. Luftballons für 30 (!) Euro) und wie viele Fahrten pro Kind genehmigt sind. Die Große bekommt ein Budget, das sie selbst in Fahrten und/oder Süßigkeiten verpulvern kann. Das funktioniert erstaunlich gut. Am Ende müssen wir sie sogar meist überreden, Ihr Geld auszugeben. Mit dem eigenen Geld werden sie plötzlich ganz geizig…
Oktoberfest-mit-Kindern-Tipp No 10: Hotels zur Wiesnzeit
Hotelzimmer sind zur Wiesnzeit rar und sehr teuer! Deshalb gilt: Unbedingt ein Jahr im Voraus buchen, wenn Ihr Euch als Nicht-Münchner ins Wiesngetümmel stürzen wollt. Unser Hoteltipp: Das Hotel Cocoon in München. Eine alpenschicke Unterkunft direkt am Hauptbahnhof, die zwar mitten im Trubel liegt, aber dank ruhiger Seitenstraße und großer Zimmer trotzdem für Familien super geeignet ist.
Diese Tipps stammen von Sonja Alefi, der Gründerin von Little Travel Society. Trotz Reiselust liebt sie auch ihre Münchner Heimat sehr und findet: Auf der Wiesn, da sollte jeder mindestens einmal im Leben gewesen sein. Gerade mit Kindern!
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Ich würde mit Kindern nur montags bis donnerstags vormittags zur Wiesn gehen. Und nur durch die Schaustellerstrasse und zur Oidn Wiesn gehen.