NRW mit Kindern – Ein Kurztrip ins hübsche Xanten verbindet Antike und Action
Stadt mit X, das war wohl nix! Oh doch! Denn Xanten hat es uns angetan! Dieses charmante Städtchen am unteren Niederrhein ist dank seiner römischen Geschichte nämlich nicht nur Pflichtprogramm für Schulausflüge. Es ist auch DAS perfekte Ziel für einen rundum gelungenen Familientrip – inklusive Karibik-Feeling! Unsere NRW-Korrespondentin Daniela checkt für Euch den genial inszenierten Archäologischen Park, die hübsche Altstadt und Xantens traumhafte Südsee aus. Selbst ihre beiden Kids (höchst kritische Fast-Teenager!) kommen zum Fazit: Ist das cool hier! Kommt mal mit auf unseren Trip nach Xanten!
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Xanten. Europas einzige Stadt mit dem Anfangsbuchstaben X. Beschaulich gelegen im Nordwesten Nordrhein-Westfalens am unteren Niederrhein. Anerkannter Luftkurort. Und vor allem bekannt als – „die Römerstadt“. Oh ja, wohl kaum ein NRW-Schüler, egal ob aus Düsseldorf oder Dinslaken, kommt thematisch an diesem Ort – der in der Antike eine echte Metropole war – vorbei. Auch unserer Travelmama Daniela ging es so. Vor 25 Jahren zuletzt auf Klassenfahrt in Xanten gewesen, feierte sie nun ein fulminantes Comeback. Genau wie damals mit Proviant, allerdings diesmal mit den eigenen statt mit anderen Kindern ;-). Und sie muss feststellen: „Wow! Der Archäologische Park ist über die letzten Jahrzehnte *hüstel* nicht nur richtig ,cool‘ geworden, sondern GANZ Xanten ist eine Kurzreise wert!“ Dieses schöne Fleckchen, zwischen der niederländischen Grenze und dem Ruhrgebiet, ist mit seiner süßen, historischen Altstadt und der sogenannten Nord- und Südsee (zwei genialen Binnengewässern gleich neben dem Stadtkern) daher auch unser heißester Tipp für einen grandiosen Family-Trip in NRW.
Danke an dieser Stelle übrigens an DeinNRW, die im Rahmen ihrer Kampagne FamilYeah auf die Little Travel Society zugekommen sind, um Xanten auf seine Familien-Ausflugsziel-Tauglichkeit testen zu lassen. Das war DER entscheidende Anstoß für unsere Daniela, mit Mann und zwei Kids endlich mal wieder an den Niederrhein zu fahren. Und auch wenn dieser Blogpost in einer bezahlten Werbe-Kooperation mit Dein NRW entstanden ist, empfehlen wir Euch – na logisch! – nur ehrlich gemeinte Lieblings-Tipps.
Ausflüge mit Kindern in NRW: Xanten ist Weltkultur und Wasserspaß
„Boah Mama ernsthaft ey, die Römer?!“ Ja, wir sagen es ganz offen: Wenn Kinder das zehnte Lebensjahr überschritten haben, ist ihre Vorfreude auf Ausflüge mitunter, nun ja, „gedämpft“. Nach Xanten geht es. Gerade mal eine knappe Autostunde von unserem Wohnort Viersen entfernt. Und damit haben wir Glück. Denn egal ob aus den Niederlanden oder aus Niedersachsen – von überall kommen Familien angereist, um diese legendäre Römerstadt zu erleben. Aber weil Xanten noch so viel mehr ist, als Ausgrabungen und Amphitheater, starten wir mit dem gänzlich Unerwartbaren! Dem Südsee-Sand-zwischen-den-Zehen-Fidschi-Feeling. In Xanten. Ja, genau! Die Vorfreude der Kids haben wir damit übrigens auch gleich wieder auf ein annehmbares Level gehoben. Geht doch!
Strandbad Xantener Südsee: „You won’t believe this is in Germany“
Schuhe aus und ab in die Südsee! „You won’t believe this is in Germany“, hört man Touristen um einen herum staunen. Und wirklich: Dieses Naturbad, nur 30 Minuten fußläufig von der Xantener Altstadt, sorgt für echtes Urlaubsgefühl! Mit tausend Metern feinstem Sandstrand, einem ebenso langen Wasserski-Rundkurs, drei Freizeithäfen mit Bootsverleih, Segelschule sowie Gelegenheiten zum Tauchen, Wind- und Kite-Surfen oder Stand-Up-Paddeling ist das „Freizeitzentrum Xantener Südsee“ ein mega Ausflugsziel in der Region (Eintritt: 21 Euro für zwei Erwachsene und zwei Kinder, jedes weitere Kind ab 6 Jahre 4 Euro). Auf den fertig aufgebauten Strandliegen (7,50 Euro Miete pro Liege) finden wir unter Strohschirmen unser Lieblingsplätzchen inmitten der großzügigen Liegewiese. Relaxen wie die alten Römer…
Ein schwimmender Abenteuer-Spielplatz bringt Action aufs Wasser
Die Kids haben ihr Highlight auf den ersten Blick gespottet: Der 45 mal 25 Meter große, schwimmende Wasserspielplatz! Luftgefüllte Spielmodule unterschiedlicher Schwierigkeitsgerade treiben auf dem Wasser. Klettern, rennen, rutschen, schwingen, springen – der Parcours hat es in sich, alles ist miteinander verbunden und Treppen unter Wasser sorgen für einen einfachen Einstieg. Unsere Kids sind – mit Prallweste ausgerüstet – im Himmel. Maximal 60 Wasserratten tummeln sich gleichzeitig auf dem schippernden Sportspark (45 Minuten kosten 10 Euro). Auf der langen Mole ist aber auch für kleinere Kids was dabei. Der Juniorbereich ist mit einer Bojenkette markiert, in dem das Wasser maximal 1,35 Meter tief wird. Wir schlecken Eis, bewundern die lässigen Wasserski-Fahrer, flipfloppen über die Promenade und hüpfen vom Sprungturm. Die ulkigste Wassertour könnt Ihr als Gruppe bis zu acht übrigens auf sogenannten „Donut-Booten“ erleben (heiß begehrt, darum vorher reservieren). Sonnenschirm und Kühlboxen an Bord machen die Fahrt zu einer runden Sache. Ebenso ungewöhnlich sind die Schaluppen nach holländischem Vorbild. Die motorisierten Kutter für bis zu sechs Personen können spontan ausgeliehen und ohne Bootsführerschein gefahren werden. Einfach nur das Treiben zu beobachten macht schon Spaß. So ein perfekter Strandtag mitten in NRW – die Xantener sind wirklich zu beneiden! Unser Beach-Tag verfliegt.
Nicht heiß genug? Dann geht’s zum kraxeln, walken, Bälle schlagen …
Und wenn das Wetter Euch gar nicht ins kühle Nass zieht? Eine Runde um die Xantener Südsee schaffen selbst ungeübteste Wanderer: Den 7,4 Kilometer langen Rundweg kann man gemütlich mit dem Buggy bewältigen. Zwischendurch einkehren im Plaza-del-Mar-Restaurant oder sich auf der Adventure-Golf-Anlage austoben. Auch die Kids schlagen hier über witzige Wege und Brücken, entlang von Wasser- und Uferflächen, ihre Bällchen in insgesamt 18 Löcher. Wer höher hinaus will, kraxelt durch den Hochseilgarten mit Blick auf die Südsee. Wobei Ihr schon vom Boden aus immer wieder die Silhouette der Stadt Xanten mit Dom und Mühle bewundern könnt. Ja, und was ist nun mit den Römern?!
Xanten: Das Römermuseum und der Archäologische Park haben es in sich
Tag zwei unseres Xanten-Trips bricht an. Und es geht los! Die Zeitmaschine dreht uns mehr als 2.000 Jahre zurück. Ausstieg hier: der Archäologische Park Xanten. Ab zu den Römern! Und wir verraten es mal vorab: Aus dem juvenilen „Boah ey?!“ wird ganz schnell ein „Wow krass!!“. Deutschlands größtes archäologisches Freilichtmuseum ist so beeindruckend, dass Ihr locker den ganzen Tag bleiben könnt. Zum weitläufigen Park gehört schließlich auch noch ein Museum. Und damit meinen wir nicht nur ein paar langweilige Scherben und Steine hinter Glas. Der moderne Bau bietet mit mehr als 30 Mitmachstationen römische Geschichte zum Anfassen! Seit der Klassenfahrt vor drölfzig Jahren hat sich einiges getan.
Wenn wir bitte mal kurz selbst Geschichtslehrer spielen dürfen? Aufgemerkt: In der Antike war das idyllische Xanten tatsächlich eine der größten Metropolen in den germanischen Provinzen Roms. Ihr Name damals: Colonia Ulpia Traiana. Zur Blütezeit der Colonia erfüllten mehr als zehntausend Menschen die damaligen Gebäude und Straßen mit Leben. Ihre Spuren haben sie uns im Boden hinterlassen. Und selbst die Kids haut es aus den Socken, was hier teilweise komplett rekonstruiert besichtigt werden kann: das gigantische Amphitheater, eine Herberge mit Thermen und Werkstätten, mehrere Handwerkerhäuser, ein Hafentempel, das Nordtor, die großen Thermen, eine Schiffswerft und die Fundamente des Matronentempels. Das Schöne dabei: Wir tauchen richtig ein, erleben das römische Leben quasi live. Schauspieler in einer rekonstruierten Wohnsiedlung schnitzen Knochen oder knüpfen Fischernetze. An ihren Werkbänken nehmen bei den Römischen Wochenenden von Mai bis September vor allem die kleinen Gäste gerne Platz und fertigen eigene Souvenirs an. Wer besitzt schon eine „echte“ römische Haarnadel aus Bein oder eine selbst angefertigte Ledersohle? Besonders spannend sind auch die vier jährlichen Termine von „Grabung live“, bei denen das gesamte Ausgrabungsteam vor Publikum arbeitet. Da wird gegraben, gepinselt, gezeichnet, fotografiert. Die Ausgräber freuen sich auf neugierige Gäste und beantworten alle Fragen. Im APX ist aber auch sonst immer etwas los. Bei den Legionen können neugierige Nachwuchsrömer durchs Lager stöbern, ein Kettenhemd überziehen oder das Minikatapult bedienen. Fast kein Kleinkind rennt am Ende des Tages ohne Spiel-Schwert oder Schild heraus.
Das Herzstück des Archäologischen Parks ist das LVR-RömerMuseum. Von außen ein moderner Design-Bau aus Stahl und Glas, im Inneren – angelehnt an römische Gebäude – ein gewaltiger Innenraum mit riesiger Deckenhöhe ohne durchgehende Geschosse. Die Kids finden’s mega, wie sie auf den unterschiedlich hoch von der Decke abgehängten Flächen durch den Rundgang wandeln können. Chronologisch führt sie die römische Geschichte Xantens bis unters Museumsdach. Und das Beste: 30 Mitmach-Angebote laden Kinder dazu ein, römisches Leben zu erleben. Antike Waagen bedienen, Gerüche bei den Thermen ausprobieren oder einen echten Gladiatorenhelm aufsetzen. Sohnemann testet sofort das wuchtige Stück, gemeinsam wuchten wir es auf seinen Kopf. Unfassbar schwer. „Wie haben die das ausgehalten?“, fragt er schockiert. Spannende Antworten liefern die Ausstellungsstücke mit speziellen Kinderbeschriftungen. Führungen erläutern den Rest. Zum Beispiel die Sache mit den öffentlichen Toiletten vor 2.000 Jahren. Auf den sogenannten Latrinen saßen die Römer mit nackten Hintern nebeneinander auf langen Toilettenbänken. Po an Po hielten sie ein Schwätzchen oder machten Geschäfte. Hach, hier gibt’s Geschichten!
Picknick im Park und Geschäfte auf der Latrine
Nach so viel Laufen, Lachen und Staunen haben wir Hunger. Am einfachsten und beliebtesten ist das Picknicken auf den weitläufigen Wiesen zwischen Hafentempel und Amphitheater. Wir packen unseren Proviant aus und würden das bei gutem Wetter auch jedem empfehlen. Origineller speisen lässt es sich allerdings im römischen Restaurant in der Herberge. Dank der überlieferten Rezepte römischer Feinschmecker wie Apicius oder Terentius wird dort zum Beispiel patina de cucurbita aka Kürbisauflauf oder Numidisches Huhn aufgetischt. Stimmungsvoll geht es auch im Museumscafé in der restaurierten Mühle mitten im Park zu. Frisch gestärkt ist bald wieder Action angesagt. Und zwar auf einem Spielplatz, den selbst unsere 11-Jährigen begeistert erforschen: eine wirklich riesige Römerfestung, komplett aus Holz! Gleich daneben geht es auf dem gigantischen Hüpfkissen (geöffnet April bis Oktober, ab sechs Jahre) und dem Wasserspielplatz (geöffnet Mai bis September) rund. Hatte eigentlich irgendjemand vor diesem Ausflug ins APX ansatzweise gemeckert? Da zeigt sich mal wieder: errare humanum est. Und nicht mal am Eintrittspreis für das ganze Spektakel gibt es etwas auszusetzen. Kinder bis 18 Jahre zahlen keinen Eintritt, Erwachsene 9 Euro pro Person und jeden ersten Montag im Monat ebenfalls nix. Los Leute – carpe diem – ab zu den Römern nach Xanten!
Ein Abstecher in Xantens hübsche Altstadt muss sein!
Doch halt! Den Fehler, Xantens süße Altstadt einfach außer Acht zu lassen, machen wir nicht! Gerade mal 500 Meter ist der historische Stadtkern mit dem gotischen St. Viktor Dom vom Archäologischen Park entfernt. Am Marktplatz finden sich viele bunte, spätgotische Bürgerhäuser. Ein Teil der alten Stadtmauer mit seinen imposanten Toren ist noch erhalten.
Mittelalterliches Ambiente überall! Dazu süße, schmale Straßen, viele Cafés und individuelle Läden. Die Stadt, die auch als Geburtsstadt des Helden Siegfried aus dem Nibelungenlied gilt, ist definitiv einen ausgiebigen Bummel wert. Und allein schon wegen des entzückenden Café Glüxpilz solltet Ihr ein bisschen Kuchenhunger mitbringen. Während die Großen hier den sehr guten Kaffee und den selbstgebackenen Kuchen loben, spielen kleinere Kinder im gut ausgestatteten Kaufmannsladen. Xanten hat Charme. Besonders schön: Der Grüngürtel der Stadt, die früheren Verteidigungswälle, wurde zum Kurpark umgestaltet. Und die sind kein bisschen altbacken. Wir waten durch die Kneippanlage am Westwall, begutachten künstlerische Installationen und toben über den tollen Spielplatz am Ostwall.
Kaffeetrinken bei Windstärke 6 – die Kriemhild-Mühle ist ein Muss!
Ebenfalls ein Must-See in Xantens Altstadt mit einmaligem Ambiente: Die historische Kriemhild-Mühle von 1804 am Nordwall mit Gartencafé und Hofladen. Wie es hier durftet! Kaffee, frisch gebackener Kuchen und Brot, regionale Produkte und einen Haufen Leckereien könnt Ihr hier erstehen. Die tolle Mühle lässt sich (gegen ein kleines Entgelt) auch besichtigen. Ihr könnt bis ganz oben gehen und dabei zusehen, wie mit Windkraft gemahlen wird. Spannend für alle und ein wunderbarer Ort zum Verweilen!
So, das waren unsere Ideen für Xanten. Und wir finden: Diese Römerstadt ist einfach genial! Unfassbar vielseitig, alles ist unkompliziert zu erreichen und ziemlich oft sehr beeindruckend. Ein Kurztrip mit der ganzen Familie nach Xanten macht definitiv glücklich und bietet viel Gesprächsstoff. Ihr habt noch keinen Plan für den nächsten Ausflug – ab in Deutschlands spannenden Westen! Für schöne Unterkünfte in NRW, stöbert doch gleich mal in unserer handverlesenen Sammlung.
PS: Die Region könnt Ihr übrigens auch perfekt mit dem Rad erkunden. Denn die Gegend rund um Xanten ist schön flach. Da geht einem nicht so schnell die Puste aus. Außer vielleicht beim Anblick eines einzigartigen Naturschauspiels, das sich hier jedes Jahr im Herbst abspielt und noch immer ein Insidertipp ist. Dann nämlich überwintern zehntausende arktische Wildgänse in der Auenlandschaft der nahegelegenen Bislicher Insel. Das müsst Ihr gesehen haben!
Dies war ein Ausflug von unserer „Little Travel Society“-Accounting-Queen Daniela Pelzer, die mit ihrer Familie in Viersen lebt. Die Zwillings-Mama war ziemlich gespannt, wie es ihren 11-jährigen Kids in Xanten gefallen würde und kam zu dem Fazit: Gerade für diese etwas älteren Kinder ist es hier perfekt! Nach ihrer Reise hat sie mit unserer Autorin Laura ein Interview geführt.
Fotos: Daniela Pelzer, Text: Laura Brauer
Aktualisiert im März 2024 von Katrin Fuchs.
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