Portugal mit Kindern – Wer, wie, was, wieso, weshalb, warum?
… wer nicht fragt bleibt dumm. Portugal ist gerade total „in“ bei Familien. Da waren wir natürlich neugierig und sind gleich mal hingefahren. Um neue Familienhotels, schicke Strände und coole Orte für den Familienurlaub in Portugal für Euch zu finden. Und wir sind fündig geworden! Und wie!
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Seit ein paar Jahren boomt der Tourismus in Portugal. Da haben wir uns gedacht: Wir müssen uns das unbedingt selbst mal ansehen – das mit dem Familienurlaub in Portugal! Und: Wir sind verliebt! In dieses Land, die netten Menschen und die Landschaft mit den vielen Traumstränden.
Genervt hat uns eigentlich nur, dass googlemaps leider keine Ahnung von Portugal hat und auch Straßenschilder von portugiesischen Verkehrsplanern scheinbar als überflüssig erachtet werden. „Lost in Portugal“ wäre daher ein guter Titel für unsere Reise gewesen. Aber die netten Menschen, die uns immer wieder eingesammelt haben, machten das zehnmal wett. Ach, und der „vinho verde“ und wir wurden leider auch keine Freunde (entschuldigt vielmals, Ihr lieben Portugiesen!). Der leichte Sommerwein aus unreifen Trauben schmeckte uns einfach „zu grün“. Aber vielleicht haben wir den richtigen auch noch nicht gefunden – Einsendungen von Probeflaschen sind herzlich willkommen! Und damit uns nicht das gesamte portugiesische Volk die Freundschaft aufkündigt: Den süßen Portwein mochten wir dafür sehr! Und den ganzen Rest des Landes auch.
Und hier kommt sie. Ta-ta-ta! Die Short List unserer Highlights für Portugal mit Kindern:
Das Essen und die Restaurants: Selbst auf den Touri-Plätzen in Lissabon hat das Essen geschmeckt! Das Essen war immer frisch, lecker, gut gewürzt, meist nicht teuer (außer am Strand). Das Meer auf dem Teller schmeckt einfach famos! Ihr solltet allerdings schon Fisch und Meeresfrüchte mögen….
Unbedingt probieren solltet Ihr:
Ceviche, am besten in der kleinen „A Cevicheria“ in Lissabon. Ceviche ist eigentlich ein peruanisches Gericht, bei dem roher Fisch in Limette mariniert wird.
Pastel de Nata – himmlische mit Pudding gefüllte Blätterteigtörtchen.
Pastéis de bacalhau – Fischkroketten aus Kabeljau, der Lieblingsfisch der Portugiesen.
Francesinhas („der kleine Franzose“): Ein völlig abgedrehtes Croque-Monsieur-Gericht aus Porto. Eigentlich ein Käse-Schinken-Sandwich, das doppelt belegt wurde und in Soße schwimmt (und zwei Tage satt macht).
Nachhaltigkeit: Naturparks und strenge Regelungen zur Flora und Fauna sollen helfen, die schöne Natur zu erhalten. Das mit der Nachhaltigkeit nehmen die Portugiesen sehr ernst. So ernst, dass sogar Stromunternehmen Plattformen für Störche auf den Hochspannungsmasten zur Verfügung stellen, damit die großen Vögel darauf nisten können. Deren Nester dürfen laut Gesetz nicht entfernt werden.
Die Portugiesen: Sie sind nett, lieb, freundlich, immer hilfsbereit und sie sprechen super gut Englisch. Auch in den entlegensten Gegenden. Und Kinder sind immer und überall willkommen – obwohl (oder vielleicht gerade weil?) die Portugiesen inzwischen die niedrigste Geburtenrate Europas haben. Spätestens nach dem ersten Tobsuchtsanfall des Nachwuchses im Restaurant werdet Ihr dies bestätigen können. Da gibt es garantiert keine strengen Blicke der anderen Gäste. Im Gegenteil: Eine ganze Schar an Gästen wird versuchen zu helfen, dass „menino“ oder „menina“ wieder strahlt.
Die Strände: Portugal ist ja quasi ein einziger Strand. In allen Farben, Formen und Größen…
So. Und jetzt Butter bei die (fangfrischen) Fische! Wir erzählen Euch wo Ihr von Nord bis Süd in Portugal am besten urlaubt. Das Festland Portugals ist in fünf Regionen eingeteilt: Norte, Centro, Lisboa, Alentejo und Algarve – von unten nach oben. Und genau das sind wir für Euch abgefahren.
Familienurlaub in Nordportugal – der raue Norden ist gar nicht so rau!
Alto Minho mit Kids – Wandern, Baden, Sightseeing
Klar, die Touristenmassen zieht es in den Süden an die Algarve oder nach Madeira, wo in der Hochsaison Handtuch an Handtuch liegt. Alto Minho ganz im Norden Portugals ist dagegen noch ein echter Geheimtipp. Wissen solltet Ihr: Das Meer ist hier kühler, es regnet häufiger und der Wind tut sein übriges. Wer unbedingt baden will, sollte sich daher auf die Sommermonate konzentrieren. Unsere Strandtipps sind übrigens: Moledo Beach – auch portugiesische Stars und Sternchen lassen sich hier gerne mal auf den berühmten Beachparties blicken. Schön sind aber auch Praia de Baidona oder Praia de Cabedelo.
Der Norden hat im Familienurlaub in Portugal aber so viel mehr zu bieten als nur Baden und Strände. Die Landschaft ist ursprünglich und die Kulturszene vielfältig. Ponte Lima ist die älteste Stadt Portugals. Und Viana do Castelo hat eine wunderhübsche Altstadt und einen super Spielplatz direkt am Fluss. Eigentlich auch Pflicht, nicht nur für Pilger: Santiago de Compostela im spanischen Galizien – nur einen Katzensprung von hier entfernt! Zudem: In der grünen hügeligen Landschaft können Familien wandern, in Flussläufen des Minho, Lima und Douro oder im Meer baden. Und der Nationalpark Peneda-Geres ist eine Welt für sich! Eine uralte Wildpferderasse galoppiert hier über die Hochebenen und Wölfe gibt es auch noch. Einige Dörfer im Nationalpark liegen über 1000 Meter und den Pflug ziehen hier oft noch Kühe.
Porto mit Kindern – Portwein und Harry Potter. Der perfekte Familienmix
Porto im Norden Portugals ist die wilde kleine Schwester Lissabons. Seit ein paar Jahren entwickelt sich Porto vom Geheimtipp zum Highlight in Portugal. Allein die alten barocken Häuser mit den farbigen Azulejos, die sich in der Altstadt mit fast kubanischem Charme an das Ufer des Douro kuscheln! Die lebendige Kulturszene und die bunten Graffitis an jeder Straßenecke machen Porto zu einer ganz besonderen Mischung.
Auch mit Kindern in Portugal könnt Ihr diese Stadt übrigens wunderbar erobern – der Atlantik sorgt selbst im Sommer für eine angenehm frische Brise. Mama und Papa probieren in den vielen Weinkellereien den berühmten süßen Portwein und schlemmen sich durch die fantastische Hausmannskost Portos. Mit den ganz Kleinen könnt Ihr eine Schiffstour oder einen Ausflug an den Strand machen. Schulkinder freuen sich auf … eine Buchhandlung. Ja, Ihr habt richtig gelesen! Das Highlight für Eure Kids wird in Porto wahrscheinlich eine Buchhandlung sein. Denn diese mutet an wie Harry Potters Hexenschule Hogwarts – inklusive imposanter Wendeltreppe, auf der Ihr ein beeindruckendes Foto machen könnt. Was kein Zufall ist. Joanne K. Rowling war hier Stammkundin, als sie in Porto gearbeitet und den ersten Teil ihrer Romanserie geschrieben hat. Unsere Tipps für Porto mit Kindern haben wir für Euch übrigens auch in einem extra Blogpost aufgeschrieben: Porto mit Kindern.
Tomar in der Region Centro! Eine zuckersüße Stadt mit viel Geschichte
Weiter geht´s gen Süden in Richtung Lissabon. In der Region „Centro“ liegt nur eineinhalb Stunden nördlich von Lissabon das Städtchen Tomar. Und darauf haben wir uns gar nicht gefreut! Denn die meisten Portugiesen hatten nur gefragt: „Was?! Nach Tomar?“. Wir waren auf das Schlimmste gefasst. Als wir aber angekommen sind, in der 40.000-Einwohner-Stadt, waren wir völlig aus dem Häuschen. So eine romantische, saubere, schnike Stadt hatten wir nicht erwartet! Wir haben nicht rausgefunden warum die Reaktionen der Portugiesen so seltsam ausfielen. Vielleicht dachten sie, dass Tomar eher etwas für ältere kulturbeflissene Paare ist? Wir finden aber, dass gerade Eltern mit Kindern hier sehr gut aufgehoben sind, weil die Wege so kurz sind und die Stadt so beschaulich ist.
Sightseeing in Tomar: Jetzt wird´s religiös. Tomars Geschichte ist verbunden mit den Tempelrittern, dem Orden der Christusritter und der jüdischen Gemeinde Portugals – und alle haben ihre Spuren hinterlassen. Und das ist einfach sehr schön anzusehen! Nicht umsonst kommen im Jahr 200.000 Touristen hierher. Die Templerburg auf dem Berg aus dem 12. Jahrhundert und das Convento de Cristo sind die Wahrzeichen der Stadt. Von dort könnt Ihr im Wald „Mata dos Sete Montes“ runter zur Stadt wandern. In Tomar gibt es auch eine der ältesten Synagogen Portugals – die aus Spanien vertriebenen Juden gründeten hier sogar ein eigenes Viertel. Das aufgeräumte kleine Tomar ist mit seinen Klöstern, Kirchen und Museen eigentlich eine einzige Sehenswürdigkeit! Die Sehenswürdigkeiten sind zudem alle so dicht aufeinander, dass Ihr auch mit Kinder in Tomar alles gut erlaufen könnt. Und wenn der Quengelalarm zu groß wird, macht Ihr einfach einen Abstecher ins etwas schräge Streichholzmuseum…
Spielplatz in Tomar: Praktisch mit Kindern ist der schattige Parque do Mouchão, der ziemlich zentral auf einer Flussinsel liegt. Ihr trinkt entspannt einen Meia de leite (Milchkaffee) und die Kids spielen auf dem Spielplatz.
Essen mit Kindern in Tomar: In den gegenüberliegenden Restaurants Casa Matreno und Casa das Ratas im historischen Zentrum bekommt Ihr wahrscheinlich die beste Hausmannskost der Stadt (wenn nicht Portugals). In den 50er Jahren war das Casa Matreno übrigens eine typische Arbeiterkneipe, das gegenüberliegende Casa das Ratas ein alter Kornspeicher wo sich die Ratten fröhlich tummelten. Die Tür im „Rattenhaus“ stand immer offen für die Freunde des Wirts, die sich hier regelmäßig zum Trinken trafen. Heute könnt Ihr im Vintage-Ambiente der beiden Tavernen ganz typisches portugiesisches Essen probieren! Und praktischerweise gibt´s für Kinder halbe Portionen.
Bom dia Lissabon – diese Stadt muss man gesehen haben!
Ja, Lissabon. Diese Stadt ist quirlig, wunderschön, bunt und wird nie langweilig. Und eine super Idee mit Kindern. Allein die lustigen Transportmittel! Ihr könnt die Stadt beispielsweise per Tuk-Tuk erkunden. Die antiken „Elevadores“ (Aufzüge) befördern laufmüde Kinder und Eltern von einem Stadtviertel ins nächsthöhere. Und die historische Tram 28 schlängelt sich waghalsig enge und sehr (!) steile Gassen hoch – ein richtiges kleines Abenteuer! Schlemmen könnt Ihr hier allemal! Sei es im Time-out-Market wo die Kleinen den Erwachsenen einfach zwischen den Füßen herumwuseln oder in einem der netten Cafés in den Fußgängerzonen in Chiado oder Baixa.
Eines ist aber sicher: Kinder sind hier überall gern gesehen. Bei einem Familienurlaub in Portugal sollte daher Lissabon auf keinen Fall fehlen auf der Route – am besten Ihr fliegt nach Lissabon und bleibt ein paar Tage. In unserem Gastartikel Lissabon mit Kindern findet Ihr übrigens noch viele Tipps mehr von Gabriela von mamibloggt, die in Lissabon studiert hat.
Wohnen in Lissabon mit Kindern
Hotels in Städten sind mit Kindern ja oft gar nicht so leicht zu finden. Entweder die Zimmer sind zu klein oder die Suite ist zu teuer. In Lissabon haben wir gleich zwei wunderbare Möglichkeiten gefunden. Unsere Lieblingsunterkünfte liegen in den nebeneinander liegenden Bezirken Baixa und dem etwas höher gelegenen Chiado, die über den berühmten Elevador de Santa Justa (Aufzug) verbunden sind. Die Bezirke sind eine besonders gute Wahl, wenn Ihr das erste Mal in Lissabon seid, da Ihr von hier aus viele Sehenswürdigkeiten in Laufdistanz habt und in den Fußgängerzonen in netten Cafés und Restaurants mit den Kindern entspannt einkehren könnt.
Baixa House: Die Apartments mit Küche im Baixa House sind ein wahr gewordener Designtraum. Das Gebäude aus dem 18. Jahrhundert wurde von Jesús Moraime zehn Jahre lang behutsam renoviert. Vintage-Möbel, Blumensträuße und portugiesische Handwerkskunst verschmelzen hier zur perfekten Schöner-Wohnen-Symbiose. Und nett sind sie – die beiden Managerinnen Anabela und Joana. Ihr Büro haben sie im Haus und sind daher immer für Euch da. Zur Ankunft findet Ihr ein leckeres Frühstück im Apartment – inklusive selbst gebackenem Kuchen – und morgens hängen die Brötchen an der Tür. Total charmant fanden wir auch das zweite Mini-Schlafzimmer für die Kids mit den ausklappbaren Bunkbeds. Ihr seid auf jeden Fall mitten drin im Gewühl – die Tram fährt sogar vor Eurem Wohnzimmerfenster! Pluspunkt mit kleinen Kindern: Die Schlafzimmer sind zum ruhigen Hinterhof gelegen.
Martinhal Chiado: Die Marinhal-Hotels sind derzeit in aller Munde! Das indisch-schweizer Paar mit vier Kindern hat schließlich ein Hotel-Konzept geschaffen, das Urlaubsträume vieler Eltern wahr werden lässt. Denn in ihren Boutique Hotels sind Eltern nicht nur geduldet, sondern stehen im Zentrum des Geschehens. Erst 2016 eröffnete das Boutique Hotel Martinhal Chiado in Lissabon als das vierte Hotel von Chitra und David. Die Designmischung aus alt und neu in dem Haus aus dem 19. Jahrhundert ist mehr als gelungen! Und der Service auch. Ihr könnt zu den Apartment-Suites mit Küche Frühstück hinzu buchen oder im hauseigenen Café ein paar Snacks essen. Das Highlight ist aber wie in allen Martinhal-Hotels die außergewöhnliche Kinderbetreuung. Kinder werden hier schon ab 6 Monaten betreut, ab 2 Jahren können sie im Pyjamaclub in einem Spielzelt gemütlich wegdösen während die Eltern bis Mitternacht Lissabons Nachtleben erkunden. Übrigens: Wem das Martinhal-Konzept gefällt kann auch an der Algarve oder in Cascais an der Küste bei Lissabon wohnen.
Alentejo, zwischen Lisboa und Algarve – was für Individualisten!
Die Alentejo-Küste ist rauer als an den Südstränden der Algarve – wir befinden uns schließlich an der Westküste des Atlantiks. Die Landschaft ist ursprünglicher und weniger verbaut. Denn das Alentejo ist vom Massentourismus verschont. Eine wunderschöne einsame Bucht reiht sich an die nächste. Überall finden sich Korkeichen und Eukalyptusplantagen sowie Äcker und Weiden mit Kühen, Schafen und Ziegen. Vor allem Surfer, Individualreisende und Wanderer verschlägt es daher in diese grüne, hügelige Landschaft. Es gibt hier nämlich ein ganzes Wandernetz mit wunderschönen Wegen. Der Trilho dos Pescadores schlängelt sich beispielsweise von Porto Covo bis Odeceixe 80 km an der Küste entlang. Aber auch für surfbegeisterte Eltern mit Kindern kann dieser Küstenabschnitt ein guter Kompromiss sein im Familienurlaub in Portugal. Die Wellen sind optimal, die felsige Küste hat aber auch viele windgeschützte Buchten zum Krebse sammeln und Sandburgen bauen für die Kinder. Und wo ein Fluss ins Meer müdet, können die Kleinen auch am seichten Flussufer plantschen. Und das Beste: Obwohl hier die schönsten Strände Portugals liegen ist es noch nicht so voll. Auch in der Hauptsaison nicht. Wir waren im August ein paar Mal am Strand von Odeceixe und haben immer locker noch einen Sonnenschirm bekommen. Dieser Strand ist übrigens spektakulär! Ihr müsst zwar einige Stufen runter, um zu der Bucht zwischen zwei Felsen zu kommen, aber es lohnt sich. Hinten der Fluss, wo die Minis plantschen können, vorne der Atlantik – es gibt auch eine Strandwacht. Ihr könnt Schirme und Liegen leihen zu vernünftigen Preisen, SUPs, Surfboard, Body Boards. Zudem gibt es ein sehr gutes Fischrestaurant – Dorita – und eine lustige Bar wo Ihr selbstgemachte Limonade, Burger, Salate und Ginger Beer kaufen könnt. Und der Sand! Ist super fein und hellgelb. Wir waren hin- und weg!
Restaurants, in denen Ihr die richtige und echte portugiesische Küche – vor allem Fisch – genießen könnt, gibt es hier unzählige. Ein Beispiel mit spektakulärer Aussicht auf die Felsenküste ist das „Azenha do Mar“ in der Nähe des hübschen Städtchens Odeceixe im Süden des Alentejo. Wie in vielen guten Hausmannskost-Restaurants in Portugal, ist das Ambiente von außen mit Plastikstühlen wenig einladend. Aber das wird spätestens nach dem ersten (fangfrischen) Fisch auf dem Teller Nebensache. Auch von Einheimischen wird das Restaurant übrigens häufig frequentiert. Leider kann man nicht reservieren dort. Ihr solltet möglichst vor 18 Uhr aufschlagen und werdet dann auf eine Warteliste gesetzt.
Wohnen im Alentejo – wie wärs mit einer Kommune auf dem Lande?
Naja, eigentlich ist ja das Landhotel Reguengo schon fast Algarve. Das Landgut liegt genau an der Grenze der beiden Regionen, aber eben auf der Alentejo-Seite. Um so besser – Ihr habt sozusagen den besten Ausgangspunkt für Ausflüge in alle Richtungen! Dieses von Deutschen geführte Landhotel in einem einsamen Tal ist auf jeden Fall der Hippy-Traum für Familien. Es gibt Ponys, Pferde und Schweine, entspannte Kinderbetreuung, einen Naturteich mit Wasserschildkröten, Yoga, wirklich leckeres Essen fast rund um die Uhr und noch viel mehr nette Details für den Familienurlaub in Portugal. Einmal in der Woche werden die Familien zum Beispiel mit einem prall gefüllten Picknick-Korb losgeschickt. Und das Gelände ist so groß, dass man die Kinder eigentlich kaum zu Gesicht bekommt. Die ziehen nämlich in kleinen Horden umher und genießen das Leben… Pipi Langstrumpf würde da neidisch werden.
Algarve mit Kindern – der Inbegriff des Familienbadeurlaubs in Portugal
Die Algarve hat alles, was kleine und große Meer-und Strandfans suchen. Strände in allen Farben, Formen, Größen und Belebtheitsgraden. Mit Felsen, mit Sand, an Flussmündungen, in einer Bucht oder auf einer Sanddüne im Meer… Ein kunterbuntes Strandmedley sozusagen. Da kann man schon mal den Überblick verlieren! Grundsätzlich gilt: An der Westküste, die im Süden an den Alentejo anschließt, habt Ihr Ruhe, aber auch stärkeren Wind und Strömungen, im Osten der Südküste steppt der Tourismusbär und im Südwesten könnt Ihr beides haben.
Schöne Strände an der Westküste der Algarve (Costa Vicentina): Viele der Strände hier locken vor allem Surfer an. Praia do Amado zum Beispiel. Der Strand ist aber für kleinere Kinder nicht so gut geeignet. Praia da Arrifana hat mit „o Paolo“ ein tolles Restaurant und Praia de Seixe und de Bordeira bieten einen guten Kompromiss für Familien: Da hier der Fluss ins Meer mündet, können die Kleinen im flachen Wasser des Flussufers plantschen während die Großen sich aufs Brett schwingen.
Die Felsalgarve an der westlichen Südküste: Dieser Abschnitt der Südalgarve hat tolle Buchten unter schroffen Felsklippen, ist aber leider auch zugebaut an manchen Stellen. Ein guter Ausgangspunkt für diesen Küstenabschnitt mit Kindern ist übrigens die hübsche Hafenstadt Lagos. Von Lagos aus seid Ihr ruck-zuck an schönsten Stränden der Felsalgarve. Zudem könnt Ihr in Lagos Bootsausflüge machen und mit ein bisschen Glück sogar Delfine sehen. Schöne Strände an der Felsalgarve sind zum Beispiel Praia da Beliche in der Nähe von Sagres, Praia do Camilo mit seinen rötlich schimmernden Felsen und Praia Dona Ana, der nur zwei Autominuten von Praia do Camilo entfernt liegt.
Sandalgarve, Südostküste rechts von Faro: Vor dem Naturpark Ria Formosa liegen einige wunderschöne Sandinseln. Per Boot oder Zug könnt Ihr diese in nur 10-20 Minuten erreichen. Ob Ilha da Armona, Ilha da Calatra, Ilha da Farol, Ilha de Tavira Barril – alle sind wunderschön und haben eine gute Infrastruktur für Kinder. Auch wohnt hier die größte Population an Seepferdchen weltweit, die Ihr in den Lagunen bewundern könnt (aber bitte nicht anfassen! Die Population geht leider seit einigen Jahren drastisch zurück).
Und wer genug hat von Strandhopping (ein Luxusproblem!), der kann im Familienurlaub an der Algarve im „Golf Park“ in Vilamoura ein paar Runden Minigolf spielen oder sich im Hochseilgarten Luso Aventura Adventure Park einen Adrenalinkick holen – schon Kinder ab 4 Jahren dürfen hier klettern.
Wer noch mehr Informationen zum Familienurlaub an der Algarve sucht, findet übrigens in unserem Blogpost Algarve mit Kindern noch ein paar ganz ehrliche und spannende Tipps.
Familienfreundliche Unterkünfte an der Algarve
Natürlich hat die Algarve unzählige familienfreundliche Unterkünfte. Wir haben Euch daher nur eines der Highlight, das wir noch dazu selbst besucht haben, rausgesucht:
Casa Flor de Sal: Casa Flor de Sal liegt direkt im Ria Formosa Nationalpark – am Eingang begrüßt den Besucher gleich ein Storchennest. Die hübschen weißen Kalkstein-Ferienhäuser mit türkiser Verzierung sind so über das große Gelände verstreut, dass man sich auf keinen Fall auf der Pelle sitzt. Es gibt einen Pool und einen Naturteich und einen tollen Blick in die Umgebung – vor allem von den Dachterrassen der Häuschen aus. Die Häuser sind für Selbstversorger gedacht, Ihr bekommt aber jeden Morgen frische Brötchen geliefert. Das belgische Gastgeberpaar, das sich während eines Urlaubs in Casa Flor de Sal verliebt hat, ist selbst wassersportverliebt und bietet allerlei Equipment wie Kanus und Co. zum Ausleihen.
Wie man sicher lesen und sehen kann: Wir finden, dass Portugal mit Kinder zurecht gerade „en vogue“ ist! Beeilt Euch auf jeden Fall bevor das mehr Leute mitbekommen. In unserer Suche und auf unserer Karte findet Ihr zudem noch viele schicke Unterkünfte mehr. Und seht selbst in unserem kleinen Roadmovie wie viel Spaß wir hatten:
Dies ist ein Artikel von Sonja Alefi, der Gründerin der Little Travel Society. Sie ist seit 2017 vier Mal nach Portugal gereist und hat sich in Land und Leute verliebt.
Letztes Update: März 2024 von Sonja Alefi.
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Guten Abend,
wollte nur mal erwähnen, dass ich hier alles sehr schön und aussagekräftig beschrieben finde.
Danke
Wie nett!!! Vielen Dank für das schöne Kompliment. Wir waren übrigens gerade wieder da und werden den Artikel nächste Woche auch noch mal updaten.
Hallo Sonja,
Wir möchten nächstes Jahr unseren ersten Familienurlaub mit Mini machen (dann knapp 1Jahr) und suchen derzeit nach geeigneten Zielen…
Dabei habe ich gerade mit Interesse deinen Artikel gelesen. Du hast angekündigt ihn zu aktualisieren, ist dies schon erfolgt??
Für allfällige weiterer Tipps sind wir natürlich dankbar.
Viele Grüße, Stina
Liebe Stina,
ja das ist schon geschehen! Viel Spaß! Portugal ist wirklich wunderbar. Vor allem mit Kids! Liebe Grüße Sonja
Hallo Sonja,
ein schöner Artikel über Portugal. Viele der Orte, die Du beschreibst kenne ich auch nur zu gut, einige allerdings noch gar nicht, obwohl ich schon seit Jahren hier mit meiner portugiesisch-deutschen Familie in Lissabon lebe. Und ja, Portugal ist auf eine Weise kinderfreundlich, wie man sie in Deutschland wohl schon lange nicht mehr kennt. Ich erinnere mich noch, wie ich mit meiner kleinen Tochter in einen Bus eingestiegen bin und die alten portugiesischen Damen grüppchenweise von ihren Plätzen aufgesprungen sind, um uns beiden einen Platz zu offerieren. Da half auch vielfaches freundliches und bestimmtes Ablehnen nichts. Mit Kindern kann man in diesem Land wirklich sehr gut leben und natürlich auch reisen.
Da wir hier auch tatsächlich viel herum kommen, habe ich inzwischen selbst angefangen, kleine Abenteuer für aktive Familien in einem Blog zu sammeln: https://www.portugalmitkindern.com. Vielleicht für Euch Inspiration für Eure nächste Reise ins schöne Portugal, wo übrigens seit gestern auch der Herbst begonnen hat. Desejo-te uma boa viagem!
Jens
Hallo,
Portugal mit Kindern hört sich traumhaft an! Ihr seid scheinbar von Nord nach Süd gereist, mich würde interessieren, ob ihr euch einen Mietwagen genommen habt oder mit welchen Verkehrsmitteln man diesen Trip am besten macht?
Julia
Liebe Julia, ja. Wir hatten einen Mietwagen. Das macht in Portugal auch wirklich Sinn! Ihr müsst nur mit der Navi ein bisschen aufpassen. Google Maps kennt einige Straßen nicht und man landet schnell mal auf einer Sackgassen-Schotterstraße. Waze soll für Portugal besser sein. Aber die Leute sind sooo nett und sprechen gut Englisch – wenn Ihr Euch verfahrt, helfen sie Euch sicher weiter. Liebe Grüße Sonja
Hallo liebe Sonja, das hört sich alles wirklich traumhaft an. Ich plane eine Reise nach Portugal mit meinen drei Kindern (14, 11 & 4). Daher würde es mich interessieren wie lange ihr für die oben beschriebenen Highlights unterwegs wart. Ich habe wahrscheinlich nur 2 Wochen max. 3 und bin am überlegen, was sich stressfrei unterbringen lässt. Vielleicht hast Du einen Tipp. Ein paar Strandtage für die Kinder und Lissabon sind ein Muss, der Rest flexibel.
Herzlichen Dank für einen sooo tollen und hilfreichen Blog! Reiselustige Grüße Nicole
Liebe Nicole, vielen Dank für das nette Kompliment! Die Familienhighlights habe ich teils ohne und mit Kindern für Euch auf verschiedenen Reisen zusammengesammelt, daher kann ich Dir leider nicht sagen, wie lange man für alle zusammen braucht. Das hängt ja auch sehr von der Geduld Eurer Kinder ab;-) Die ganze Route würde ich nicht machen von Nord nach Süd an die Algarve. Da seid Ihr dann ganz schön viel „on the road“ – allerdings ist Portugal auch nicht riesig und man kann schon gut einiges miteinander verbinden. Wenn Ihr Strand wollt muss es übrigens nicht immer Algarve sein, Alentejo ist auch sehr schön und ruhiger und näher dran an Lissabon. Die Straßen sind gut befahrbar, nur google maps kennt sich leider in Portugal oft nicht zuverlässig aus. Den Extra-Blogpost zur Algarve hattest Du gesehen oder? Auf jeden Fall wünsche ich Euch viel Spaß – Portugal ist wunderschön und die Menschen sind sehr, sehr nett und kinderfreundlich. Alles sprechen fast Englisch. Liebe Grüße Sonja
Der Blogpost macht richtig Lust auf Portugal!
Was hälst du von der Reisezeit über den Jahreswechsel / Anfang Januar? Oder ist es da zu stürmisch und frisch in Lissabon und Porto? Badewetter wird sicherlich nicht sein…
Hallo liebe Bettina, zu der Zeit war noch keine von uns vor Ort. Grundsätzlich ist es wie so oft, man kann Glück haben und das Wetter spielt mit oder eben nicht. Von Badewetter würde ich aber nicht ausgehen. Der Vorteil zu der Zeit ist sicherlich, dass es touristisch nicht so überlaufen ist. Liebe Grüße Antonia