Die besten Tipps für Euren Familienurlaub in Niedersachsen – von den Harzer Bergen bis zum Nordseestrand

„Familienurlaub in Niedersachsen?! Echt jetzt?!“ Das höre ich oft und, wie viele Hannoveraner, bin ich es gewohnt, meine Heimatstadt mit vollem Einsatz gegen ihren schlechten Ruf verteidigen zu müssen. Wahre Lobeshymnen kann ich mittlerweile über mein „Heimat-Bundesland“ trällern!  Dieser Artikel ist übrigens laut Definition „Werbung“, da er durch die Tourismus Marketing Niedersachsen gesponsert wurde. Da ich jedoch eine so stolze Niedersächsin bin, könnt Ihr Euch sicher sein, dass alle Tipps in diesem Blogpost „Familienurlaub in Niedersachsen“ von ganzem Herzen kommen und ich nur über das geschrieben habe, was ich auch wirklich empfehlen kann. Damit Ihr aber nicht nur meine persönlichen Lieblingsecken kennenlernt, haben wir uns eben noch die Profis der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH mit ins Boot geholt. Die haben nämlich so richtig Ahnung von familienfreundlichen Orten und Reisen mit Kids in Niedersachsen. Haltet daher bei Eurem Familienurlaub in Niedersachsen auch nach dem Qualitätssiegel „KinderFerienLand“ Ausschau, das die Landesmarketing Organisation zusammen mit dem Land Niedersachsen entwickelt hat. Dieses Siegel ziert über 260 Betriebe wie zum Beispiel Freizeitparks, Schwimmbäder, Museen aber auch Restaurants, Hotels und Ferienhäuser, die besonders familienfreundlich sind (eine Auflistung findet Ihr hier).

Familienurlaub in Niedersachsen – viel, viel cooler als die meisten denken!

Ich habe mich schon oft gefragt, warum eigentlich allein schon das Wort „Bayern“ bei vielen Familienurlaubern automatisch zu leuchtenden Augen führt, „Niedersachsen“ aber so gar keine Reaktion auslöst? Schweigen im Walde. Ratlose Gesichter. Denn eigentlich ist Niedersachsen ein wunderbares deutsches Urlaubsbundesland, in dem der Tourismus eine große Rolle spielt: Über 15 Millionen Urlaubsgäste sind jedes Jahr in meinem Niedersachsen unterwegs. Tendenz jedes Jahr steigend!

Wahrscheinlich sind sich einfach viele Familien am Nordseestrand oder in den Harzer Bergen gar nicht so recht bewusst, dass sie gerade in Niedersachsen urlauben. Das ist beispielsweise bei Bayern ganz anders. Bayern – das ist Berge, Biergarten, Bayerischer Dialekt, Bauernhof. Und das posaunen die Bayern auch gerne in ihrer „mia san mia“-Mentalität nach außen (das wird unserer Vollblutbayerin Sonja nicht gerade gefallen. Ich hoffe, dieser Teil schafft es durchs Lektorat… Anm. der Redaktion: Ich bin beleidigt!). Der Niedersachse ist dagegen bekannt dafür, bescheiden zu sein. Er stellt sein Licht gern unter den Scheffel. Was völlig unnötig ist – ein Familienurlaub in Niedersachsen ist nämlich ein richtiges, echtes All-Inklusive-Paket! Ihr werdet sehen…

Denn wir sind Fischköppe, aber auch Spargelköpfe, wir schnacken Platt im Norden und das beste Hochdeutsch überhaupt in Hannover. Für uns gibt es sogar eine eigene Witzekategorie (wer kennt den: „Wie viele Ostfriesen braucht man, um eine Kuh zu melken?“) und trotzdem reicht manchmal ein einfaches „Moin“ – und es ist alles gesagt. Bei uns findet Ihr Land, das platt ist wie eine Flunder, die schönsten Nordseestrände, könnt aber auch in den Harzer Bergen kraxeln. Ihr radelt durch Rapsfelder oder düst durch Freizeitparks, plantscht in Badeseen oder bummelt durch Altstädte. Selbst aufs Skifahren müsst Ihr nicht verzichten.

Man kann Niedersachsen eben nicht mit einem Satz beschreiben wie andere Regionen Deutschlands! Langweilig wird Euch jedenfalls ganz sicher nicht, wenn Ihr in Niedersachsen mit Kids unterwegs seid. Nachdem wir das jetzt endlich mal geklärt hätten, kommen wir erst so richtig in Fahrt: Wir arbeiten uns nämlich jetzt mal durch dieses schöne Bundesland mit Tipps für Euren nächsten Familienurlaub in Niedersachsen. Von der Nordseeküste bis zur Lüneburger Heide, nach Hannover, ins Emsland und in den Harz. Los gehts mit dem hohen Norden:

Moin Moin! – Familienurlaub in Ostfriesland an der Nordsee

Mit den Teenies auf Norderney kiten, in Cuxhaven mit den Kleinen im Watt auf Würmersuche gehen, auf Spiekeroog Sandburgen bauen oder in Ostfriesland sich mal so richtig durchpusten lassen – nicht umsonst gehört die Nordsee und deren großen und kleinen Inseln zu den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands.

Und hier an der Nordsee liegt auch die Region Niedersachsens, die bei Euch wahrscheinlich am ehesten eine Flut an Assoziationen auslöst. Ostfriesland – das ist für viele „Moin, moin“, Regenjacke, Tee, Ottos Ottifanten, Schafe und – natürlich! –  die berühmten Ostfriesenwitze. Denke ich an Ostfriesland, sehe ich vor meinem geistigen Auge aber Inselchen mit blütenweißen Sandstränden und vor allem das romantische Hinterland mit Schafherden und Deichen. Besonders schnuckelig ist der kleine Ort Greetsiel direkt am Niedersächsischen Wattenmeer in der nordwestlichsten Ecke Ostfrieslands. Zwischen schaukelnden Krabbenkuttern im über 600 Jahre alten Hafen, historischen Windmühlen, rot-gelben Leuchttürmen auf und hinter den Deichen und wunderhübschen historischen Backsteinfassaden könnt Ihr hier in den schicken 20 Ferienhäusern und -wohnungen der Friesen Apartments urlauben und feinste Nordseeluft schnuppern. Kinners, ich sag’s Euch: Das ist Ostfriesland wie aus dem Bilderbuch. Auch außergewöhnliche Unterkünfte hat das hübsche Hinterland im hohen Norden zu bieten: In den Lütetsburg Lodges urlaubt Ihr beispielsweise in richtig coolen Baumhäusern mitten im Grünen AUF einem Golfplatz im Lütetsburger Schlosspark. Allein die Anreise im Golfcart, lässt Kinderaugen strahlen. Und der nächste Nordseestrand ist gerade mal zehn Autominütchen entfernt.
Und psst… ruhiger und günstiger ist das Wohnen in Ostfriesland meist noch dazu als in den Nordsee-Hotspots auf den Inseln. Die erreicht Ihr aber problemlos bei einem Tagesausflug: Ab Greetsiel werden z.B. Tagesfahrten auf die hübsche, autofreie Insel Juist angeboten. Und von Norddeich setzt Ihr in einer knappen Stunde mit der Fähre nach Norderney über.

Die hübsch sanierte “HafenKOJE” von 1792  (Foto: Friesen Apartments GmbH)

Ostfriesland Urlaub in den schicken Baumhäusern der Lütetsburg Lodges (Foto: Golfanlage Schloss Lütetsburg GmbH & Co. KG)

Wenn Ihr nach noch mehr echten Geheimtipps an der Nordsee sucht, lest unbedingt mal in unseren Blogpost Nordseeurlaub mit Kindern rein. Der ist nämlich prallvoll gefüllt mit all den Insider-Ideen meiner Hamburger und Cuxhavener Little-Travel-Kolleginnen Anael und Tanja!

Unser Nordlicht Anael verrät Euch die besten Tipps für Euren Familienurlaub an der Nordsee (Foto: Anael Heidweiler)

Bunt, bunter, Lüneburger Heide mit Kindern

Weiter geht’s mit unserer Familien-Niedersachsenreise Richtung Lüneburger Heide, im Nordosten Niedersachsens. Die ist mit ihren wenigen Höhenmetern nämlich geradezu prädestiniert für Wander- oder Radtouren mit kurzbeinigen Drei-Käse-Hochs und kinderwagenschiebenden Eltern. Die rosa-violett leuchtenden Heideflächen, das mystische Moor und die verwunschenen Wälder sorgen aber für die nötige Abwechslung. Hier und da helfen natürlich auch die lustig dreinschauenden Heidschnucken dabei, die Kids bei Laune zu halten (für Nicht-Nordlichter: Heidschnucken sind keine Blumen, sondern Schafe. Das wusste die Bayerin im Team nicht und bekam den Hohn und Spott der Nordlichter zu spüren).

Wander- und Radtouren mit Kindern in der Lüneburger Heide

Gleich zwei Naturparks mit kinderwagentauglichen Wanderwegen und laufradfreundlichen Radwegen findet Ihr in der Lüneburger Heide: Den Naturpark Lüneburger Heide und den Naturpark Südheide. Mit Kindern ist der Märchenwanderweg „der Trickser“ in der Nähe von Jesteburg zum Beispiel famos. Hier entdecken Eure Minis – immer dem zerbrochenen Zauberstab nach – quer durch einen verwunschenen Wald 20 Mitmach-Stationen. Der Heidschnuckenweg führt Euch zwar einmal quer durch die Lüneburger Heide (von Nord nach Süd), ermöglicht aber auch kleinere Etappen, die gut mit Kindern zu bewältigen sind. Tierisch wird’s, wenn Ihr mit Peppi, Felix und Co. loszieht. Wer das ist? Das sind die Esel von Sonja Scholling, die geführte Esel- oder Ponywanderungen für Familien in der Lüneburger Heide anbietet. Und wenn die Beine dann doch zu müde werden, könnt Ihr die Lüneburger Heide mit Kindern auch bei einer Kanutour vom Wasser aus erkunden. Paddelnd schlängelt Ihr Euch die Ilmenau, die Luhe oder die Örtze entlang.

Haben wir zu viel versprochen? So „bunt“ wandert Ihr durch die Lüneburger Heide (Foto: Lüneburger Heide GmbH – Dominik Ketz)

Aber nicht nur die kunterbunte Natur ist ein Highlight in der Lüneburger Heide, es gibt auch ein paar richtig coole Familien-Attraktionen:

Ausflugsziele für Familien mit Kindern in der Lüneburger Heide

• Der Heide Park Soltau ist Norddeutschlands größter Freizeitpark. Vom Peppa Pig Land für die Minis bis zum Achterbahn-Adrenalinschub wird hier alles geboten.

• Im Freilichtmuseum am Kiekeberg erkundet Ihr in mehr als 40 historischen Gebäuden und Gärten, wie das Leben in der Lüneburger Heide von 1600 bis in die 1950er Jahre aussah. Und spätestens wenn der Schmied am offenen Feuer mit Hammer und Amboss das erste Hufeisen schlägt, habt Ihr auch die kleinen Urlaubsbegleiter auf Eurer Seite.

• Das Berg & Tal Abenteuer Resort in Bispingen (ehemals Snow Dome) macht es möglich, dass Ihr selbst in der platten Lüneburger Heide nicht aufs Ski- und Snowboardfahren verzichten müsst. Feinster Pulverschnee das ganze Jahr, Anfängerhügel für Eure Minis, Spielplätze, Kletterwand und Hüpfburg für Schneemuffel inklusive.

• Im Barfußpark Lüneburger Heide heißt es „back to nature“ und entschleunigen! Denn den knapp 3 km langen Barfußpfad kann man nur langsam nackten Fußes durchschreiten (sonst: autsch, ah, oh!). Über 60 verschiedene Stationen mit unterschiedlichen Untergründen gilt es zu passieren. Am Ende gönnt Ihr Euch alle noch eine coole Knabberfisch-Pediküre.

• Bei Schumachers Motodrom in Bispingen könnt Ihr mit Euren kleinen (und großen) Rennfahrern auf der Kartbahn Runden drehen. Ihr solltet vorab aber auf jeden Fall ein Zeitfenster für Euch reservieren, weil das Motodrom eine der beliebtesten Kartbahnen in Norddeutschland ist. Eure Minis dürfen ab 8 Jahren selbst ans Steuer.

• Auf dem Baumwipfelpfad Heidehimmel in Niendorf seid Ihr per Du mit dem Eichhörnchen, das gerade in der Baumkrone sitzt. Schließlich spaziert Ihr nur ein paar Meter daneben auf Norddeutschlands höchstem Baumwipfelpfad. Und wenn Ihr von oben in den Wildpark späht, seht Ihr vielleicht ein paar scheue Luchse.

• Das Verrückte Haus in Bispingen steht Kopf – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Allein schon wegen der wahnsinnig lustigen Urlaubsfotos solltet Ihr diesem Kopfstadthaus einen Besuch abstatten. Oder habt Ihr bereits ein Bild, auf dem Ihr kopfüber in der Toilette hängt?!

Steht Kopf und sorgt für jede Menge Gaudi beim Urlaubsfoto-Schießen: Das verrückte Haus in Bispingen. (Foto: Das verrückte Haus)

Stadtbummel in der Lüneburger Heide  – Celle und Lüneburg mit Kindern

Mich verbindet ja eine besondere Liebe zu Lüneburg. Schließlich habe ich dort studiert und direkt am Stint gewohnt, dem alten Fischmarkt am Fluss – wo die mittelalterlichen Häuschen eine schöne Fotokulisse und die Restaurants eine tolle Schlendermeile bieten. Natürlich wohnte ich damals stilecht in einem der zuckersüßen, schiefen Fachwerkhäuser! Und diese kleine Hansestadt ist auch ein Träumchen für einen Tagesausflug mit Kindern. Kleine Gassen zum Verstecken, große Plätze zum Toben und jede Menge netter Cafés und Eisdielen fürs Naschen. Lasst Euch am besten einfach ein bisschen treiben. Und für kindgerechte Kultur sorgt das Salzmuseum – wer hätte gedacht, dass schnödes Salz so spannend sein kann! Übrigens: Auch Celle solltet Ihr bebummelt haben! Celle gilt als südliches Tor zur Lüneburger Heide und eignet sich mit seiner charmanten Altstadt und den historischen Fachwerkhäuschen auch bestens dafür. Praktisch mit Kids: Die Wege sind kurz und im Sommer können die Minis in den Wasserspielen in der Fußgängerzone plantschen. Sehenswert in Celle ist auch das Herzogschloss, das spannende Themenführungen für Kinder anbietet.

Familien-Städte-Trip in Niedersachsen:
Hannover (und Region) mit Kindern erleben

Herzlich willkommen in meiner Heimat, denn in Hannover bin ich geboren und aufgewachsen, hierhin bin ich nach Studium und Auslandsaufenthalten wieder zurückgekehrt. Ich muss aber zugeben: So richtig kennengelernt habe ich Hannover und seine Region erst, als ich Mama wurde. Denn mittlerweile bin ich (gefühlt) alle laufradtauglichen Wege abgefahren, habe an allen möglichen Badestränden Sandburgen gebaut und mich durch sämtliche Kinder-Menüs gegessen.

Fangen wir direkt mal mit dem Herzstück der Region Hannover an: die Landeshauptstadt! Deutschlandweit bekannt als eine der langweiligsten und (böse Zungen behaupten) hässlichsten Städte Deutschlands. Humbug! Denn Ihr müsst nur wissen wo´s lang geht in meinem Hannover. Wo sonst kann man mitten in der Stadt in einem riesigen Wald verstecken spielen und auf Bäume klettern? Ganze 640 Hektar ist die Eilenriede groß und gehört damit zu den größten Stadtwäldern Europas. Selbst der Hyde Park in London kann da nicht mithalten! Sogar Reitwege, 10 (!) Spielplätze, ein Minigolfplatz, vier Rodelberge, einen Hochseilgarten, und einige gemütliche Cafés (unbedingt einen Abstecher ins urige Milchhäuschen machen…) gibts in diesem Stadtpark.

Übrigens: Von der Eilenriede aus seid Ihr mit dem Rad oder dem Bus in wenigen Minuten wieder im Stadtzentrum. Hier lohnt sich auf jeden Fall ein Bummel durch Hannovers Altstadt. Die ist mit Ihren verwinkelten Gassen, den Fachwerkhäusern und kleinen Läden nicht nur hübsch, sondern auch so klein, dass der „laaaangweilig“-Chor der Minis keine Chance hat. Und falls doch, dann gibt es bei Francesca & Fratelli die beste Pizza der Stadt als Bestechung (habe ich schon erwähnt, dass meine zweite, oder besser gesagt, erste Heimat Italien ist?). Nur einen Katzensprung entfernt  – wie fast alles in Hannover – findet Ihr das Neue Rathaus, das kürzlich erst unter die Top 80 der deutschen Sehenswürdigkeiten gewählt wurde. Klingt auf den ersten Blick wie langweiliger Erwachsenenkram, aber im Inneren des schlossähnlichen Gebäudes versteckt sich ein kleiner Bogenaufzug (der übrigens einzigartig in Europa ist), der Euch und Eure Kids hoch in die Kuppel des Rathauses fährt. Schiefe Auffahrt und Traumblick über die Stadt bis hin zum Harz inklusive!

Wenn Eure Beine dann noch immer nicht müde sind, schlendert Ihr einfach weiter, einmal durch den Maschpark, der direkt an die Rückseite des Rathauses angrenzt, und kommt in weniger als 10 Minuten an den Maschsee. Unser Wassersport- und Flanier-Eldorado in Hannover! Eine Runde Tretboot im VW-Beatle muss auf jeden Fall drin sein und dann habt Ihr Euch alle eine Pause in einem der Biergärten oder – wer es etwas schicker mag – im Pier 51 mit Terrasse auf dem Steg verdient.

Noch mehr Wasserspaß könnt Ihr übrigens bei einer Paddeltour durch Hannover erleben. Ob geführt oder auf eigene Faust, entscheidet Ihr. Und je nach Alter Eurer Kids könnt Ihr diese sogar mit einer GPS-Schatzsuche verbinden. Hannover aus der Entenperspektive – wenn das mal keine besondere Stadtführung ist! Paddelboote, Kartenmaterial und Rettungswesten (auch für Kinder) bekommt Ihr vom jeweiligen Anbieter.

Das grüne Hannover hat übrigens noch ein Highlight zu bieten: Die Herrenhäuser Gärten. In einem der wichtigsten Barockgärten Europas können die Drei-Käse-Hochs nämlich unbeschwert über die Wiesen rennen, sich durch den Irrgarten aus Hecken schlängeln oder Schmetterlinge beobachten. Wenn Euch aber das Wetter einen Strich durch die Heile-Welt-Familienurlaubsrechnung macht – was in Hannover ehrlicherweise schon mal vorkommen kann – müsst Ihr auch nicht Trübsal blasen. Hier kommen nämlich noch ein paar Ausflugsideen mit Kindern bei Regen:

• Zinnober – Mitmach-Museum für Kinder: Wenn Ihr Museum mit gelangweilten Kindergesichtern und ständigem Pssssst-Gesage assoziiert, kennt Ihr das Zinnober noch nicht! In diesem Mitmachmuseum in Hannover Linden ist Anfassen ausdrücklich erwünscht. Denn ob an der Verkleidungskiste oder mit einem Aufgabenzettel in der Hand – ein Museumsbesuch ist hier alles andere als langweilig! Informiert Euch vor Eurem Besuch am besten auf der Internetseite des Zinnobers über die aktuelle Ausstellung. Diese richtet sich nämlich an bestimmte Altersgruppen (in der Regel seid Ihr hier mit Kindern im Alter von 4-12 Jahren gut aufgehoben). Außerdem sind die Vormittage unter der Woche meist für Schulklassen reserviert.

• Landesmuseum Hannover: Im Landesmuseum Hannover erkunden die Kleinen dank Touchscreen, Videostationen und interaktiven Spielen ganz selbstständig drei Themenwelten. Museumsbesuch 2.0 also. Zudem gibt es Schaukästen, Terrarien und Aquarien und ein riesiges Dinosaurierskelett. Freitags von 14 bis 17 Uhr könnt Ihr sogar kostenlos durch die Welten schlendern und in regelmäßigen Abständen werden spezielle Familienführungen und Mitmachprogramme für Kinder angeboten.

• Neon Golf Hannover: 3-D-Brille auf und los geht’s! Beim Neon Golf mitten in der City wird selbst der gelangweilteste Teenie anerkennend nicken. Knallbunte Wände und Fußböden werden durch Schwarzlicht spektakulär in Szene gesetzt und Ihr spielt Euch – umgeben von Fischen, Kraken, Weltraum oder Dschungel – durch 18 verschiedene Minigolf-Bahnen. Wichtig für die Familien-Ausflugsplanung: Kinder dürfen erst ab 115 cm Körpergröße mitspielen.

• Jump Park Hannover: Im Jump Park springt Ihr über mehr als 30 zusammenhängende Trampoline, schmeißt Euch in ein mit Schaumstoff-Würfeln gefülltes Becken oder erlebt in einer aufblasbaren Riesen-Bubble den Spaß Eures Lebens (selbst getestet!). Damit es für die kleinen Hüpfer nicht zu wild wird, sind die Trampoline zu bestimmten Zeiten auch nur für Kinder unter 9 Jahren reserviert. Und noch ein kleiner „Neben-Tipp“: Direkt um die Ecke findet Ihr das Andronaco. Ein riesiger italienischer Supermarkt, bei dem Ihr auch lecker Essen könnt.

• Hannover Airport: Wenn Ihr einen flugzeuginteressierten pilot-to-be in Eurer Familie habt, dann müsst Ihr unbedingt dem Hannover Flughafen einen Besuch abstatten. Nicht nur, um die Flugzeuge bei Start und Landung zu beobachten. Denn in der Ausstellung „Traum vom Fliegen“ gibt es Flugzeugteile zum Anfassen, Flugsimulatoren und Multimedia-Stationen zum Mitmachen. Außerdem gibts noch einen riesigen Spielplatz zum Toben, Klettern und Bobbycarfahren. Wichtig: Für den Flugsimulator müsst Ihr Euch vorher anmelden. Alles andere könnt Ihr einfach spontan besuchen. Die genauen Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet Ihr hier.

• GOP Varieté Theater: Seit Anfang des 20. Jahrhunderts besteht dieses Varieté Theater im Georgspalast (kurz GOP) schon und zeigt im zweimonatigen Wechsel verschiedene Theater-Inszenierungen, Akrobatik-Vorstellungen oder Kinder-Musicals. Und lecker essen kann man dabei auch noch: Der Restaurantbesuch wird mit dem Theaterspektakel kombiniert. Schaut am besten vorher auf der Internetseite des GOPs, was gerade gespielt wird. Denn manchmal werden auch spezielle Aufführungen für Kinder ab 4 Jahren gezeigt.

Einfach nur WOW: Das neue Rathaus in Hannover! (Foto: Kristina Ferreira Borges)

Was für ein Ausblick von der Kuppel des neuen Rathauses… (Foto: Kristina Ferreira Borges)

Über den Maschsee schippern – geht sogar mit den kleinsten Drei-Käse-Hochs (Foto: Lucia Vaccaro Notte)

Dschungel-Feeling im Maschpark Hannover (Foto: Kristina Ferreira Borges)

Eine Radtour durch die Herrenhäuser Gärten – geht sogar schon mit 3-Jährigen! (Foto: Lucia Vaccaro Notte)

Hannover mit Kindern: Das Umland hats auch in sich…

Auch wenn Hannover wirklich viel zu bieten hat, Ihr solltet auch mal die Umgebung unsicher machen:

Kiten, Baden, Sandburgen bauen: Das Steinhuder Meer mit Kindern

Unter schattenspendenden Bäumen parken, eine Allee entlang spazieren und dann: Der Blick auf puderweichen Sandstrand mit seichtem Einstieg ins Wasser! Hinter Euch ein verwunschener Wald, ringsherum nichts als Natur. Was wie ein Reisebericht aus der Toskana klingt, sind unsere Erfahrungen vom Steinhuder Meer! Keine 40 Minuten von Hannover entfernt findet Ihr dieses Meer, das eigentlich ein See ist – nämlich der größte See Niedersachsens. Hier könnt Ihr: Plantschen, Sandburgen bauen, Kiten, Stand Up Paddeln, Segeln oder einfach nur die Seepromenade entlang schlendern. Das wohl beliebteste Ausflugsziel am Steinhuder Meer ist jedoch die Insel Wilhelmstein. Von Steinhude oder Mardorf aus schippert Ihr mit einem sogenannten „Auswanderer“, einer offenen Segeljolle, zur Festung Wilhelmstein, die auf der gleichnamigen und künstlich angelegten Insel liegt. Ein Schlösschen samt Turm, ein Modell des ersten Deutschen U-Boots und ein kleines Museum über den Naturpark Steinhuder Meer warten auf dem Inselchen dann auf Euch. Mit kleinen Kids ist übrigens die Badeinsel in Steinhude optimal, weil der Einstieg ins Wasser ganz seicht ist und es ausgedehnte Sandstrände gibt. Uns persönlich ist es hier im Sommer immer ein bisschen zu voll. Daher verziehen wir uns lieber ans Nordufer, nach Mardorf, an den Badestrand „Weiße Düne“. Sowohl in Steinhude als auch in Mardorf könnt Ihr Surf- und Segelkurse für Kids ab 6 Jahren buchen. Und weil die Brise hier nicht so steif weht wie an der Nordsee, habt Ihr die idealen Bedingungen für Anfänger-Kids. Und noch ein Tipp am Steinhuder Meer, der aber nichts mit Wasser zu tun hat: Im Hochseilgarten SeaTree Abenteuerpark dürfen die Kids ab 8 Jahren durch die Bäume hangeln und auf Seilrutschen sausen.

Mountainbiken, Wandern und auf Bäume klettern: Mit Kids im Deister

Der Deister liegt nur 30 km südwestlich von Hannover und ist ein Outdoor-Eldorado. Als Motivation für die Kleinen gibt es sogar einen Wanderpass, in dem Ihr Euch an zwölf Orten einen Stempel abholen könnt. Den Pass bekommt Ihr kostenlos in den Touristik-Büros. Auch Mountainbiker kommen im Deister voll auf ihre Kosten. Entweder bei einer ausgedehnten Tour oder auf den extra angelegten Trails. Aber keine Sorge. Ihr müsst im Deister nicht zwingend sportliche Höchstleistungen abliefern. Ihr könnt auch einfach nur (so wie wir) den Walderlebnispfad lang schlendern. Besonders schön sind übrigens die Wennigser Wasserräder im Deister. Am besten parkt Ihr Euer Auto am Wanderparkplatz in der Nähe des Wennigser Marktes und dann geht’s auf bollerwagentauglichen Wegen hoch zur Feldbergquelle, wo Euch entzückende Miniatur-Wassermühlen erwarten. Und wer genau hinsieht, entdeckt vielleicht sogar Ernie von der Sesamstraße…

Dino-Fans, aufgepasst! Der Dinosaurier Park Münchehagen

Ihr wolltet schon immer mal ECHTE Dinosaurier-Spuren sehen? Dann müsst Ihr in den Dinopark Münchehagen. Hier haben ein paar Dinosaurier nämlich vor gut 139 Millionen Jahren 250 Fußabdrücke hinterlassen. Und mittlerweile sind noch mehr als 230 lebensgroße Dinosauriermodelle dazugekommen. In der Mitmach-Halle dürft Ihr dann ein künstliches Dinosaurier-Skelett ausgraben, Gold schürfen oder auf die Suche nach Versteinerungen und Halbedelsteinen begeben. Der Dinopark liegt ca. 45 Autominuten von Hannover entfernt und lässt sich super mit einem Strandtag in Steinhude kombinieren.

Wasser, Wald und Wohlfühl-Atmosphäre: Ein Tag am Steinhuder Meer (Foto: Lucia Vaccaro Notte)

Hoch hinaus: Bäumeklettern im Deister (Foto: Lucia Vaccaro Notte)

Große Dino-Liebe im Dinosaurierpark Münchehagen (Foto: Kristina Ferreira Borges)

Niedersachsen mit Kindern im Emsland – von Wassersport bis Waldtheater

Weiter geht’s mit unserer Niedersachsenreise Richtung Nordwesten. Um hier nicht unangenehm aufzufallen, solltet Ihr jedoch vorher „tach“, „moin“ und „tschööö“ in Euren Wortschatz integrieren. Und nicht wundern, wenn Ihr manchmal nur Bahnhof versteht! Das liegt dann wahrscheinlich nicht (nur) am Schnaps, der hier gern zum Grünkohl mit Pinkel kredenzt wird, sondern eher daran, dass der Emskopp vor allem auf dem Land – wie die benachbarten Ostfriesen – noch gerne sein Platt pflegt. Seid Euch aber gewiss, dass Ihr hier nicht nur Tee trinken müsst, sondern auch jede Menge erleben könnt als Familie. Daher werdet Ihr im Familienurlaub im Emsland sicher nicht schlecht zufrieden sein (womit der Emsländer „unzufrieden“ meint).

• Wassersport und Badespaß am Heeder See: Mit seinen zwölf Hektar gehört der Heeder See zu den größten Gewässern im Emsland. Vom Tretboot über Wasserski bis hin zur Wakeboard-Anlage – Wassersportfans werden hier auf jeden Fall glücklich. Mit einer Länge von fast einem Kilometer gehört die Wasserski- und Wakeboardanlage auf dem Heeder See zudem zu den größten in Europa! Abseits des Wassers können Eure Minis auf dem Trampolin hüpfen, Sandburgen bauen und den Spielplatz unsicher machen, während Eure Teenies sich beim Beachvolleyball versuchen.

• Löwenzahn-Entdeckertouren im Fullener Wald: Ganz ohne Peter Lustig aber mit mindestens genauso viel Spaß warten die jeweils 2,5 km langen Entdeckerpfade im Fullener Wald darauf, von Euch erkundet zu werden. Entlang der Wege sorgen interaktive Elemente für spannende und lustige Zwischenstopps. Wie weit springt eigentlich ein Hase? Und was ist das eigentlich für ein Baum? Unser Favorit: Das Wald-Xylophon!

• Playmobil-Wonderland in den Miniwelten Lathen: Kennt Ihr ein Kind, das kein Playmobil mag? Also, wir nicht. Und daher gibt es von uns ´ne fette Empfehlung für die Miniwelten in Lathen. Hier könnt Ihr die private Playmobil-Sammlung von Jürgen Eden besichtigen – mit 3.000 Playmobil-Figuren und 300 Fahrzeugen. Und bauen dürfen die Minis hier natürlich auch selbst.

• Freizeitpark und Spaßbad im Schloss Dankern: Toben, hüpfen, planschen, rutschen, klettern, minigolfen, buddeln, schaukeln, baden und …. dann alles wieder von vorn. Im Ferienzentrum Schloss Dankern gibt es In- und Outdoor Spielmöglichkeiten, ein Spaßbad mit Wasserspielplatz und unzähligen Rutschen, ein Trampolin, eine Seilbahn, eine Drachenburg und einen Minibagger. Sogar einen eigenen Badesee mit Strand, eine mittelalterliche Adventure-Golfanlage und einen Hochseilgarten habt Ihr direkt vor der Tür.

• Familien-Musical der Emsländischen Freilichtbühne Meppen: Mitten im Esterfelder Forst liegt die meistbesuchte Freilichtbühne Norddeutschlands. Von Mai bis September werden auf der Naturbühne im Wald Musicals und Theaterstücke unter freiem Himmel aufgeführt. Für Familien gibt es spezielle Inszenierungen, wie z.B. das Musical zum Disney-Film Shrek. Alle Infos zu Spielzeiten und Vorführungen findet Ihr hier.

• Zu Besuch beim Schlossgeist im Emslandmuseum Schloss Clemenswerth: Mit dem Bollerwagen durchs Museum? Auf Schatzsuche durch die Waldparkanlage? Genau so läuft das hier! Im Emslandmuseum Schloss Clemenswerth galoppieren Eure Minis mit selbstbemalten Steckenpferden durch die Prärie… äh… Wiesen und basteln sich in der Upcycling-Schmuckwerkstatt – inspiriert von den barocken Schmuckstücken des Museums – ihre ganz eigenen Urlaubserinnerungen.

Volle Wasserkraft voraus! Am Heeder See kommen sportliche Teenies voll auf ihre Kosten! (Foto: Bluebay Heeder See OG Co KG M.Ebert)

Von Römerschlachten und Dinofährten: Das Osnabrücker Land mit Kindern entdecken

Das Osnabrücker Land im Südwesten Niedersachsens ist landschaftlich unglaublich abwechslungsreich. Zudem: Vom „Weg der Sinne“ übers Sole-Freibad bis hin zu lebensgroßen Dinosauriermodellen im Naturpark TERRA.vita gibts hier alles, was das Familien-Urlaubsherz begehrt! Schwimmen, Surfen und SUPen könnt Ihr auf dem Dümmer See. In die Zeit der Römer und Germanen geht es im Museum und im Park Kalkriese inklusive Hochseilgarten und Geocaching. Und dann wären da natürlich noch der berühmte Teutoburger Wald, die vielen Flussauen und mystischen Moore.

• Wow- und Oooh-Momente im Schloss Ippenburg: Die Ippenburg und ihre drei Vorgängerbauten sind seit der Gründung im späten 14. Jahrhundert ununterbrochen im Besitz der Familie von dem Bussche-Ippenburg gewesen. Die Schlossherrin – Freifrau Viktoria von dem Bussche – hat mit ihren großen Gartenfestivals dem Schlossgarten zu internationalem Ruhm verholfen. Der 80.000 Quadratmeter große (!) Park mit Rosarium, dem größten Küchengarten Deutschlands und einem „Mundraubgarten“ ist ein echtes Highlight. Während der Festivals und an den Schau-Sonntagen im Sommer, könnt Ihr hier schlendern und träumen, während die Kids sich durchs Kinderprogramm spielen. Ein gediegen-blumiges Erlebnis für Groß und Klein.

• Wandern mit Kindern im Osnabrücker Land: Im Natur- und Geopark TERRA.vita erwarten Euch unzählige Wanderwege und Radwege sowie drei Millionen Jahre Erdgeschichte! Denn hier wandert es sich nicht nur durch den verwunschenen Teutoburger Wald oder das malerische Wiehengebirge, Ihr dürft auch noch auf Saurierfährten schleichen, spaziert über einen Baumwipfelpfad und geht beim Geocaching auf Schatzsuche. Der Naturpark TERRA.vita hält zahlreiche familientaugliche Routen für Euch bereit und wurde im Jahr 2015 sogar als UNESCO Global Geopark ausgezeichnet.

• Städtetrip mit Kids im Naturpark: Ihr habt richtig gelesen! Denn Osnabrück mit der historischen Altstadt und dem Rathaus des Westfälischen Friedens ist die einzige Großstadt Deutschlands, die in einem Naturpark liegt – eben dem Geopark TERRA.vita. Wenn Ihr daher mal den „Park-Koller“ bekommt, gehts einfach in dieses hübsche Städtchen für Stadtbummelei und ein Eis zwischen bunten Fachwerkhäusern.

• Badeseen und Wassersport: Segeln, Surfen, SUPen, Kanu fahren und Co. könnt Ihr am Dümmer See nordöstlich von Osnabrück. Planschen und Sandburgen bauen natürlich auch. Und wenn der See im Winter zufriert, kann man dort auch Schlittschuh fahren und Eissegeln. Hier urlaubt Ihr mit der ganzen Familie übrigens besonders hübsch in den märchenhaften, denkmalgeschützten Reetdach-Ferienhäusern von Dümmer Living. Oder Ihr lasst Euch im schnuckeligen Hotel Stratmanns Haus am See verwöhnen: mit Spa, Pool und cooler Beach-Bar direkt am See. Nördlich von Osnabrück könnt Ihr auch auf dem Alfsee Eure Wassersportskills trainieren. Dort befindet sich eine Wasserski- und Wakeboard-Anlage. Zudem gibt’s hier ein Strandbad mit Aquaparks, ein Bistro und eine Minigolf-Bahn.

• Eine Reise in die Vergangenheit: Im Osnabrücker Land gibt’s Geschichte und Kultur zum Anfassen. Im Jahr 9 n. Chr. lieferten sich hier Römer und Germanen nämlich einen ziemlichen Kampf. Das Ganze ging als die „Varusschlacht“ in die Geschichte ein. Im Varusschlacht-Museum und im umliegenden Park Kalkriese durchforsten Eure Kids das Areal als Spurensucher auf eigene Faust, werden mit Schaufel und Kelle in der Hand zu Mini-Archäologen und tauchen an speziellen Thementagen in die Welt der Römer und Germanen ein.

Wie im Märchen: Die hübschen, denkmalgeschützten Fachwerkhäuschen von Dümmer Living (Foto: Dümmer Living)

Statt in den Dümmer See, könnt Ihr auch in den Pool von Stratmanns Haus am See hüpfen (Foto: Sebastian Weiß, Next Choice)

Hexen, Luchse, Walderlebnis: Den Harz mit Kindern entdecken

Skifahren abseits der Alpen? Rodelbahnen und Bergluftschnuppern in Niedersachsen? Der Harz macht’s möglich. Ich muss zugeben: Wir teilen uns diesen wunderschönen Nationalpark und Norddeutschlands höchstes Gebirge mit Sachsen-Anhalt und Thüringen, aber wir Hannoveraner schwören geradezu auf einen Kurzurlaub mit Kindern im Harz – um mal der Großstadt zu entfliehen. Unser persönlicher Lieblingsort ist der Baumwipfelpfad in Bad Harzburg – perfekt für einen Tagesausflug mit Freunden! Die Kids düsen über die Brücken (keine Angst, alles ist gesichert und niemand kann hier runterpurzeln) und wir schlendern gemütlich auf über 20 Metern Höhe durch alte Baumkronen. Da der Baumwipfelpfad sogar barrierefrei ist, könnt Ihr ihn auch problemlos mit dem Kinderwagen befahren. Das ist aber natürlich nur eine von den vielzähligen Familienattraktionen im Harz! Daher haben wir dem Harz auch einen eigenen Blogpost Harz mit Kindern gewidmet. Lest da am besten mal rein!

Waldluft schnuppern und die Natur genießen: Der Harz ist ein Paradies für Outdoor-Familien (Foto: Lucia Vaccaro Notte)

Niedersachsen mit Kindern – wo es sonst noch schön ist!

Und schließlich muss ich noch ein paar Sonder-Geheimtipps kurz vor Schluss loswerden. Denn wenn Ihr schon mal in der Gegend seid, dann dürft Ihr auch das hier nicht verpassen:

• Braunschweig mit Kindern: Als Hannoveranerin darf ich ja eigentlich nicht laut aussprechen, dass Braunschweig eine Reise wert ist, denn zwischen den beiden Städten herrscht ähnliche Rivalität wie zwischen Düsseldorf und Köln im Rheinland. Trotzdem: Die Löwenstadt hat nicht nur eine sehr schöne Altstadt, sondern auch für kleine Städtebummler einiges zu bieten. Den Westpark zum Beispiel, in dem Ihr von Skaterbahn über Kletterpark bis hin zum Beachvolleyball-Feld so ziemlich jede Outdoor-Sportart ausprobieren könnt. Oder Ihr unternehmt eine Paddel-oder Floßfahrt über die schöne Oker. Und in der City könnt Ihr der „Spielfährte“ folgen. Einfach immer der roten Narrenkappe von Till Eulenspiegel nach. So besichtigt Ihr quasi von Spielstation zu Spielstation ganz nebenbei die Braunschweiger Innenstadt.
• Familienurlaub auf der Elbinsel Krautsand: Kennt kaum einer und ist vielleicht genau deshalb so schön: Direkt an der Elbe liegt die Halbinsel Krautsand. Am 4 km langen Sandstrand könnt Ihr Sandburgen bauen und in der Elbe baden. Ideal auch für kleinere Kids, denn das Wasser ist flach, die Strömung gering und Wellen gibt es eh nicht. Und falls Ihr doch mal Lust auf Meeresbrise habt, seid Ihr in einer knappen Stunde in Cuxhaven.
• Kurztrip nach Einbeck mit Kindern: Das historische Städtchen Einbeck mit seinen pittoresken Fachwerkhäusern ist perfekt für einen Städte-Kurztrip mit den Minis. Nicht nur wegen seiner schnuckeligen, spätmittelalterlichen Altstadt und der unmittelbaren Nähe zum Harz (der startet nur ca. 20 km östlich der Stadtgrenze). Die ehemalige Hansestadt im Süden Niedersachsens bietet nämlich DEN Place-to-be für Auto- und Motorradfans: Die Dauerausstellung P.S. Speicher mit verschiedenen Mitmachstationen, Fahrsimulator und natürlich jeder Menge Autos und Motorrädern. 
  

Wo Kuh und Schaf Gut´ Nacht sagen:
Urlaub auf dem Bauernhof in Niedersachsen

An Ausflugstipps in Niedersachsen mit Kindern mangelt es jedenfalls jetzt sicher nicht mehr! Nur wo wohnt es sich im Familienurlaub in Niedersachsen am besten? Wir sind ja Team Bauernhof. Denn hier übernehmen Pony, Hase und Co die Kinderbetreuung und Stadtkinder lernen endlich mal, wo die Milch herkommt! Und da in Niedersachsen generell viel Landwirtschaft betrieben wird – nach Bayern ist es das Bundesland mit der größten landwirtschaftlichen Fläche – sind die schönen und schnuckeligen Ferienbauernhöfe in Niedersachsen nicht schwer zu finden.

Selbst getestet haben wir schon mal das Landhaus Averbeck in der Lüneburger Heide. Denn hier gibts zu Pferd, Pony, Huhn und Ziege auch noch das Rund-um-Sorglospaket mit Vollpension und Schwimmbad! Ihr müsst keinen Finger krümmen und Eure Kids tollen im Heu oder galoppieren über den Reitplatz. Für weitere Hotels und Ferienhäuser schaut Ihr Euch am besten mal auf unserer Karte und in unserer Suche um. Viel Spaß und tschöööö!

Hühner füttern auf dem Bullerbü-Design-Bauernhof Landhaus Averbeck (Foto: Juliane Streck Fotografie)

Kunstvoll Sitzen im Harz: Unsere Autorin Lucia mit ihrem Kind (Foto: Lucia Vaccaro Notte)

Das ist ein Artikel von Lucia Vaccaro Notte. Sie ist gebürtige Hannoveranerin mit sizilianischen Wurzeln. Mit Freund und Kind lebt sie mittlerweile im quirligen Stadtteil Linden und erkundet bei ausgedehnten Radtouren oder – stilecht italienisch –  im Fiat 500 die Region. Lucia hat übrigens noch einen letzten Tipp für Euch: Wenn Ihr jetzt so richtig Lust auf einen Familienurlaub in Niedersachsen bekommen habt, dann stöbert auf jeden Fall mal auf der Seite der TourismusMarketing Niedersachsen GmbH oder auf deren Instagram-Profil @reiseland_niedersachsen. Unter dem Hashtag #meinNiedersachsen, zeigen sie Euch noch mal ganz besondere Tipps für einen Urlaub in Niedersachsen.

P.S.: Und wenn Ihr bis hierher gekommen seid mit dem Lesen, wollen wir Euch für Eure Geduld auch belohnen und den Witz vom Anfang auflösen: 24 Ostfriesen braucht man, um eine Kuh zu melken. Vier Leute halten die vier Zitzen, und 20 Mann heben die Kuh rauf und runter…;-)

Bilder: Lucia Vaccaro Notte, Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH, Kristina Ferreira Borges (gute Freundin und Ausflugsgefährtin der Autorin).

Aktualisiert im November 2023 von Janina Heckmann